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Großfeuer

68-Jähriger stirbt bei Feuer in Bußmannshausen

Bußmannshausen / Lesedauer: 3 min

Der 74-jährige Bruder wird schwer verletzt – Gebäude brennt völlig aus – Mehr als 100 Rettungskräfte im Einsatz
Veröffentlicht:01.02.2016, 16:29

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Bei einem Großfeuer in Bußmannshausen (Gemeinde Schwendi ) ist am Montagmorgen gegen drei Uhr ein 68-jähriger Mann ums Leben gekommen. Sein 74 Jahre alter Bruder wurde mit einer schweren Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Das ältere Gebäude in der Mittelstraße, ehemals landwirtschaftlich genutzt, brannte völlig aus. Mehr als 100 Rettungskräfte waren im Einsatz.

Josef Schefhold wohnt etwa 50 Meter von der Brandstelle entfernt. Gegen drei Uhr in der Früh wurde er auf das Feuer aufmerksam. „In meinem Schlafzimmer wurde es abwechselnd hell und dunkel, immer wieder kam helles Licht in das Zimmer“, erzählt er. Als er aus dem Fenster schaute, war er geschockt: „Das Dach des Gebäudes in der Mittelstraße stand in Flammen“.

„Nichts hat sich geregt“

Ohne lang zu überlegen, rannte Schefhold los. Barfuß machte er sich auf den Weg, erreichte das brennende Haus. „Ich habe geklingelt, an die Tür und die Fenster geklopft. Nichts hat sich geregt“, schildert er das dramatische Geschehen. Weil er wusste, dass zwei Brüder in dem Haus wohnten, rannte er zu einem anderen Nachbarn, um Rettungskräfte zu alarmieren. Dies war in dem Moment bereits geschehen. Nacheinander trafen die Feuerwehren ein – aus Bußmannshausen, Orsenhausen, Schwendi, Laupheim, Ochsenhausen und Biberach.

Für einen der Brüder kam jede Hilfe zu spät. Die Einsatzkräfte fanden den 68-Jährigen hinter der Eingangstür leblos auf dem Boden liegend, berichtet die Polizei. Den 74-Jährigen rettete die Feuerwehr . Einsatzkräfte gelangten über Leitern in sein Schlafzimmer und holten ihn von dort heraus. Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes Orsenhausen-Biberach versorgten den Mann und brachten ihn in ein Krankenhaus. Außer den beiden Bewohnern des Gebäudes waren keine weiteren Menschen im Haus.

Binnen Kurzem brannte der Dachstuhl des Gebäudes lichterloh, sicherlich auch begünstigt durch den heftigen Westwind, der die Funken in östliche Richtung in den Nachthimmel trieb. Von allen Seiten des Gebäudes rückten die Feuerwehrleute zur Brandbekämpfung mit Wasser an. Zwei Drehleitern aus Laupheim und Ochsenhausen waren im Einsatz. Die Feuerwehr Biberach wurde ebenfalls alarmiert. Sie kam an die Einsatzstelle mit Nachschub an Sauerstoffflaschen für die Atemschutzträger. In sicherer Entfernung zum Brandort hatte die Schnelleinsatzgruppe des DRK Schwendi ein Zelt aufgebaut, in dem die Einsatzkräfte mit warmen Getränken versorgt wurden.

Gegen 7 Uhr war das Feuer gelöscht. Das Gebäude ist total zerstört. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 300 000 Euro.

Experten suchen Brandursache

Zur Ermittlung der Brandursache waren noch in der Nacht Ermittler der Kripo Biberach in Bußmannshausen eingetroffen. Näheres ist bislang noch nicht bekannt. Die Ermittler haben einen Sachverständigen eingeschaltet.

Vor Ort waren auch der Ortsvorsteher Nikolaus Stork und Bürgermeister Günther Karremann. Er sagte: „Jetzt haben wir innerhalb kurzer Zeit zwei Großbrände gehabt; im Dezember in Hörenhausen, nun in Bußmannshausen.“

„Das war kein alltäglicher Einsatz“, sagt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bußmannshausen, Florian Kohn. „Es war eine sehr verzwickte Lage, denn wir wussten, dass zwei Menschen vermisst werden.“ Gegen 13 Uhr am Dienstag war der Einsatzleiter mit seinen Kollegen immer noch mit Nachlöscharbeiten vor Ort beschäftigt. „Ich denke, wir werden den ganzen Tag hier sein“, sagte Kohn. „Das Haus ist einsturzgefährdet.“