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Räte erinnern an Meilensteine der Biberacher Hospitalstiftung

Biberach / Lesedauer: 3 min

„Mit Leidenschaft geführt“: Der letzte Hospitalhaushalt von Roland Wersch hat im Gemeinderat eine breite Zustimmung erhalten. Einzig die FDP wollte nicht ins Loblied einstimmen. Sie stimmte dagegen.
Veröffentlicht:30.01.2019, 17:22

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Der Gemeinderat hat am Montag zum letzten Mal einen Haushaltsplan des Hospitals mehrheitlich befürwortet, welcher unter dem scheidenden Hospitalverwalter Roland Wersch erstellt worden war. Einzig die beiden anwesenden FDP-Stadträte stimmten dagegen. Das Gremium nutzte die Sitzung auch, um Wersch für seine langjährige Tätigkeit zu danken. Die Amtszeit des Ersten Bürgermeisters endet an diesem Donnerstag.

„Die Stiftung ist finanziell gesund“, wiederholte Roland Wersch, was er bereits vor einer Woche im Hospitalrat in ähnlicher Weise gesagt hatte. Wie berichtet, sieht er auf den Hospital kurz- und mittelfristig keine Probleme zukommen. Für 2019 kann ein ausgeglichenes Ergebnis aus dem laufenden Betrieb erzielt werden, weshalb Wersch von einer „schwarzen Null“ sprach. Eventuell ist auch ein Plus drin. Für das vergangene Jahr wird nämlich ein Überschuss in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro erwartet.

Kleinkindbetreuung eingeführt

Da es sich hierbei um die letzte Sitzung mit Hospitalverwalter Wersch handelte, blickten die Fraktionen auf die vergangenen Jahre zurück. Wersch führe seit 16 Jahren den Hospital „mit Leidenschaft und Engagement“, inklusive mancher Höhen und Tiefen, sagte CDU-Stadtrat Otto Deeng. Viele Meilensteine wie die Gründung der Bürgerheim gGmbh und die Weiterentwicklung des Hospitalquartiers seien erreicht worden. Nicht zu vergessen sei auch die Einführung der Kleinkindbetreuung, ergänzte Deeng.

Zu den weniger schönen Momente zähle, dass es Schwierigkeiten bei der Besetzung der Geschäftsführerposten der Tochtergesellschaften gegeben habe. „Hier mussten sie des Öfteren als Interimsgeschäftsführer einspringen, um die Gesellschaften am Leben zu erhalten“, so der Stadtrat. Doch das habe er mit Hilfe von Margit Leonhardt (Amtsleiterin Kämmerei) immer wieder hinbekommen. An Wersch schätze die Fraktion seine klaren Aussage, die Beharrlichkeit und den Weitblick für die Weiterentwicklung der Hospitalstiftung sowie seine rheinische Frohnatur, um auch „verbissene Situationen aufzulockern“.

Lobende Worte für Wersch gab es auch seitens der SPD-Fraktion. „Wir danken Ihnen für die geführten Dialoge, die sachliche Auseinandersetzung und den fairen Umgang“, sagte Bruno Mader . „Für mich persönlich insbesondere beim zeitweiligen Thema meiner Befangenheit in bestimmten Fragen der Arbeit als Hospitalrat.“ Auch oder gerade, weil man in bestimmten Fragen nicht immer der gleichen Meinung gewesen sei, habe er die Dialoge als belebend „ganz im Sinne von rheinischer Frohnatur trifft auf schwäbischen Dickschädel“ empfunden. „Wobei Sie sich dem Zweiten auch schon mal genähert haben“, sagte Mader weiter. Er wünsche Wersch alles Gute für den „nahenden Unruhestand“.

„In 16 Jahren haben Sie die Stiftung wesentlich geprägt und vorangebracht“, sagte Stefanie Etzinger (Freie Wähler) in Richtung des scheidenden Hospitalverwalters. Vor allem auch die strategische und zukunftsfähige Ausrichtung des Hospitalquartiers seien ihm zu verdanken: „Aber nicht nur die Zahlen, Daten und Fakten, sondern auch die Menschen, von ganz jung in der Kinderkrippe bis etwas älter in den Einrichtungen des Bürgerheims oder als Gäste im Ochsenhauser Hof, lagen Ihnen stets am Herzen.“ Peter Schmid (Grüne) wollte sich seine Dankesworte für den 31. Januar, an diesem Tag wird Wersch offiziell verabschiedet, aufheben.

Christoph Funk übte erneut Kritik an der aus seiner Sicht mangelnden Transparenz, die für eine Einschätzung der finanziellen Situation der Stiftung notwendig sei. Seine Fraktion lehne den Haushalt ab, da der Ansatz „Erträge aus der Forstwirtschaft“ nach unten korrigiert werden müsse, begründete er den Schritt. Das habe dann zur Folge, dass der Ergebnishaushalt ins Minus rutsche, den es ab dem Jahr 2020 dann in Ordnung zu bringen gelte: „Wir haben lange genug auf die tatsächliche Lage der Stiftung hingewiesen.“ Die FDP wolle weiterhin für Transparenz sorgen.