Kräuterstrauß

Senioren pflegen das Brauchtum

Langenenslingen / Lesedauer: 1 min

Im Haus für Senioren in Langenenslingen werden Kräutersträuße und Weihbuscheln gebunden
Veröffentlicht:19.08.2020, 17:29

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Es ist überlieferter Brauch, dass zu Maria Himmelfahrt Kräutersträuße gebunden werden. Aus einer Vielzahl gesammelter und gespendeter wohlriechender Heil- und Küchenkräuter, duftender Blumen sowie verschiedenen Ähren fertigten die Ehrenamtlichen mit mehreren Bewohnerinnen des Hauses für Senioren in Langenenslingen solche.

Es wurden Wermut, Schafgarbe, Johanniskraut, Salbei, Ringelblumen, Bohnenkraut, Goldrute, Kamille, Majoran, Minze, Thymian und weitere zu Sträußen und Gestecken gebunden. Erstmals wurden dieses Jahr auch Kräutersträußchen als Tischdekoration gefertigt. Diese Tischdekoration erinnerte noch viele Tage an Maria Himmelfahrt, weil die Sträuße eintrocknen und damit haltbar werden.

Nicht nur diese aktive Brauchtumspflege fand damit statt, sondern es wurde auch über die Anwendung und Wirkung der Kräuter geredet. Dieses Wissen ist heute leider nur noch im geringen Umfang vorhanden. Manche Kräuter können Krankheiten vorbeugen und diese sogar heilen oder das Wohlbefinden steigern. Somit wurde auch in dieser Runde das Wissen über diesen Brauchtum und den damit verbundenen Feiertag aufgefrischt.

Wegen „Corona“ durften nur drei Ehrenamtliche, mit vorschriftsmäßiger Ausstattung, mit einigen Bewohnerinnen Sträuße basteln. Am nächsten Tag segnete Diakon Klaus-Jürgen Kauss die Sträuße nach dem Gottesdienst im Haus für Senioren. Er erläuterte, dass seit dem Mittelalter zu Mariä Himmelfahrt Kräutersträuße in der Kirche gesegnet werden. Sie sollen Schutz gegen Krankheit und Unwetter geben. Mehrere Bewohner wussten, dass die Sträuße im Haus oder im Hof bis zum nächsten Jahr aufgehängt wurden. Anschließend durften die Bewohnerinnen ihre selbst gebundenen und gesegneten Sträuße entgegen nehmen.