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Kirchturmdach

Sturm beschädigt das Kirchturmdach

Langenenslingen / Lesedauer: 2 min

Am Turm der Konradskirche in Langenenslingen haben sich Kupferbleche gelöst
Veröffentlicht:12.02.2019, 16:32

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Beim Sturm von Sonntag auf Montag hat die Konradskirche in Langenenslingen Schaden genommen. Auf dem Turm der Kirche haben sich die Kupferbleche der Dacheindeckung gelöst. Aus Sicherheitsgründen musste der Kirchenzugang am Montag gesperrt werden. Mit einer Spezial-Arbeitsbühne verschaffte sich die Firma Freimann-Schwarz am Dienstagnachmittag einen Überblick über den Schaden am Dach der Kirche und dichtete es provisorisch ab.

„Da war Gefahr in Verzug“, sagt Hermann Schwarz von der Firma Freimann-Schwarz über die Situation vor der Kirche in Langenenslingen. Einer seiner Mitarbeiter war am Montagmorgen an der Kirche vorbeigefahren und entdeckte ein abstehendes Blech am Dach des Kirchturms. „Wie eine Fahne im Wind“ in 45 Metern Höhe habe das Blech vom Turm abgestanden. Da sich der Kircheneingang direkt unter dem Turm befindet und im Innern der Kirche gerade Rosenkranz war, habe er den Pfarrer alarmiert, sagt Schwarz. Die Gotteshausbesucher wurden über den Seiteneingang hinausgeleitet und das Areal um die Kirche mit Trasierband abgesperrt.

Weil das Blech auf dem Turm nicht hängen bleiben konnte, unternahm die Langenenslinger Firma einen ersten Versuch mit einem Hubsteiger. Allerdings war der Wind am Montag immer noch sehr böig, was die Arbeit am etwa 60 Meter hohen Turm gefährlich machte. Ein Stück Blech konnten die Handwerker entfernen, dann mussten sie ihre Baustelle in 45 Metern Höhe wieder verlassen. Am Montagnachmittag kam dann ein zweites Stück Blech vom Turmdach herunter gesegelt.

Schwarz organisierte bei der Firma Moog in Hoßkirch eine Spezial-Arbeitsbühne, die ihren Teleskoparm bis zu 75 Meter ausfahren kann. Die Arbeitsbühne traf am Dienstagnachmittag ein und Schwarz konnte das Dach genau unter die Lupe nehmen. Etwa sieben Quadratmeter Blech hatten sich gelockert und mussten entfernt werden. Damit kein Wasser ins Dach eindringt, wurde mit Bitumendachbahnen provisorisch abgedichtet. Das weitere Vorgehen müsse dann mit der Kirche abgesprochen werden, sagte Schwarz. Pfarrer Klaus Sanke vermutete schon, dass das „eine größere Sache wird“.

Die Kirche wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Im Spätherbst 1891 wurden der Hauptturm und die beiden Treppentürme von den beiden Flaschnermeistern Anton Roggenstein und Karl Freimann, dem Firmengründer von Freimann-Schwarz und Urgroßvater von Hermann Schwarz, eingedeckt. Das belegt das Heimatbuch der Gemeinde von Karl Werner Steim. Die Haltbarkeit der Dacheindeckung schätzte man damals auf zwei Jahrhunderte. Doch bereits nach 27 Jahren musste das Kupfer für Kriegszwecke wieder abgenommen und abgeliefert werden. Das Ordinariat in Freiburg hatte die Abnahme der Kupferbedachung und die Wiedereindeckung damals genehmigt.

Der aktuelle Schaden wurde der Versicherung gemeldet. Die Firma Freimann-Schwarz begutachtete am Dienstag das komplette Dach, um eventuell weitere Schäden festzustellen.