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Suchterkrankung

Suchthilfe: So unterstützt die Caritas Eltern und Kinder

Biberach / Lesedauer: 2 min

„Salto“ ist ein neues Präventionsprojekt für Kinder und Eltern aus Familien mit Suchtproblemen
Veröffentlicht:15.02.2021, 14:50

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Eine Suchterkrankung beeinflusst die gesamte Familie. Übermäßiger Alkoholkonsum von Eltern hat erhebliche Auswirkungen auf die Kinder. Gut ein Drittel der Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung haben nachweislich ein oder sogar zwei Elternteile mit ähnlichem Krankheitsbild. Kinder aus suchtbelasteten Familien sind damit einem vielfach höherem Risiko ausgesetzt, sucht- und psychische Belastungen zu entwickeln. Die Caritas Biberach-Saulgau hat deshalb ein neues Angebot ins Leben gerufen. Die psychologische Familien- und Lebensberatung und die Suchthilfen der Caritas bieten in Kooperation seit mehr als 10 Jahren erfolgreich das Gruppenangebot „Irgendwie anders“ für Kinder aus psychisch und suchtbelasteten Familien an. Nun wird dieses Angebot um ein suchtspezifisches Gruppenangebot für Eltern erweitert.

Im Zuge der Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien stellen die Caritas Suchthilfen das Präventionsprojekt „Salto“ (Sensibilität, Aufbruch, Loyalität, Toleranz, Offenheit) vor. Dieses von der Landesstelle für Suchtfragen Baden-Württemberg initiierte Pilotprojekt wird landesweit umgesetzt. Biberach ist einer von insgesamt fünf Standorten, an welchem das Projekt angeboten wird. Es richtet sich an betroffene Eltern aus suchtbelasteten Familien, aber auch an angehörige Elternteile, die selbst nicht an einer Abhängigkeit erkrankt sind. Im Projekt stehen unter anderem die Stärkung elterlicher Kompetenz, Auswirkungen der Suchterkrankung auf die Kinder und der Austausch mit anderen betroffenen Familien im Zentrum. Ziel des neuen Angebots ist es, den spezifischen Bedarfen suchtkranker Eltern gerecht zu werden und die Entwicklung von Strategien im Umgang mit den eigenen Emotionen und Herausforderungen zu fördern. Eltern sollen sich in ihrem erzieherischen Handeln sicher fühlen und somit ihre Kinder besser unterstützen können. Dafür benötigen sie selbst ebenfalls Unterstützung.

„Salto“ bietet betroffenen Eltern und deren Lebenspartnerinnen und Lebenspartnern die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen diesem sensiblen und oft schambesetzten Teil der Familiengeschichte anzunähern. In Kombination mit den bereits bestehenden Angeboten der Caritas Biberach-Saulgau für Familien, stellt das Projekt eine fachlich fundierte Ergänzung des vielfältigen Präventionsangebots dar. Suchtbelastete Familien aus dem Landkreis bekommen ein breit aufgestelltes Netz an Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.

Das Projekt besteht aus sechs Gruppenterminen und kann anschließend über bedarfsorientierte Einzelberatungen fortgesetzt werden. „Salto“ wird finanziell gefördert durch die staatliche Toto-Lotto GmbH und mit Mitteln des Sozialministeriums Baden-Württemberg wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Teilnahme am Projekt ist für Eltern und Kinder kostenlos.