StartseiteRegionalOberschwabenBad WaldseeUnterricht der Musikschule wird teurer

Musikschule

Unterricht der Musikschule wird teurer

Bad Waldsee / Lesedauer: 3 min

Bei Jahreshauptversammlung wird Peter Lutz als Vorsitzender wiedergewählt
Veröffentlicht:03.08.2012, 11:45

Artikel teilen:

Mit dem neuen Tarifabschluss im öffentlichen Dienst begründete der Vorstand der Jugendmusikschule Bad Waldsee bei der Hauptversammlung die Anhebung der Unterrichtsgebühren. Florian Becker als Schriftführer und Peter Lutz als Vorsitzender wurden ohne Gegenstimme in ihren Ämtern bestätigt.

Eine musikalische Umrahmung ist für die JMS bei solchen Anlässen obligatorisch. Diesmal durften junge Schüler der Gitarrenklasse von Manfred Fuchs ihr Können zeigen. Hannes Wiest (Lead-Gitarre), Mario Papo (Rhythmus-Gitarre) und Constantin Klingele (Kontrabass) trugen eine Eigenkomposition ihres Lehrers im Gipsy-Jazz-Stil vor. Das junge Ensemble erntete reichen Beifall von den sachkundigen Teilnehmern.

Vorsitzender Lutz begrüßte die Teilnehmer, unter ihnen Bürgermeister Roland Weinschenk, Oberstudiendirektor Dr. Wolfram Winger, Fördervereinsvorsitzender René Hess, die Vertreter der Musikvereine Haisterkirch, Michelwinnaden und Bergatreute. Lutz betonte, welch positiven Beitrag das Erlernen von Instrumenten für die geistige Entwicklung junger Menschen leiste. Und er zitierte den Hannoveraner Musikprofessor Krzysztof Wegrzyn: „ Musizieren ist Nachdenken, Bewusstmachen, Nachhören und dann ein Freiwerden vom streng befolgten Notentext, ist die Einheit von Körper, Haltung, spieltechnischen Fertigkeiten und Ausdruckswillen. Und jeder Student, jedes Musikstück erzählt eine andere Geschichte, die überzeugend wirken soll.“

Schulleiter Fuchs gab einen ausführlichen Bericht über die Arbeit der Schule. Er hob insbesondere die zahlreichen öffentlichen Auftritte bei offiziellen und anderen öffentlichen Veranstaltungen hervor, erinnerte an den ersten Musikpreis der Stadt Bad Waldsee im vergangenen Jahr und machte statistische Angaben zum augenblicklichen Stand der JMS.

Kassier Alfred Maucher legte der Versammlung den erfreulichen Jahresabschluss 2011 vor. Dank der Neuordnung der Finanzierung der vier Musikschulen durch den Landkreis konnte die JMS erstmals wieder nennenswert ihre Rücklagen bedienen, sei aber immer noch weit weg vom vorgegebenen Ziel zweier Monatslohnzahlungen. Die Kosten blieben im vorgesehenen Rahmen und die Unterrichtsgebühren seien drei Jahre stabil geblieben. Wünschenswert sei, dass die umliegenden Gemeinden wieder ihren Beitrag für die von ihnen entsandten Schüler leisten. Die Eltern dieser Schüler müssten zur Unterrichtsgebühr den Auswärtigenzuschlag tragen, was nicht im Sinne der Musikschulpolitik des Kreises sei.

Für die Eltern sehr schmerzhaft sei die seit 1. Juli wirksame Erhöhung der Unterrichtsgebühren um etwas mehr als fünf Prozent. Sie sei allerdings unumgänglich gewesen, weil seit 1. März des Jahres der neue Tarifabschluss im öffentlichen Dienst gelte und die Lehrkräfte Anspruch darauf haben. Immerhin habe die JMS aber nicht rückwirkend erhöht, sondern habe die Kosten im Interesse der Eltern vier Monate ohne Gebührenerhöhung selbst bestritten. Einige Eltern kritisierten die Erhöhung im Vorfeld und während der Versammlung vor allem bezüglich des Zeitpunkts der Erhöhung so kurz vor den Schulferien, an denen doch kein Unterricht stattfinde. Maucher und Fuchs entgegneten, die monatlichen Unterrichtsgebühren stellten laut Vereinsrecht lediglich eine Zwölftelung der vereinbarten Jahresgebühr dar. Die Eltern tragen so seit langem etwa die Hälfte, das Land zehn Prozent und der Kreis künftig elf Prozent der Bezahlung der Lehrkräfte.

Abschließend machte Lutz auf das am 20. Juli stattfindende Schülerjahreskonzert aufmerksam und auf den Flohmarktstand des JMS-Fördervereins unter der Leitung von Anita Rupp auf dem Altstadtfest.