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Straßensanierung

Gemeinde investiert in Straßensanierung

Langenenslingen / Lesedauer: 3 min

Langenenslinger Gemeinderat verabschiedet den Haushalt 2018
Veröffentlicht:30.01.2018, 17:57

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Tiefbauarbeiten mit Straßensanierungen und die Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten stehen in diesem Jahr auf der Agenda der Gemeinde Langenenslingen. Um das zu finanzieren, muss die Gemeinde 2 Millionen Euro aus den Rücklagen entnehmen. „Das ist ein deutlicher Griff ins Sparschwein“, sagte Bürgermeister Andreas Schneider in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Einstimmig wurde der Haushalt 2018 von den Langenenslinger Gemeinderäten verabschiedet. Das Volumen beträgt 12,2 Millionen Euro und ist damit das zweithöchste, das bisher in Langenenslingen erzielt wurde. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 9 Millionen Euro, auf den Vermögenshaushalt 3,2 Millionen Euro und damit 900 000 Euro mehr als im Vorjahr. Obwohl die Investitionen mit 3,2 Millionen Euro sehr umfangreich sind, muss sich die Gemeinde nicht neu verschulden und braucht für die Finanzierung kein Darlehen. Auch seien keine Erhöhungen bei den Steuerhebesätzen geplant. Was Schneider als wichtiges Zeichen für die Bürger bezeichnete.

Kämmerer Bernhard Mayer legte in der Sitzung am Montagabend einen 265 Seiten umfassenden Haushalt vor und erläuterte ihn im Detail. Investiert werden 2,63 Millionen Euro in Tiefbaumaßnahmen. Dazu gehört die Erschließung des neuen Baugebiets Stucken in Langenenslingen (1,55 Millionen Euro), die Erneuerung von Bitumenbelägen bei Gemeindeverbindungsstraßen und die Fortführung des Ausbaus des Breitbandnetzes. Der Tiefbau verschlingt 82,8 Prozent des Investitionsvolumens. 167 000 Euro und damit 5,3 Prozent fließen in Hochbaumaßnahmen. Dazu gehört die Schlussfinanzierung des Hallenanbaus und die letzten Finanzierungen der Feuerwehrgebäude in Langenenslingen und Ittenhausen. 380 000 Euro (11,9 Prozent) fließen in den Vermögenserwerb. Für die Ittenhauser Feuerwehr wird ein Tragkraftspritzenfahrzeug angeschafft. Auch Grund will die Gemeinde 2018 erwerben.

Zum Verwaltungshaushalt sagte Kämmerer Mayer, dass er sich im Hinblick auf die Finanzausstattung so negativ entwickele, wie dies bereits im vergangenen Jahr von der Verwaltung befürchtet wurde. Für die Berechnung der Steuerkraft der Gemeinde wird das Jahr 2016, das für Langenenslingen ein außergewöhnlich gutes Jahr war, herangezogen. Somit beträgt die eigene Steuerkraft knapp 4,1 Millionen Euro. Hiervon abgeleitet ergibt sich eine Steuerkraftsumme von 1161 Euro je Einwohner, was für Langenenslingen Rang 7 in der „Hitliste“ des Landkreises Biberach bedeutet. Das heißt aber auch, dass die Schlüsselzuweisungen um 533 000 Euro zurückgehen. „Hier sehen sie das Dilemma“, wies Kämmerer Bernhard Maier die Gemeinderäte auf die Wenigereinnahmen von einer halben Million Euro hin. Verstärkt wird der negative Effekt dadurch, dass die Gemeinde wegen der guten Steuerkraft mehr Umlagen (Finanzausgleichs- und Kreisumlage) – 635 000 Euro mehr gegenüber dem Vorjahr – zahlen muss. Somit stehen der Gemeinde knapp 1,2 Millionen Euro weniger zur Verfügung als im vergangenen Jahr.

Deshalb könne der Verwaltungshaushalt nur begrenzt Mittel zur Finanzierung der Investitionen bereitstellen und die Verwaltung rechnet für das Ende des Jahre mit einer viel geringeren Zuführungsrate als in den Vorjahren – eine Viertel Million Euro ist dafür eingeplant. Die Gewerbesteuer hat die Verwaltung um 50 000 Euro höher als 2017 mit 920 000 Euro veranschlagt. Erfreulich für die Gemeinde ist der um 300 000 Euro höhere Anteil an der Einkommenssteuer und Mehreinnahmen von 78 000 Euro bei der Umsatzsteuer.

Der Langenenslinger Gemeinderat hatte keine Einwände gegen das Zahlenwerk und verabschiedete den Haushalt 2018 einstimmig. Auch wenn die Gemeinde knapp 5 Millionen Euro Eigenmittel besitzt, mahnte Kämmerer Mayer, dass auch in den kommenden Jahren sparsam gehaushaltet werden müsse. „So eine hohe Rücklagenentnahme wie in diesem Jahr muss eine Ausnahme bleiben.“