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Rondellkonzert

Rock ’n’ Roll geht auch leise und sanft

Biberach / Lesedauer: 3 min

Die R.E.D. Gang spielt Konzert im Stadtgartenrondell in Biberach
Veröffentlicht:20.08.2018, 21:16

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Rock ’n‘ Roll, Energie und Drive hatte die R.E.D. Gang für den Auftritt bei den Rondellkonzerten angekündigt. Viele Gäste kamen am Sonntag ins Stadtgartenrondell. Die Freude der Organisatoren der Biberacher Musiknacht war besonders groß. Es war bereits das vierte aufeinanderfolgende Open-Air-Konzert – eine Seltenheit im Vergleich zu den vergangenen Jahren.

Gleich mit dem flotten Opener „Why I sing the Blues“ von B. B. King gab die Gang zu verstehen, dass sie vorab keine leeren Versprechungen gemacht hatten. Das Stück ging sogleich in die Beine des Publikums, bereits beim zweiten Stück des Abends, David Bowies „Sound and Vison“ bewegten sich viele im Rhythmus der Musik hin und her.

Bandleader und Frontman Stephan „Pille“ Leitritz glänzte dabei nicht nur als Sänger und Animateur, sondern gab obendrein eines seiner Gitarrensoli zum Besten. Michi Krüger schlüpfte in die Rolle des Rhythmusgitarristen, aber schon bei „Dangerous Mood“, einem weiteren B. B. King-Klassiker, wechselten die beiden Gitarristen die Rolle – Michi Krüger überzeugte mit einem filigranen Gitarrensolo, und Stepan Leitritz sorgte gemeinsam mit der unermüdlichen Rhythmusabteilung der R.E.D. Gang, Bassist Dieter Schrode und Drummer Stefan Fischer, für den richtigen Takt.

Nicht allein als Musiker, auch als Arrangeur überzeugte die Gang. So machten sie aus dem eher traurig-sentimentalen „I’d rather go blind“ einen flotten, fast schon fröhlichen Song. Auch Lou Reeds „Walk on the wild side“ gaben sie einen neuen Anstrich und rockten Jimi Hendrix‘ „Hey Joe“.

Musik wichtiger als der Text

Bei der Auswahl der Stücke ginge es der Gang in erster Linie um die Musik, während man auf die teils nicht immer jugendfreien Texte besser nicht besonders achten sollte, so Pille Leitritz bei der Präsentation von „Dust my Broom“. Das Stück ist ein edler Südstaaten-Blues von Elmore James. Andreas Sommerfeld legte bei dem Stück seine Posaune beiseite, zog die passende Bluesharp aus seinem bestens bestückten Harp-Gürtel hervor und überzeugte auch damit das begeistert mitgehende Publikum. Ausgesprochen gelungen war das R.E.D. Gang Arrangement von „Papa was a Rolling Stone“, bei dem Andreas Sommerfeld auf der Posaune zusammen mit Bassist Dieter Schrode die Bassline intonierte.

Für Abwechslung sorgte eine akustische Einlage. Mit Gitarren trugen Stephan Leitritz und Michi Krüger und Dieter Schrode am Bass, Tracy Chapmans „Talkin ‘bout a revolution“ vor. In seiner Einführung wies Leitritz darauf hin, wie glücklich man sich schätzen dürfe, hier geboren zu sein und leben zu können.

Mit den Worten „Uns hat‘s riesig Spaß gemacht, vor so tollem Publikum zu spielen“ und noch zwei Zugaben verabschiedete sich die R.E.D. Gang nach drei Stunden schweißtreibendem Konzert.