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Investitionspaket

Kirchdorf investiert so viel wie noch nie

Kirchdorf / Lesedauer: 3 min

Rekordhaushalt verabschiedet – Teuerstes Bauprojekt betrifft Hochwasserschutz
Veröffentlicht:30.01.2018, 09:12

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Der Kirchdorfer Haushalt ist in zweierlei Hinsicht bedeutend: Zum einen schnürt die Gemeinde das größte Investitionspaket in ihrer Geschichte, zum anderen wird das 142 Seiten dicke Werk das letzte seiner Art sein. Denn zum Haushaltsjahr 2019 wird die Gemeinde von der Kameralistik auf die sogenannte Doppik umstellen. „Insofern läutet der Haushaltsplan 2018 das Ende einer Ära ein“, so Bürgermeister Rainer Langenbacher. Der Gemeinderat verabschiedete den Haushalt mit einem Gesamtvolumen von rund 20 Millionen Euro einstimmig.

Schwerpunkt bei den Investitionen ist der Bau einer etwa 1,3 Kilometer langen Regenwasserentlastungsleitung (2,9 Millionen Euro), um die Einwohner besser bei extremen Niederschlagsereignissen schützen zu können. Weiter geht es in 2018 mit den Bauarbeiten an der Gemeinschaftsschule Michael-von-Jung. Für den Umbau und den Kauf von Einrichtungsgegenständen sind rund drei Millionen Euro angesetzt.

Auch in die Jüngsten wird investiert: Für die Vergrößerung des Wilhelm-Sailer-Kindergartens in Oberofpingen sowie der Kindertagesstätte Kirchdorf um einen Schlafraum sind in Summe 944 400 Euro einkalkuliert. Auf Vordermann sollen auch die Spielplätze im Bürgerpark und Pfarrwiesen in Oberopfingen gebracht werden – 41 500 Euro stellt die Gemeinde dafür bereit.

Renovierung der Sportgaststätte

Im Bereich Sport stehen für die Sanierung der Sportgaststätte und die Erneuerung der Stadionlaufbahn 416 000 Euro zur Verfügung. Die Laufbahn wird aber nur saniert, wenn die Gemeinde Zuschüsse vom Land erhält. 490 000 Euro möchte Kirchdorf in die Sanierung der Straßen stecken. In Frage kommen die Sonnen- und Gartenstraße sowie Teile des Grieswegs. Welche Straßen die Kommune in Angriff nimmt, soll sich nach dem Winter entscheiden.

Die Erschließung des 3,7 Hektar großen Baugebiets „Kratzer“ in Kirchdorf soll im Herbst starten. 31 Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen am nördlichen Ortsrand. Darüber hinaus sind drei größere Bauplätze für Mehrfamilienhäuser geplant. Eine Bebauung der Flächen wird vor Mitte 2019 nicht möglich sein, so Langenbacher.

Bessere Wasserversorgung

Fortsetzen werden sich in diesem Jahr die Arbeiten bezüglich des Anschlusses der Kanalisation an das Gruppenklärwerk in Heimertingen. Heuer sollen an den Kläranlagen Erolzheim und Kirchdorf die Pumpwerke errichtet werden. Gemeinsam mit Berkheim investiert Kirchdorf schätzungsweise 1,2 Millionen Euro in die Wasserversorgung. So soll eine Leitung vom Tiefbrunnenpumpwerk im Schweinsgraben zum Hochbehälter Bärenschachen (Rot an der Rot) verlegt werden, damit die Wasserversorgung auch bei einem Ausfall des Kirchdorfers Brunnen gesichert ist.

Insgesamt investiert die Gemeinde rund 6,5 Millionen Euro. Hinzu kommen noch die 2,9 Millionen Euro für die Regenwasserentlastungsleitung, die bereits im Haushalt 2017 finanziert wurden. Laut Rainer Langenbacher handelt es sich bei den Investitionen um eine „Rekordsumme“.

Stattliche Einnahmen

Stattlich sind die Einnahmen der Gemeinde. „Kirchdorf profitiert dabei von sich verbessernden Konjunkturaussichten der Länder im Euroraum und einer insgesamt anspringenden Weltwirtschaft“, so der Bürgermeister. Der Anteil Kirchdorfs an der Umsatzsteuer beträgt in 2018 schätzungsweise 638 000 Euro, im Vorjahr waren es 497 000 Euro. Der Anteil an der Einkommenssteuer mit einer Höhe von rund 1,9 Millionen Euro wird zur zweitstärksten Einnahmequelle. Tragende Säule ist nach wie vor die Gewerbesteuer. 5,7 Millionen Euro sind prognostiziert. Angesichts dieser Zahlen wird die Gemeinde weiterhin schuldenfrei bleiben.