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Senioren verärgert: Kreissparkasse beendet Service vor Ort

Biberach / Lesedauer: 2 min

Einige Bewohner sind verärgert – KSK argumentiert mit erhöhten Sicherheitsvorschriften
Veröffentlicht:01.02.2019, 17:00

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Finanzielle Angelegenheiten regelt jeder am liebsten selbst. Deshalb schätzen die Bewohner des Bürgerheims Biberach auch die regelmäßigen Sprechstunden, die die Kreissparkasse Biberach und auch die Volksbank Ulm-Biberach seit Jahren in den Räumen an der Königsbergallee anbieten. Die Kreissparkasse (KSK) hat den Service allerdings Anfang des Jahres eingestellt. Ganz zum Leidwesen der Bewohner.

„Damit hat die Kreissparkasse schon einige Bewohner verärgert, die haben sich dann bei mir beschwert“, sagt Dagmar Reinheimer , die bereits seit 17 Jahren im Bürgerheim tätig ist. „Für die Menschen war dieser Service wichtig, das bedeutet für manche der Bewohner eine Einschränkung ihrer Unabhängigkeit.“ Für viele sei es eine große Herausforderung, zur nächsten Filiale zu kommen.

Damit hat die Kreissparkasse schon einige Bewohner verärgert, die haben sich dann bei mir beschwert.

Dagmar Reinheimer

Ursel Straub-Neumann , Pressreferentin bei der Kreissparkasse Biberach, bestätigt, dass der Service eingestellt wurde: „Den Bankservice im Bürgerheim haben wir über viele Jahre angeboten und jetzt zum 1. Januar 2019 eingestellt.“ Wenn ein Kunde allerdings Beratungsbedarf hat, dann würde natürlich in Bankberater ins Haus kommen. „Das ist aber eher eine Ausnahme und nicht die Regel und wurde bisher nicht stark nachgefragt“, so Ursel Straub-Neumann. Zudem gebe es Vorsorgevollmachten, sodass die Bewohner Menschen ihres Vertrauen die Bankgeschäfte erledigen lassen könnten.

Für Dagmar Reinheim ist das nur bedingt eine Lösung: „Keiner gibt doch gerne finanzielle Dinge aus der Hand, und erst recht nicht, wenn man geistig noch fit ist“, so die Mitarbeiterin. „Es ist traurig, dass Menschen, die viele Jahre Kunden waren und zum Wohl der Bank beigetragen haben, nun so im Regen stehen gelassen werden.“

Keiner gibt doch gerne finanzielle Dinge aus der Hand, und erst recht nicht, wenn man geistig noch fit ist.

Dagmar Reinheim

Für die KSK gibt es einen einfachen Grund, warum der Service eingestellt wurde: „Er stammt noch aus der Zeit der nebenamtlichen, sogenannten Wohnzimmer-Geschäftsstellen, die wir vor rund zehn Jahren geschlossen haben“, sagt Pressreferentin Ursel Straub-Neumann. „Der Grund liegt in erhöhten Sicherheitsvorschriften beim Arbeitsschutz und dem Transport von Bargeld. Hier ist die Sicherheit unserer Mitarbeiter entscheidend.“ Auch in anderen Senioreneinrichtungen sei der Service während der vergangenen Jahre eingestellt worden.

Die Volksbank bietet den Service auch weiterhin im Bürgerheim an: „Den gibt es bestimmt schon seit 30 Jahren“, sagt Volksbankdirektor Josef Schneiderhan. „Alle 14 Tage sind wir dort und erledigen die Bankgeschäfte der Bewohner.“ Die Bank wolle den älteren Menschen damit entgegenkommen.