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„Gesundheitszentrum ist ohne Alternative“

Laupheim / Lesedauer: 3 min

„Hausärzte am Schlosspark“ warnen vor einer medizinischen Diaspora in Laupheim
Veröffentlicht:18.05.2015, 22:33

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In der Diskussion um das Gesundheitszentrum haben sich jetzt auch die „Hausärzte am Schlosspark“ öffentlich zu Wort gemeldet. Sie warnen davor, dass Laupheim im fachärztlichen Bereich zur medizinischen Diaspora wird, sollte das Projekt scheitern.

Fruchtbare Zusammenarbeit

In einer Stellungnahme vom Wochenende an die Schwäbische Zeitung heben die Doktores Ulrike Ott, Edeltraud Hertenberger, Uwe Walter , Lutz Weber und Steffen Gauß hervor, dass es in Laupheim – anders als in Biberach und Riedlingen – bereits seit sechs Jahren ein funktionierendes Ärztehaus gebe. Die fünf Mediziner betreiben zwei Praxisgemeinschaften direkt am Krankenhaus. Ihr Resümee: „Es besteht eine kollegiale und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen unseren Hausarztpraxen und den im Haus vertretenen Fachärzten für Chirurgie, Kardiologie/Pulmologie, Gastroenterologie, Frauenheilkunde und Hebammenpraxis sowie Orthopädie und nicht zuletzt dem nach wie vor ausgezeichnete Versorgung leistenden ,Rest’-Krankenhaus mit Innerer Medizin, Chirurgie/operativer Ortho-pädie und Schmerzstation.“

Ein Gesundheitszentrum sei freilich nicht nur Hausarztzentrum: „Es steht und fällt mit der Angebotsbreite der Fachärzte. Hier ist für die nahe Zukunft ein schnelles Umsetzen der vorhandenen Pläne gefordert, um diesen Bereich der medizinischen Versorgung zu sichern.“ Andernfalls werde Laupheim „zumindest im fachärztlichen Bereich zur medizinischen Diaspora“. Ohne Gesundheitszentrum werde es schwierig sein, in Zukunft fachärztliche Kompetenz an das Haus zu binden. Das müsse der Bevölkerung der baldigen Großen Kreisstadt klar sein. Medizinische Versorgungszentren wie in Ehingen und Ulm seien Beispiele für den Erfolg solcher Modelle. Für Patienten aus Laupheim sei der Weg dorthin aber oft beschwerlich.

„Wir stehen hinter dem von Professor Runde im Dezember präsentierten Modell für das Gesundheitszentrum Laupheim“, erklärte Uwe Walter auf Nachfrage der SZ. Dieses Konzept, auf das sich der Klinikbetreiber Sana , der Landkreis Biberach und die St. Elisabeth-Stiftung im vergangenen Jahr einigten, verknüpft ambulante, stationäre, pflegerische und medizinnahe Angebote.

Keine Antwort von Sana

Walter, seine Kolleginnen und Kollegen und die Hebammen haben Anfang April an die Geschäftsführerin der Sana Kliniken Landkreis Biberach, Beate Jörißen, geschrieben. Auch sie bemängeln, wie Harald Rothe von der Laupheimer Ärzte-Initiative oder der BDS-Vorsitzende Roland Pecha, die Informationspolitik der Sana: „Wir baten mit äußerster Dringlichkeit um eine Auskunft zum Entwicklungsstand des Gesundheitszentrums, um die Zukunfts- und Planungssicherheit für unsere Praxen und Mitarbeiter gewährleisten zu können. Bis heute erhielten wir weder eine Eingangsbestätigung noch eine Antwort auf unsere Anfrage.“

Jetzt braucht es Druck

Harald Rothe hatte vergangene Woche sein Engagement für das Gesundheitszentrum aufgekündigt. Der Sana wirft er eine „fortgesetzte Hinhaltetaktik“ vor und dem Landrat Heiko Schmid politisches Desinteresse. „Wir teilen Frustration und Enttäuschung des Kollegen“, erklären dazu die „Hausärzte am Schlosspark“, „sehen jedoch keinen Anlass zur Resignation.“ Allerdings müsse jetzt Druck gemacht werden für eine zügige Realisierung des Gesundheitszentrums, „mit Unterstützung der Politik, auch der Vertreter unserer Stadt (...) Für die Zukunftssicherheit der wohnortnahen medizinischen Versorgung der Laupheimer Bevölkerung ist dies ohne Alternative.“