StartseiteRegionalRegion SigmaringenInzigkofenLeser beschäftigen sich mit Wohnen im Alter

Leserfahrt

Leser beschäftigen sich mit Wohnen im Alter

Hohenstein / Lesedauer: 2 min

SZ-Leserreise führt zu Schwörer Haus nach Oberstetten und zum Lebensphasenhaus nach Tübingen
Veröffentlicht:22.11.2015, 18:26

Artikel teilen:

– Wie selbstbestimmtes Wohnen im Alter aussehen kann, haben Leser der Schwäbischen Zeitung bei einer Leserfahrt erfahren. In Oberstetten und Tübingen machte die Fahrt halt, auch um Ideen für das eigene Wohnen zu bekommen. Der Einladung der Schwäbischen Zeitung zusammen mit der Fertighausfirma Schwörer aus Oberstetten folgten 25 Leser. Wolfgang und Stefanie Eisele aus Uttenweiler hatten sich extra freigenommen. Das Paar gehörte zu den jüngeren Teilnehmern – neugierig waren die beiden trotzdem.

Den ersten Stopp legte die Gruppe bei Firma Schwörer in Oberstetten ein, wo Schwörer-Mitarbeiter Peter Traut alle begrüßte: „Wir haben heute etwas Besonderes mit Ihnen vor“, sagte er. Präsentiert wurde anschließend die Wohnform „Flying Spaces“ von Projektleiter Florian Schmid . Bei der vorgestellten Wohnform wird fertig gestalteter Wohnraum quasi am Kranhaken geliefert, zwischen 40 und 60 Quadratmeter. Dorthin, wo die Kunden sich es wünschen, erklärt Schmid.

Musterhaus wird gemeinsam mit Rollstuhlfahrer entwickelt

Architektin Franca Wacker führte die Leser durch das behindertengerechte Musterhaus, das gemeinsam mit einem 27-jährigen Rollstuhlfahrer entwickelt wurde und die interessierten Leser hatten zahlreiche Fragen zum Wohnen im Alter.

Weiter ging es nach Tübingen zum sogenannten „Lebensphasenhaus“. Das ist ein Forschungsprojekt von Wissenschaftlern der Eberhard Karls Universität Tübingen in Zusammenarbeit mit der Uniklinik der Stadt und der Firma Schwörer Haus.

Im Haus befassen sich die Forscher intensiv mit selbstbestimmtem Wohnen in jeder Lebensphase. Die Führung durch den Wohngarten begeisterte die Leser. Der ist auch für behinderte oder ältere Menschen problemlos zu bewirtschaften. „Funktionalität und Ästhetik sind verbunden miteinander", sagt die Gartenexpertin Sarah Richter. Franca Wacker und Thomas Heine führten durch das Haus. Bewusst farbenfroh gewählt wurde beispielsweise die Innenarchitektur, um von dem Ambiente einer Pflegeeinrichtung wegzukommen. Mit besonderer Beleuchtung wird in dem Haus der Tageslichtverlauf nachempfunden, was zum menschlichen Wohlbefinden beiträgt, wie die Forscher erzählen. Das große Badezimmer bietet zum Beispiel mit einem Deckenschienensystem Entlastung für das betreuende Pflegepersonal.

Karin und Gerhard Koch aus Inzigkofen erklärten, dass sie auch im Alter Bereitschaft zeigen müssten für Veränderungen. Die Besichtigung habe ihnen viele neue Erkenntnisse dafür gebracht. Auch Walter Maurus aus Sigmaringendorf lobte die Veranstaltung, die ihm einen Anstoß zum Nachdenken über seine eigene Wohnsituation gegeben hat. „Erstaunlich ist, dass es einfache und praktikable Lösungsansätze gibt“, sagt Johann Freudemann aus Ablach.

Barrierefreiheit beginne schon im Kopf, so ein Gedanke des Tübinger Projekts. Die Leser konnten bei der Leserfahrt genau diese Erfahrung mit nach Hause nehmen.