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Württembergliga

Ziel ist die Bundesliga – Lara Kuhn ist SZ-Sportlerin des Monats

Biberach / Lesedauer: 4 min

Die Handballerin der TG Biberach, Lara Kuhn, ist SZ-Sportlerin des Monats Dezember
Veröffentlicht:18.01.2019, 20:35

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Mit großer Mehrheit ist Lara Kuhn zur Sportlerin des Monats Dezember der „Schwäbischen Zeitung“ gewählt worden. Die 17-Jährige spielt in der Württembergliga Handball für die TG Biberach und macht in diesem Jahr ihr Abitur am Biberacher Wieland-Gymnasium. Lara Kuhn ist aktuell mit 74 Treffern die beste Torschützin des Tabellenvierten.

Die Freude war groß, als ihr Trainer Florian Nowack sie anrief und ihr das Ergebnis der Wahl mitteilte „Ich habe mich schon sehr gefreut, dass so viele Leute für mich abgestimmt haben“, sagt Lara Kuhn. „Damit hatte ich nicht wirklich gerechnet.“ Handball ist die große Leidenschaft der angehenden Abiturientin. Seit ihrem sechsten Lebensjahr spielt Lara Kuhn Handball – immer bei der TG Biberach. In ihrem Heimatort Ummendorf, wo sie gemeinsam mit den Eltern und der 14-jährigen Schwester Nora lebt, gibt es keinen Handballverein. Damals standen Fußball und Handball zur Auswahl für das Mädchen. „Handball hat mir sehr gefallen, sodass ich dabei geblieben bin“, erinnert sich Lara an ihre Kindheit. „Ich wollte mich einfach bewegen und wollte auf jeden Fall einen Ballsport machen.“ Vor allem sollte es eben auch ein Mannschaftssport sein – wegen der Gemeinschaft – und „außerdem waren Turnen und Tanzen nicht so mein Ding.“

Es begann mit den Minis

Das schnelle Spiel und die Dynamik gefallen ihr bis heute besonders beim Handball. Das mache die Faszination dieser Sportart aus. Bei den Minis in der Biberacher Mittelbergschulturnhalle begann die Handballkarriere von Lara Kuhn. Sie traf dann auf Florian Nowack, der in der damaligen D-Jugend ebenso ihr Trainer war wie heute in der ersten Mannschaft der TG Biberach. „Schon damals haben wir ihr großes Talent gesehen, das sie für erfolgreichen Handball mitbringt“, betont Nowack. Er arbeite sehr gern mit der 17-Jährigen zusammen, die sowohl auf als auch neben der Platte in so jungen Jahren schon zu den Führungsspielerinnen zählt.

Mit 15 Jahren trainierte Lara Kuhn bereits mit der ersten Mannschaft der TG mit, ein Jahr später stand sie schon im Team. Zur selben Zeit wurde sie von der TuS Metzingen entdeckt. „Bei einem Ligaspiel wurde ich von Trainerin Edina Rott angesprochen, ob ich nicht für die „Tussies“ spielen wolle.“ So kam es zum Doppelspielrecht für die TG Biberach in der Württembergliga und Metzingen in der A-Jugend. Dort trainierte sie zweimal in der Woche, immer mit dem Auto von den Eltern dort hingebracht und noch einmal mit der TG.

Unterdessen hatte sie fast alle Auswahlmannschaften des Handballverbands Württemberg (HVW) durchlaufen und war einmal sogar zu einem Lehrgang der Jugendnationalmannschaft eingeladen worden. „Dort musste ich aber anerkennen, dass es bessere Spielerinnen gibt, zumal die meisten auch deutlich bessere Trainingsbedingungen bei einem Bundesligaverein haben.“ Ihren bislang größten sportlichen Erfolg feierte sie dann auch mit der Auswahlmannschaft des HVW. „Mit der B-Jugend haben wir genau vor einem Jahr den Länderpokal gewonnen. Das war schon ein toller Erfolg.“ Neben einer Spielerin aus Tuttlingen sei sie dabei die Einzige gewesen, die nicht aus dem Großraum Stuttgart nominiert worden war.

Auch deshalb war Lara Kuhn froh, bei Metzigen spielen zu dürfen. Sie wollte auch fest nach Metzingen wechseln, doch mit dem neuen dortigen Trainer wollte sie nicht zusammenarbeiten. Deshalb nochmals TG Biberach. Auch in der kommenden Saison will sie noch für die Blau-Gelben auflaufen. „Ich werde nach dem Abitur nicht sofort anfangen zu studieren, sondern erst mal eine wenig reisen und mir die Welt anschauen.“ So bleibt ihre Basis zunächst Ummendorf und damit auch die TG. Allerdings hat die dann 19-Jährige im Sommer fest vor, den Verein zu wechseln und, wenn möglich, mindestens in der Dritten Liga zu spielen. „Das wird davon abhängen, wo ich einen Studienplatz bekomme.“ Für welchen Studiengang sie sich entscheiden wird, ist noch unklar. Da gebe es mehrere Möglichkeiten.

Vorbilder habe sie keine, sie versuche sich aber permanent zu verbessern, vor allem im Abwehrverhalten weiß Lara Kuhn um ihre Schwächen. Ihre Stärken, die sie ähnlich definiert wie ihr Trainer Florian Nowack, seien die große Übersicht und Torgefahr, die Sprungkraft und die Sicherheit vom Siebenmeterstrich. Aktuell wird bei der TG auch dreimal in der Woche trainiert. Eine gute Mischung aus Spielformen, Taktik, Technik, Kraft und Ausdauer. „Außer Ausdauertraining mag ich eigentlich alles“, hat Lara Kuhn auch am Training sehr viel Spaß mit dem Team. Aber auch darüber hinaus seien Freundschaften entstanden, die sie nicht missen möchte. In dieser Saison soll mindestens der vierte Platz gehalten werden und die Punkteausbeute höher sein als in der vergangenen Spielzeit. So habe man das Ziel nach Weihnachten festgelegt.