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Urig und originell: Das war der Umzug in Sommerstetten

Winterstettenstadt / Lesedauer: 3 min

Ein Stunde ziehen die Narren farbenprächtig durch die Straßen und nehmen lokale Themen auf die Schippe
Veröffentlicht:24.02.2020, 17:48

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Viele Besucher sind am Rosenmontag zu einem urigen Umzug nach Sommerstetten gekommen. Die Narretei in der ehemaligen freien Reichsstadt hatte am Montagnachmittag ihren Höhepunkt erreicht.

Bei herrlichem warmem Wetter hatten die Sommerstetter einen farbenprächtigen und originellen Umzug auf die Beine gestellt. Viele Besucher sind wieder von weit her gekommen, um dieses 60 Minuten dauernde, urige Spektakel zu erleben. Die Spitze des Umzugs bildeten die Cheerleaders, gefolgt von Narrenbüttel, städtischen Schätterblech, Bär mit Anhang und als Ritter und Tiere maskierte Kindergruppen. Mit dabei waren auch die alte Garde, die Märchengruppe Schneewittchen, Stefans verrückte Hühner und das Hotel „Flotte Biene“.

Das Motto eines Wagens hatte sich um die Finanzen der Gemeinde gekümmert. Vor dem mitgeführten Rathaus schwebte ein riesiger Pleitegeier über dem Spruch: „Goht’s Geld für d’ Mausschwänz aus, fliegt dr Pleitegeier über’s Haus.“ In Anspielung auf das Drama beim Bahnübergang Wattenweiler führte eine Gruppe Wanderschranken mit sich. Eine Eisbärengruppe suchte den Winter in Sommerstetten. Die ehemalige Straßenbaukolonne wurde ebenfalls reaktiviert. „Will der Goldinger Rat unsre Straßen nicht sanieren. Dann lasst sie uns wie früher wieder selber planieren“, war ihr Leitspruch. täglich „Aus dem Kuhstall das Methan, treibt bei uns schon Autos an“ war das Thema eines weiteren Wagens. Streichelte Bauer Anton die Kuh vorne, fuhr das Auto mit zwei Damen vorwärts.

Die Gruppe „High Society“ versprühte ebenso gute Laune wie die das Schätterblech Dorf, die Schalmeien Ingoldingen sowie die NZ Burgwächter mit ihrem gemeinsamen Burgwagen mit der Bude Degernau. Weiter waren das neueröffnete Burgcafe und viele originell aufgemachte Einzelfiguren dabei.

Im Auftrag des städtischen Magistrats verlieh Büttel Christian Harsch bei der Proklamation Orden und Titel. Den närrischen Stadtpfarrer Babu ernannte er zum Erzbischof der Erzdiözese Sommerstetten. Außerdem soll er für die Verleihung des Ordens wider den katholischen Ernst vorgeschlagen werden.

Dem langjährigen Organisator des Narrenbaumstellens, Strohmarias Karle, verlieh er in Abwesenheit den silbrigen Reiswisch. Dem örtlichen Veterinäramtsleiter Feußner verlieh Harsch den roten Puschel am Pferdeschwanz für seine Bemühungen um Mensch und Tier bei der Sommerstetter Fasnet. In einem Gedicht gab es eine Wehklage und letzte Ehrung für die Sommerstetter Feuerwehr als Gedicht. „Mir ehred jetzt auf jeden Fall, an Fastnet ond an Karneval. Jeden der dabei isch gwe, ihr Fuierwehrler dank euch schea. Statt em a Fläschle Probabier, gibt’s heut a Feuerwasser hier.“ Daneben gab es noch einige Hinweise an die Finanzbehörde Ingoldingen und die Bürgerschaft. Die Haupt- und Bahnhofstraße soll ab morgen nicht mehr benutzt werden und so für das Kreismusikfest 2021 geschont werden. Die Mausschwanzprämie und der Koffermarkt im Oberen Fressendorf wurden vom Büttel ebenfalls durch die närrische Mangel gedreht.