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Winterstettenstadt lädt ein zu Markt und Hockete

Winterstettenstadt / Lesedauer: 4 min

Winterstettenstadt lädt ein zu Markt und Hockete
Veröffentlicht:15.08.2018, 13:19

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„Dr’ Markt“ ist ein Höhepunkt im jährlichen Kalender der Winterstetter – Einheimische und Menschen in der Region freuen sich schon seit Wochen auf dieses Ereignis.

Am Samstag werden die Einwohner aus Winterstettenstadt und Umgebung um sechs Uhr in der Früh mit Böllerschüssen geweckt. Rund ums Rathaus und an der Marktstraße entlang herrscht dann bereits geschäftiges Treiben, denn die Marktleute bauen bereits um diese Uhrzeit ihre Stände auf. Auch auf dem „Kleinen Markt“ herrscht dann emsiges Treiben: Die Kinder und Jugendlichen verkaufen ihr Spielzeug, Bücher und vieles mehr. Außerdem wird am „Marktsamstag“ ein besonderer Leckerbissen verkauft, den man nicht mehr oft auf den Speisekarten findet, saure Kutteln. Wem das nicht zugesagt, für den hat die Freiwillige Feuerwehr weitere schwäbische Spezialitäten parat. An ihrem Stand bietet sie süffigen Most und deftige Zelten an.

Auf dem Markt finden die Besucher fast alles, was im täglichen Leben benötigt wird. Das Angebot reicht von Blumen und Lebensmitteln über Schmuck zu Kurz- und Lederwaren, Hüten und Kleidung und Spielwaren für die Kleinen. Der Markt wird umrahmt von alter Handwerkskunst wie Seiler und Korbmacher. Wie in früheren Zeiten spielen Straßenmusikanten auf.

Um 10 Uhr ziehen die Grundschüler in ihren mittelalterlichen Kostümen zusammen mit dem Fanfarenzug „Graf Humbrecht“ aus Hummertsried zum Festplatz vor dem Riefhaus. In den Rollen des Schenken Konrad von Winterstetten und seiner Gemahlin, den Kaisersöhnen samt Knappen, Hofgesinde sowie Hofmusikanten werden Teile der Ortsgeschichte dargestellt. Die Jagdgruppe tritt gemeinsam mit einem Falkner auf und zusammen mit dem Fanfarenzug wird für die Marktbesucher ein Stück glanzvoller Vergangenheit von Winterstettenstadt lebendig. In diesem Jahr wird die Gruppe von echten Schwertkämpfern der Hrafnar Wikinger unterstützt.

Im Anschluss werden die Besucher von der Blasmusikkapelle Woizahuper und den Virginia Line Dancern unterhalten. In der Weinlaube kann gemütlich Wein oder Sekt genossen werden. Ebenso kann das Lagerleben der Hrafnar Wikinger bestaunt werden. Abends ab 19 Uhr startet die Bar-and Wine-Night mit Musik, die zum Tanzen und Mitsingen einlädt. Mit Keyboard, Akustikgitarre, Cajon und mehrstimmigem Gesang bietet die Band Stadtgespräch einen breitgefächerten Ohrwurm-Mix deutscher und englischer Songs. Die Landjugend lädt in die „Altbewährte Bar am Markt“ zu leckeren Cocktails ein.

Beim Festplatz befindet sich an beiden Tagen ein kleiner Vergnügungspark. Hinter dem Riefhaus können die Kinder auf Schatzsuche gehen oder Ponys reiten. Der Sonntag beginnt mit dem Festgottesdienst um 9 Uhr unter Mitwirkung des Akkordeonorchesters Oberes Rißtal. Danach spielt die Polkamucke aus Oberessendorf zum Frühschoppen mit Mittagstisch. Ab 11 Uhr findet das große Traktoren-Oldtimertreffen mit Dampfwalze Wally statt. Die auf Hochglanz polierten Fahrzeuge aus Landwirtschaft und Straßenverkehr reihen sich entlang der Hauptstraße auf und können dort von den Besuchern bestaunt werden.

Am Sonntagnachmittag sorgen Pit Pete und die Voltigiergruppe des Reitvereins Ingoldingen für gute Unterhaltung. Bei Kutschfahrten können Groß und Klein eine entspannte Rundfahrt genießen. Ein Zauberer unterhält die Gäste mit Zaubertricks und Luftballonfiguren den Nachmittag über. Außerdem können sich die Kleinen beim Kinderschminken verschönern lassen. Zum Ausklang des Festes dürfen sich die Besucher ab 17 Uhr auf die Gemeinde-Seniorenkapelle „Rißtal-Senioren“ freuen.

Das kleine Stadtmuseum hat am Samstag von 11 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Ein Besuch lohnt sich: Das Kleine Stadtmuseum hat ein neues Exponat, eine Fotografie des Winterstetten-Schwert. Das Original ist in der neuen Ausstellung „Auf dem Weg zur Kurfürstenmacht“ im Residenzschloss in Dresden ausgestellt. Die Inschrift des Schwertes verweist auf den Ursprungsbesitzer, Konrad Schenk von Winterstetten. „Man vermutet, dass es ein Geschenk Friedrichs des II. an Konrad war“, erklärt Marion Zinser, die sich ehrenamtlich für das Museum engagiert. Wie das Schwert dann in den Besitz des Grafen Hans Georg von Mansfeld kam, sei unbekannt. „Jedenfalls hat es dieser 1568 dem Kurfürsten August von Sachsen geschenkt, wohl um diesem ’schee zu tun’.“ Im Inventar der kurfürstlich sächsischen Rüst- und Harnischkammer von 1604 und schließlich im Gesamtinventar von 1606 wurde es aufgenommen und beschrieben.

Manfred Heber und Friedrich Zinser sind nach Dresden gefahren, um das Schwert möglichst detailgetreu zu fotografieren. Die beiden haben mit der Fotografie einer Lithografie von Schenk Konrad und Detailaufnahmen das Schwert in Originalgröße auf eine Leinwand gedruckt und die Kollage auf einen Holzrahmen gespannt. Am Marktsamstag, 18. August, wird es im Stadtmuseum erstmalig zu bewundern sein.