Der Bundestag hat in der vergangenen Woche die doppelte Widerspruchslösung beim Thema Organspende abgelehnt. Mit dieser wäre jeder Bürger Organspender automatisch gewesen, solange kein Widerspruch eingelegt worden wäre. Um die Zahlen der potenziellen Spender zu erhöhen, soll jetzt mehr Aufklärung über das Thema stattfinden. SZ-Praktikantin Jule Pösl (Text und Fotos) hat sich auf dem Biberacher Marktplatz zum Thema Organspende umgehört.
meint: „Ich kann nichts fordern, wenn ich selbst nicht bereit bin, etwas zu geben.“ Deswegen besitze er einen Organspendeausweis und verfüge auch über eine Patientenvollmacht.
Helmut Renner (73) ist der Meinung, dass jeder diese Entscheidung für sich selbst treffen muss. Er findet es gut, wenn Leute sich dazu entscheiden, ihre Organe nach dem Tod zu spenden. Er findet es aber auch in Ordnung, wenn jemand das ablehnt. Er stellt aber klar: „Das muss man sich gut überlegen. Diese Entscheidung sollte kein schneller Schritt sein.“
Lukas Kempf befürwortet die Widerspruchsregelung. Der 18-Jährige glaubt, dass es besser wäre, wenn man automatisch Spender wäre. So könne man mehr Menschen das Leben retten.
Ulrike Stein (53) beschäftigt das Thema Organspende schon lange. Allerdings fehle ihr der Mut, sich einen Organspendeausweis zu besorgen. Woran das genau liege, wisse sie selbst nicht. „Es ist eine sehr persönliche Entscheidung“, sagt sie.
Elena Schmid (19) hätte die Widerspruchslösung befürwortet. Nachdem die jetzt abgelehnt worden sei, spricht sie sich für eine bessere Aufklärung über Organspende aus. Durch ihre Arbeit im Krankenhaus musste sie sich mit diesem Thema bereits auseinandersetzen. „Ich fände es gut, wenn sich mehr Menschen für eine Organspende entscheiden würden. In Deutschland gibt es viele Menschen, die auf eine Spende angewiesen sind.“