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Wendelinus-Ritt feiert Jubiläum

Gutenzell / Lesedauer: 2 min

Reiter, Pferde, Musikkapellen und Pilger machen sich auf den Weg von Gutenzell nach Niedernzell
Veröffentlicht:31.08.2022, 15:32

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Traditionell immer am 3. Sonntag im September machen sich Reiter, Pferde, Musikkapellen und Pilger auf den Weg von Gutenzell nach Niedernzell . Anlass ist der Wendelinus-Ritt, der letzte der großen oberschwäbischen Flurritte, der dieses Jahr am 18. September stattfindet.

In diesem Jahr jährt er sich zum 75. Mal seit Pfarrer Erwin Sontag die Reiterprozession in Gutenzell, wieder ins Leben gerufen hat. Zum „Kronjuwelen-Jubiläum“ konnte Pater Johannes-Baptist Christian Schmid, OPraem, Pfarrer der Seelsorgeeinheit Rot-Iller als Reliquienträger und Festprediger ge- wonnen werden.

Der „Gutenzeller“ stellt die diesjährige Wallfahrt in seiner Heimatgemeinde auch in Verbindung mit der Gründung des Prämonstratenser-Ordens durch den Heiligen Norbert von Xanten vor 900 Jahren unter den Leitspruch: „Zu jedem guten Werk bereit“.

Dieses Versprechen als „gutes Werk“ zielt darauf ab, die Fragen der Menschen nach Lebenssinn und Orientierung aufzugreifen und in einem Flurritt um Segen für Haus und Hof, für Mensch und Tier zu bitten. Wir alle stehen heute angesichts der aktuellen Geschehnisse um Corona-Pandemie, Krieg in Europa und Klimawandel vor der Herausforderung das „Gute zu tun und das Böse zu lassen“, wie es in Psalm 34 heißt. Jeder soll seine Begabungen und Fähigkeiten für eine friedvolle und gerechte Zukunft einbringen. Jede und jeder an ihrem und seinem Platz „für jedes gute Werk bereit zu sein“. Auch der Heilige Wendelin hat uns dies vorgelebt, als Missionar, als Viehhirte, als Abt, so der Pater in seinem Grußwort.

Der Wallfahrtstag beginnt um 9 Uhr mit einem festlichen Hochamt in der ehemaligen Klosterkirche in Gutenzell. Der Kirchenchor unter der Leitung von Frau Susanne Lang bringt dabei die Orchestermesse „Missa brevis in C-Dur“, KV 258 von W. A. Mozart zur Aufführung. Mit dem Zwölfuhrläuten setzt sich der Wendelinusritt von Gutenzell nach Niedernzell durch den festlich geschmückten Ort und durch die frühherbstliche Flur in Gang. Nach dem Eintreffen der Reitergruppen, Musikkapellen und der Fußprozession in Niedernzell beginnt um 14 Uhr die Wallfahrtsmesse mit Festpredigt bei der Wendelinuskapelle. Dabei wird auch der in den letzten Jahren verstorbenen Reiterkameraden gedacht. Mit der Anrufung der Bauernpatrone St. Wendelinus und St. Leonhard um ihre Fürsprache und den Segen durch die hoch verehrte Wendelinusreliquie findet der Festtag seinen Ausklang.