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Landeskabinett

Studierende der Hochschule Biberach lernen erneut nur online

Biberach / Lesedauer: 2 min

Die neue Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelten bis Ende November
Veröffentlicht:01.11.2020, 13:40

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Nachdem das Landeskabinett Baden-Württemberg die auf Bundesebene beschlossenen neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie bestätigt hat, reagieren auch die Hochschulen. Online-Lehre ist bis Ende November die Regel, Präsenz die Ausnahme.

Diese Vor-Ort-Angebote seien nur möglich, „wo es epidemiologisch verantwortbar und zwingend erforderlich ist, um eine erfolgreiche Durchführung des Studienverlaufs im Wintersemester sicherzustellen“, sagte Wissenschaftsministerin Bauer vergangenen Freitag in Stuttgart. Dazu zählen insbesondere Prüfungen, Laborpraktika und praktische Ausbildungsanteile. „Wir tragen die Maßnahmen der Landesregierung mit“, erklärte Professor André Bleicher, Rektor der Hochschule Biberach (HBC). Das aktuelle Infektionsgeschehen habe erneut die Grenze der Unkontrollierbarkeit erreicht und das Land laufe – sofern nicht gegengesteuert werde – Gefahr, in eine mit hohen sozialen Kosten verbundene Situation zu geraten.

Gleichwohl bedauert die Hochschulleitung, dass das gerade erst angelaufene Hybridsemester wieder ausgesetzt werden muss. „Wir haben dieses Semester mit hohem Arbeitsaufwand eingerichtet und es ist uns gelungen, der Corona-Krise ein Stück Normalität abzutrotzen, so dass Begegnungen zwischen Studierenden untereinander und mit Lehrenden stattfinden konnten“. Die Hochschule Biberach hofft deshalb, dass die jetzt getroffenen Maßnahmen Wirkung zeigen und tatsächlich bis Ende November befristet bleiben können.

Gleichzeitig fordern André Bleicher und seine Kollegen „eine aufgeklärte Debatte“, wie mit der Corona-Situation in bildungswissenschaftlicher Hinsicht umgegangen wird. Hochschule sei mehr als reine Wissensvermittlung. Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung basiere auf vielerlei Aspekten, die der direkten Begegnung bedürfen. Daher versucht die Hochschule Biberach eine Studie zu erstellen, die über die Möglichkeiten und Wirklichkeiten des digitalen Sommersemesters und hybriden Wintersemesters Aufschluss gibt. Auch dürfe der Wechsel zwischen Präsenz- und Digitalformaten nicht unreflektiert und in mechanischer Weise erfolgen. Es handle sich um unterschiedliche didaktische Formate, die nicht einfach gegeneinander zu tauschen seien. Zudem fielen der Corona-Krise just die zukunftsweisenden inter- und transdisziplinären Lehrformate zum Opfer, die jedoch das disziplinäre Studium notwendig ergänzen müssten.

Dies könne und dürfe man auch für den tertiären Bildungsbereich nicht ausblenden, fordert auch der Verband der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), in dem alle Hochschulen des Landes vertreten sind. Gemeinsam wollen sich die HAWs für den Status der Präsenzhochschule einsetzen.