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Siegtreffer

Eleonora de Marchi setzt den Siegtreffer

Laupheim / Lesedauer: 3 min

Die 19-jährige Fechterin aus Italien gewinnt den 50. Uhlmann-Cup – 195 Teilnehmerinnen aus 25 Nationen
Veröffentlicht:15.10.2017, 20:28

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Eleonora de Marchi aus Italien hat den 50. Uhlmann-Cup gewonnen. Im Finale des Weltcup-Turniers der Degen-Juniorinnen in Laup-heim besiegte sie die Russin Anastasia Soldatova mit 15:14 Treffern. Beste Deutsche war Amelie Hanschke (Heidenheim) auf Platz acht.

195 Nachwuchsfechterinnen aus 25 Nationen kreuzten am Samstag im Einzelwettbewerb die Klingen. Damit wurde die bisherige Rekordzahl vom vergangenen Jahr (189) nochmals übertroffen. „Wären die Amerikanerinnen gekommen, hätten wir sogar die 200er-Marke übersprungen“, sagt Gabriele Brömel-Zubel , Vorsitzende der gastgebenden TSV-Fechtabteilung. Doch die US-Girls kämpften am Wochenende bei einer Meisterschaft im eigenen Land.

Zu wenig ausländische Obleute

Rottumhalle, kurz nach 18 Uhr: Scheinwerfer illuminieren die Fechtbahn vor der Tribüne. Etwa eine Stunde später als geplant stellt der Moderator Uwe Neder aus Offenbach die Finalistinnen vor. EDV-Probleme haben den Turnierablauf vorübergehend behindert; das Fehlen eines festen Internetanschlusses in der Rottumhalle erwies sich als Manko. Außerdem hatten etliche Nationen keine eigenen Kampfrichter geschickt, sondern stattdessen deutsche beauftragt. „Wir hatten deshalb sehr viele Obleute aus dem eigenen Land“, erklärt Gabriele Brömel-Zubel. Der offizielle Beobachter des Fecht-Weltverbands, Pierre Thullberg aus Schweden, habe gemäß dem FIE-Reglement darauf bestanden, dass sie nicht in Gefechten mit deutscher Beteiligung eingesetzt wurden. „Bei 24 deutschen Teilnehmerinnen war das nicht ganz einfach zu organisieren.“

Im ersten Halbfinale treffen die Weltranglistenerste Federica Isola aus Italien und Anastasia Soldatova (Russland) aufeinander. Die beiden Drittplatzierten des Vorjahres liefern sich ein ebenso spannendes wie ausgeglichenes Gefecht. Zwischendurch bricht an Soldatovas Degen die Klinge, Ersatz ist schnell zur Hand. 12:12 steht es nach drei mal drei Minuten. In der einmütigen Verlängerung entscheidet der erste Treffer, Soldatova setzt ihn mit einem entschlossenen Angriff und erreicht das Finale.

Das zweite Halbfinale ist eine rein italienische Angelegenheit. Eleonora de Marchi zieht ihrer Vereinskameradin aus Treviso, Alessandra Segatto, auf und davon und gewinnt mit 15:8 Treffern. Segatto hatte in der Runde der letzten Acht die Heidenheimerin Amelie Hanschke bezwungen.

Vor dem Finale begeistern noch einmal die „Funky Kids“ aus Biberach mit athletischem Breakdance. Dann ruft der Kampfrichter „Allez!“ – und das Gefecht auf der 14 Meter langen Planche wogt hin und her. Bis zum Zwischenstand von 7:7 vermag sich keine der Kontrahentinnen abzusetzen. Soldatova drängt. De Marchi hält mutig dagegen; zweimal löst sich unter der Maske der Knoten in ihren langen blonden Haaren; der Kampfrichter unterbricht, lächelnd rückt die 19-Jährige, die 2014 Kadetten-Weltmeisterin war, ihre Frisur zurecht. Beim Stand von 10:8 liegt sie erstmals mit zwei Treffern vorn. „Bravo!“, rufen die italienischen Betreuer, und: „Konzentrier’ dich!“

Auf Messers Schneide

Als die Uhr noch 59 Sekunden anzeigt, setzt de Marchi den Treffer zum 14:12. Doch Soldatova gibt nicht auf und gleicht aus zum 14:14. Es ist ein Duell auf Messers Schneide – atemlose Stille in der Rottumhalle. Die 17-jährige Moskauerin nimmt Anlauf – und sticht vorbei. De Marchi kontert mit dem Siegtreffer und triumphiert.

Die strahlende Gewinnerin wird von ihren Mannschaftskameradinnen geherzt. Vier Italienerinnen unter den ersten Fünf: Die Landesfarben Grün-Weiß-Rot haben den 50. Uhlmann-Cup dominiert.

Bei der Siegerehrung für die besten Acht gibt es Geld- und Sachpreise und Teddybären im Uhlmann-Fechtanzug. Die italienische Nationalhymne erklingt.