StartseiteRegionalRegion BiberachBurgriedenSportliche Defizite trüben guten Gesamteindruck

Gesamteindruck

Sportliche Defizite trüben guten Gesamteindruck

Burgrieden-Rot / Lesedauer: 5 min

FV Rot zieht nach dem Jahr des 90-jährigen Bestehens eine gemischte Bilanz – Roland Dwornik ist neuer Trainer
Veröffentlicht:08.01.2017, 20:55

Artikel teilen:

Ein ereignis- und arbeitsreiches Jahr, aber auch eine sportlich eher durchwachsene Spielsaison der ersten Mannschaft liegt hinter dem FV Rot. Dies wurde bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend deutlich, die mit rund 65 Teilnehmern gewohnt gut besucht war – wohl auch ein Zeichen dafür, dass den Mitgliedern an ihrem FVR viel liegt. In den Berichten der Vereinsfunktionäre gut bewertet wurde der Verlauf der Festivitäten zum 90-jährigen Bestehen.

Aus seiner Perspektive sei das erste Jahr als Vorsitzender intensiv gewesen – „und das nicht nur für mich“, bekannte Mario Leib zu Beginn seines umfassenden Vorstandsberichts. An Höhepunkten nannte er das Jubiläumswochenende aus Anlass des 90-jährigen Bestehens des FV Rot. Gebührend gefeiert wurde ebenso der 30. Geburtstag der rührigen Tennisabteilung mit Hermann Gaupp an der Spitze. Auch sonst wartete auf den Verein eine Menge Arbeit. So wurden zur Aufbesserung der Finanzen eine Schrottsammlung veranstaltet sowie die Bewirtung beim Muttertagsfest und Dorffest Burgrieden und bei privaten Feiern im Sportheim übernommen. Viel Zeit investierten die Helfer in die Pflege der Sportanlagen und Modernisierung des Sportheims.

Diesen guten Gesamteindruck trübten die ausgebliebenen Leistungen auf dem grünen Rasen und als Folge davon die Trainerentlassung. „Leider war sportlich betrachtet das vergangene Jahr nicht so erfolgreich wie erhofft“, bedauerte Mario Leib die Talfahrt der ersten Mannschaft, die auf dem elften Platz der Kreisliga B überwintert. Besser sieht die Situation bei der Reservemannschaft aus, die in der Vorrunde überzeugen und damit den zweiten Tabellenplatz erspielen konnte.

Einen besonderen Dank des Vorsitzenden hatten sich Georg Miller für seine Interimstätigkeit als Trainer und Dirk Sutz für seine Assistenz verdient. Jetzt richtet sich der Fokus auf die Saison-Rückrunde unter dem neuen Coach Roland Dwornik, bei dem es sich laut Leib um „einen alten Bekannten in Rot“ handelt. Dwornik, der an der Jahreshauptversammlung nicht teilnehmen konnte, will seine sportliche Aufgabe allerdings zunächst nur auf die Rückrunde beschränken. Mario Leib appellierte an die Spieler, sich mit vollem Einsatz und Ehrlichkeit untereinander reinzuhängen.

Klartext zur sportlichen Situation in der Vergangenheit und Zukunft sprach auch der bisherige Spielausschuss-Vorsitzende Jacques Roll . Auch ihm missfielen die sportlichen Defizite der ersten Mannschaft, die Begleitumstände und Brandherde, die letztlich zur Trainerentlassung geführt hätten. Lobend erwähnte Roll den trotz der vertrackten Lage hervorragenden Trainingsbesuch mit bis zu 32 Spielern pro Übungseinheit. Mit Blick nach vorne wünschte sich der Spielleiter von der Mannschaft „Fleiß, Ehrgeiz, Disziplin, Konzentration und harte Arbeit“.

FVR stellt sechs Schiedsrichter

Mit Interesse folgten die Versammlungsteilnehmer den weiteren Informationen zur AH unter der neuen Leitung von Salvatore Serrao und zum Thema Vereinsschiedsrichter. Als vergleichsweise kleiner Verein erfülle der FV Rot die Vorgabe des Württembergischen Fußballverbandes zur Gestellung von Schiedsrichtern für den aktiven Spielbetrieb. Derzeit sind insgesamt sechs Schiedsrichter für den FVR unterwegs. Ben Miller als jüngster unter ihnen hat im vergangenen Jahr den Anfängerkurs erfolgreich bestanden.

Im von Oliver Gutzer geleiteten Jugendbereich sieht sich der Verein vor eine große Herausforderung gestellt – der demografische Wandel macht ihm, wie vielen anderen Vereinen, zu schaffen. Ohne die Bildung von Spielgemeinschaften mit benachbarten Sportvereinen, wie seit längerem praktiziert, wäre ein Spielbetrieb kaum mehr möglich.

In den Berichten des Schriftführers – Paul Moosmayer vertrat den etatmäßigen Chronisten Thomas Moosmayer – und des altbewährten Kassierers Joachim Hunger spiegelte sich ebenso aufschlussreich das zurückliegende Vereinsjahr wider. Darüber sprach sich Bürgermeister Josef Pfaff lobend aus. Den Funktionsträgern und den Fußballern wünschte er viel Spaß an ihrer Arbeit, respektive sportliche Erfolge.

Neuwahlen bringen Veränderungen

Spielleiter Jacques Roll hat sieben Jahre sein Amt beim FV Rot zuverlässig ausgeübt und, wie der Vorsitzende Mario Leib anmerkte, auch im Bereich des Schiedsrichterwesens viel bewegt. Bei der Jahreshauptversammlung im Sportheim kandidierte Roll zum Bedauern des Vorstands nicht wieder. Doch bleibt er dem Verein erhalten – künftig in der Funktion als Zweiter Vorsitzender und Nachfolger von Thomas Moosmayer. Moosmayer hatte dieses Amt sechs Jahre ausgeübt. „Er hat dabei den FV Rot in einer schwierigen Phase ohne Vorsitzenden zusammen mit mir geführt und geleitet“, betonte Mario Leib. Glücklicherweise sei mit Jacques Roll ein kompetenter Mann gefunden worden, der sich nach kurzem Zögern bereiterklärt habe, das freigewordene Amt zu übernehmen. Ohne „Geburtswehen“ fand sich mit Markus Kiesle auch ein neuer Spielleiter. Veränderungen gab es auch im Ausschuss, der sich künftig aus den bisherigen Mitgliedern Tim Hartwich, Stefan Miller sowie den Neulingen Markus Moosmayer, Andreas Denzel und Sebastian Fessler zusammensetzt.

Für zehnjährige Mitgliedschaft geehrt wurde Stefan Miller. In Abwesenheit gedankt wurde Hannelore Hunger, die seit einem halben Jahrhundert der Frauen-Turngruppe „Holdrio“ angehört – die meiste Zeit als Übungsleiterin. Der Änderung der Satzung, die die Vergütung von ehrenamtlich ausgeübten Ämtern regelt, stimmte die Versammlung einmütig zu.