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Bogenschütz

Bogenschütz zeigt Porträts der Region

Ostrach / Lesedauer: 3 min

Ausstellung in Ostrach zeigt Werke des Malers Anton Munding
Veröffentlicht:01.09.2012, 09:45

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Fleißig war Anton Munding ganz gewiss. Der in Günzkofen geborene Maler soll nach der Schätzung von Prof. Dr. August Bogenschütz bis zu 3000 Bilder gemalt haben. „Berühmt war er aber nicht. Er war auch zu sehr damit beschäftigt, sich und seine Familie finanziell über Wasser zu halten. Viel für sich geworben hat er nicht, dabei hat er seine Arbeit handwerklich gut gemacht“, sagt Bogenschütz. Nicht nur deswegen, sondern vor allem auch weil Munding überwiegend die Landschaft in der Region gemalt hat, widmet Bogenschütz ihm eine Ausstellung.

Von Oktober bis Ende November soll jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr die Ausstellung in der Hauptstraße 32 zu sehen sein. „Die Gemeinde stellt das Haus, in dem früher das Geschäft ‚Der Kristall‘ war, zur Verfügung. „Im Volkskundemuseum, wo sonst die Sonderausstellung stattfinden, ist für mehrere Gemälde nicht ausreichend Platz“, erklärt Bogenschütz.

Die Bilder von Anton Munding zeigen fast ausschließlich Landschaften. In der Natur zwischen Bodensee bis zum Vorschwarzwald hat der 1903 geborene Maler seine Staffelei aufgestellt. „Sein Sohn hatte mir einst berichtet, dass er draußen zunächst eine Gouache fertigte und zuhause später ein Ölbild von dem Motiv malte“, sagt Bogenschütz. Einen besonderen Platz in Mundings Schaffen nahmen die vielen kleinen Seen, Tümpel, Torfstiche und Biotope im Pfrunger-Burgweiler Ried ein. Aufgrund der Vorliebe für diese Motive erhielt Munding auch die Beinamen Birkenanton und der Riedmaler. „Für Blumenbilder und Porträts von Menschen soll Anton Munding laut seinem Sohn kein gutes Händchen gehabt haben“, erzählt der Ostracher Kunstsammler.

Die Ausstellung wurde möglich durch mehrere Leihgaben und der Sammlung von Bogenschütz. „So ist es erstmals möglich, eine umfassende Übersicht der Werke zu zeigen. Aus allen Regionen, in denen Munding gemalt hat, werden Werke in der Ausstellung gezeigt“, sagt Bogenschütz.

Laut den Recherchen des Ostrachers war Munding ein „armer Hund“. Der gebürtige Günzkofer soll nur als Kunstmaler tätig gewesen sein. „Üblich war damals, dass die Kunst nebenbei gemacht wurde und als Dekorations- oder Kirchenmaler oder Lehrer für einen sicheren Unterhalt gesorgt wurde“, sagt Bogenschütz. Nicht so bei Munding: Er soll von Rathaus zu Rathaus, von Stammtisch zu Stammtisch gezogen sein, um seine Bilder dort anzupreisen. Gelernt hatte Munding bei einem Maler in Mengen, besuchte eine Kunstschule in Berlin. Im zweiten Weltkrieg wurde Munding beim Waffenhersteller Mauser in Oberndorf als technischer Zeichner verpflichtet. 1976 starb Munding.

Wer im Besitz eines Munding-Bildes ist und dies für die Ausstellung zur Verfügung stellen möchte, der meldet sich bei August Bogenschütz unter der Telefonnummer 07585/714.