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Die Fusion mit der Raiffeisenbank Erlenmoos ist 100-prozentig unter Dach und Fach

Laupheim / Lesedauer: 4 min

Vertreterversammlung der VR-Bank Laupheim-Illertal stimmt der Verschmelzung zu 100 Prozent zu
Veröffentlicht:30.07.2020, 01:59

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Bei der Vertreterversammlung der VR-Bank Laupheim-Illertal am Dienstag im Kulturhaus hat es 100 Prozent Zustimmung für die Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Erlenmoos gegeben. Das geht aus einem Pressebericht hervor. Die Mitglieder der Raiba Erlenmoos hatten die Fusion bereits am 16. Juli mit 99,8 Prozent befürwortet.

„Es freut mich, dass das Vorhaben einen solch überwältigenden Zuspruch gefunden hat. Das gibt uns allen, dem Vorstand, dem Aufsichtsrat und allen Mitarbeitern den notwendigen Rückenwind, um diese Verschmelzung zu einem möglichst schnellen und reibungslosen Gelingen zu führen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der VR-Bank Laupheim-Illertal, Alexander Schöllhorn . Die Raiffeisenbank Erlenmoos wird zukünftig unter dem Namen Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG mit Sitz in Laupheim firmieren. Bei der Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats der VR-Bank Laupheim-Illertal gibt es keine Veränderungen.

Bürgerverein kauft Liegenschaft

„Durch diese wegweisende Entscheidung sind auch die beruflichen Perspektiven für die Mitarbeiter der Raiffeisenbank Erlenmoos gesichert“, sagte Adalbert Stolz, Vorstand in Erlenmoos. Sowohl für das Gebäude als auch für das Warengeschäft sei eine gute Lösung gefunden worden. Der Bürgerverein Erlenmoos wird das Objekt kaufen. Ein neuer Betreiber ist schon gefunden. Nach der formalen Entscheidung folgt nun am 19. September die technische Zusammenführung beider Banken. Dafür beginnen ab sofort die Vorbereitungen. Die Fusion gilt rückwirkend zum 1. Januar 2020.

Die VR-Bank Laupheim-Illertal kann trotz anhaltender Niedrigzinspolitik und überbordender Regulatorik auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurückblicken. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor (die SZ berichtete). Durch ein erfreuliches Wachstum im Kreditgeschäft und bei den bilanziellen Einlagen wuchs die Bilanzsumme auf knapp 1,3 Milliarden Euro. „Nach dieser Kenngröße ist die VR-Bank Laupheim-Illertal unverändert die größte Genossenschaftsbank im Landkreis Biberach“, stellt der Vorstandsvorsitzende Dieter Ulrich fest.

Zufrieden zeigte sich Ulrich auch mit der Ergebnisentwicklung in 2019. Mit dem deutlich gestiegenen Provisionsüberschuss um 13,2 Prozent auf 9,3 Millionen Euro konnte der leichte Rückgang des Zinsüberschusses um 3,7 Prozent auf 21 Millionen Euro gut kompensiert werden. Der Jahresüberschuss betrug wie im Vorjahr 2,2 Millionen Euro.

Aufgrund der Corona-Pandemie hat der Aufsichtsrat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 festzustellen. Eine Dividendenzahlung ist aufgrund eines gesetzlichen Verbots der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht derzeit nicht möglich. Eine gesonderte Information erhalten die Vertreter, sobald feststeht, ob im Herbst eine Dividendenausschüttung erfolgen kann.

Geschäftsjahr 2020 ist nur marginal betroffen

Beim Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 ging Dieter Ulrich auf die aktuelle Situation durch die Corona-Pandemie ein. „Die Auswirkungen werden in allen Bereichen spürbar sein. Je länger die Krise dauert, desto dramatischer werden die wirtschaftlichen Folgen sein“, sagte er. Die VR-Bank Laupheim-Illertal sieht sich für diese Herausforderung gut gewappnet, sodass sich die Folgen auf das Geschäftsjahr 2020 nur marginal auswirken werden. Zur Jahresmitte hat sich das Kreditgeschäft um 3,2 Prozent auf 771 Millionen Euro erhöht. Bei den Einlagen verzeichnet die Bank einen Rückgang um 1,4 Prozent. Ulrich begründete dies mit einem grundsätzlich erhöhten Zahlungsaufkommen im ersten Quartal und dem durch die Niedrigzinsphase bedingten Wechsel in Wertpapier- und Versicherungsprodukte.

„Die Ertrags- und Risikolage der Bank ist stabil. Für das Geschäftsjahr 2020 gehen wir – trotz Corona-Krise – von einer zufriedenstellenden Ergebnisentwicklung aus“, bestätigte Ulrich. Langfristige Auswirkungen auf die Bank seien aktuell nicht einschätzbar. Der Trend zur Digitalisierung und der damit verbundene Rückgang bei der Nutzung des personenbedienten Services sei durch die Pandemie deutlich verstärkt worden. Deshalb habe man die Geschäftsstellen in Achstetten, Kirchberg, Kirchdorf und Tannheim in SB-Stellen umgewandelt. „Die Grundversorgung unserer Mitglieder und Kunden bleibt selbstverständlich erhalten, da Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker und ein Briefkasten bestehen bleiben“, erläuterte Ulrich.

Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat war Formsache. Günther Karremann, Arno Müller, Gerhard Mack und Alexander Schöllhorn wurden von den Vertretern einstimmig für weitere drei Jahre in den Aufsichtsrat gewählt. Auch alle vorgeschlagenen Satzungsänderungen bestätigten die Stimmberechtigten geschlossen.