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Thema Sucht soll enttabuisiert werden

Biberach / Lesedauer: 1 min

Thema Sucht soll enttabuisiert werden
Veröffentlicht:19.11.2018, 14:42

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Seit 2009 organisiert die Selbsthilfeorganisation Blaues Kreuz zweimal jährlich in Biberach Vorträge zum Thema Sucht. Diesmal waren 35 Zuhörer im Blaukreuzhaus in der Rollinstraße, als es um „Ich will aufhören, aber eigentlich nicht – Ambivalenz beim Heraustreten aus der Sucht“ ging.

Ziel ist stets, das Thema Sucht zu enttabuisieren. Obwohl es in Deutschland ein gut funktionierendes Suchthilfesystem gebe, sei Sucht immer noch ein Tabuthema, schreibt das Blaue Kreuz. Nach aktuellen Schätzungen gibt es zwischen 1,3 und 2,5 Millionen alkoholabhängige Menschen in Deutschland, davon 30 Prozent Frauen. Auf jeden Alkoholkranken kommen ungefähr vier bis fünf Angehörige, die unter den Folgen der Sucht leiden. „Es findet mitten in unserer Gesellschaft statt, geht uns alle etwas an“, so das Blaue Kreuz.

Im aktuellen Vortrag ging es um die Schwierigkeit, sich von einem Suchtmitteln zu lösen. Einfach nur den Konsum einzustellen reicht in der Regel nicht. Der Blaukreuz-Referent Hans-Ekkehard Reimann machte deutlich, dass die Ambivalenz besteht, einerseits mit dem Suchtverhalten aufhören zu wollen andererseits aber dann doch nicht. Diese Ambivalenz sei oft schwer aufzulösen, denn beide Seiten haben jeweils sowohl Vor- als auch Nachteile.

An den Vortrag schlossen sich bei alkoholfreien Getränken und einem kleinen Imbiss noch rege Diskussionsrunden an. Durch die Beiträge der Zuhörer wurde die Problematik von Abhängigkeitserkrankung deutlich und ergänzten damit die Aussagen des Abends durch eigene Erfahrungen. Die Vortragsreihe wird im Frühjahr 2019 fortgesetzt.