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Kolpingfamilie

Tansania-Projekt kann starten

Ertingen / Lesedauer: 3 min

Nach Verzögerungen ist der Container mit Maschinen und Werkzeug der Ertinger Afrikahilfe am Missionsstandort angekommen
Veröffentlicht:16.08.2017, 14:11

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Groß war die Erleichterung bei Richard Neubrand aus Ertingen, als er die Nachricht aus Tansania erhalten hat, dass der mit Werkzeug und Maschinen beladene Container in Kifungilu angekommen ist. Der Chef der Missionsarbeit bei der Ertinger Kolpingfamilie kann somit sein Projekt starten und im Dezember mit weiteren neun freiwilligen Helfern gen Tansania fliegen, um dort eine Schreinerwerkstatt zu bauen. „Es läuft jetzt alles nach Plan, wir freuen uns über die wenigen Monate, bis es los geht“, sagt Richard Neubrand.

Seit über zehn Jahren engagiert sich die Abteilung Missions- und Afrikahilfe der Ertinger Kolpingfamilie unter der Leitung von Richard Neubrand auf dem Schwarzen Kontinent. Speziell das Mädcheninternat, die „Kifungilo Girls Secondary School“, erfährt dadurch regelmäßige Hilfe zur Selbsthilfe.

Dafür hat Neubrand immer Helfer an seiner Seite, die ihn vor Ort unterstützen und wertvolle Dienste leisten. Am 26. Dezember diesen Jahres wird er wieder mit seiner Truppe vor Ort sein, um verschiedene Projekt in Angriff zu nehmen. Zum einen steht der Aufbau der Schreinerwerkstatt im Vordergrund.

Ein Dach für die Werkstatt

Die Beton- und Maurerarbeiten laufen dazu in vollem Gange und die Delegation wird dann das Dach auf das Gebäude aufbringen. Holz dazu wurde schon bestellt und wird derzeit nach Maß zugeschnitten und für den Bau vorbereitet. Hierbei konnte die Kolpingfamilie auch auf die großzügige Unterstützung durch die Diözese Rottenburg-Stuttgart zählen.

Dann gilt es natürlich, ein Stromaggregat dort zu installieren, um auch die nötige Energie zur Verfügung zu haben. In dieser Werkstatt werden dann Jugendliche zu Schreinern ausgebildet. Eine weitere Maßnahme der Ertinger Delegation, der auch Mitglieder aus Dürmentingen, Marbach und Fulgenstadt angehören, wird die Installation einer Fotovoltaikanlage sein, die ebenfalls zur Energiegewinnung benötigt wird.

Mit Spenden von Firmen aus Bad Saulgau und Ertingen war Mitte Mai ein Container mit Werkzeug und Maschinen im Wert von 22 000 Euro bestückt worden (die SZ berichtete). Bei einer kleinen Feier bei der Zimmerei Luib in Fulgenstadt wurde nach dem Segen durch Pfarrer Peter Häring das Frachtgut auf die Reise geschickt. „Safari njema“ – auf Suaheli „Gute Reise“ – stand auf dem Container, der dann verplompt und per Schiff auf die Reise geschickt wurde.

Mit dem Containerschiff sollte es dann von Hamburg aus über Oman auf der arabischen Halbinsel nach Dar es Salaam an der Ostküste Tansanias und weiter nach Tanga gehen. Die Spedition Interfreight hatte im Auftrag von „Engagement Global“ den Transport perfekt organisiert. Alles lief soweit glatt und sogar über eine Zollbefreiung konnten sich die Schwestern, die im Internat unterrichten, freuen.

Allerdings blieb der Container, aus unbekannten Gründen in Oman liegen – Absender als auch Empfänger waren in großer Sorge. Nach zehn Tagen wurde die Fracht dann Richtung Tansania weitergeleitet, wo sie nach vierwöchiger Verspätung nun Anfang August ankam.

Schwester Monika konnte es kaum fassen und schickte sofort eine Nachricht an Richard Neubrand. Darin teilte sie mit, dass der Container wohlbehalten auf der Missionsstation angekommen sei und sie sich nochmals bei den großzügigen Spendern bedanke. Allerdings wurde der Transport von Tanga nach Kifungilu noch am letzten Tag aufgehalten, da der Präsident von Tansania unterwegs war, fügte sie hinzu. Am Ziel angekommen, warteten schon alle Missionsschülerinnen auf den spannenden Augenblick, als der Container im Hof der Station geöffnet wurde. „Es ist eine große Freude, dass der Traum nun Wirklichkeit wurde“, schreibt Schwester Monika. Nun liegt es an der zehnköpfigen Delegation, im Dezember diesen Traum zu verwirklichen.

Weitere Informationen zur Ertinger Missions- und Afrikahilfe gibt es unter

kolping-ertingen.de