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Ikebana

OB liebäugelt mit Ikebana für Stadträte

Biberach / Lesedauer: 3 min

Das Biberacher Ikebana-Chapter feiert am Wochenende sein 50-jähriges Bestehen
Veröffentlicht:19.04.2018, 19:13

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Zum Jubiläum präsentiert das Ikebana-Chapter Biberach die mehrtägige Ausstellung „Ikebana – Anfänge und neue Wege“ unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Norbert Zeidler. Japanische Meisterinnen der Ikebono- und der Sogetsu-Schule zeigen typische Beispiele ihrer jeweiligen Stilrichtungen. Der Hans-Liebherr-Saal der Stadthalle ist gefüllt mit einer großen Anzahl wunderschöner und phantasievoller Ikebana-Arrangements.

Die Vorsitzende Helene Lanz sprach in ihrer Begrüßung über die Entwicklung des Ikebana in Biberach ab der Gründung durch Marianne Sikora-Schoeck am 16. September 1968. Diese hatte fünf Jahre in Fernost gelebt und dort die Kunst des Ikebana (japanisch „lebende Blumen“) kennengelernt.

Ikebana ist eine eigenständige japanische Kunstform. Das Ikebana-Arrangement soll einerseits die Natur in den Lebensraum des Menschen bringen, gleichzeitig jedoch die kosmische Ordnung darstellen. Durch das Arrangieren der Gestaltungselemente stellt der Gestalter sowohl sein Verhältnis zur Natur als auch seine jeweiligen Gefühle dar, die ihn während des Arbeit bewegen. Während im Westen die Anzahl und Farbe der Blumen bevorzugt wird, betonen die Japaner die linearen Aspekte der Anordnung. In dieser Kunst werden ebenfalls Vase, Stengel, Blätter, Zweige sowie auch die Blüten beachtet. Die meisten Ikebana-Formen basieren auf den drei Linien Himmel, Erde und Menschen.

In 1972 und 1978 hatten die Biberacher Ikebana-Künstler große Ausstellungen in der Schranne und in der Stadthalle. 1977 wurde die Biberacher Gruppe von „Ikebana International“ zum „Chapter 174“ ernannt. In Deutschland gibt es Vereinigungen mit dem Ehrentitel „Chapter“ außer in BC nur noch in Berlin, Köln und Frankfurt. Viele Kurse für Ikebana-Interessierte wurden und werden in der VHS abgehalten. Kurse für Kinder fördern die Aufmerksamkeit für die Natur. In Zusammenarbeit mit Heggbach gibt es auch Ikebana-Inklusions-Kurse. Ikebana-Arrangements werden auch regelmäßig bei den Bundesgartenschauen, inzwischen 22-mal, angeboten. Helene Lanz betonte die künstlerisch-ästhetischen Aspekte und die engen Beziehungen zur Natur derer, die das kunstvolle Blumenarrangieren betreiben.

Oberbürgermeister Norbert Zeidler ging in seiner Ansprache auf die vergangenen 50 Jahre ein, dankte den in dieser Zeit verantwortlichen Frauen, vor allem der Gründerin Marianne Sikora-Schoeck, sowie auch Fine Kopp, Gertrud Schneider, Helga Schneider, Inge Weber und der jetzigen Leiterin Helene Lanz. Er nannte das Chapter ein Aushängeschild „oberschwäbisch-japanischer Kreativität.“ Der Verein war 2010 mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Biberach ausgezeichnet worden. Der OB weiter: „Bei Ikebana geht es darum, Freiräume sichtbar und spürbar zu machen. Darum die strengen Regeln zu erlernen, Flexibilität zu ermöglichen. Und es geht darum, Asymetrie zu akzeptieren, um Vielfalt zu erschaffen.“ Auch dachte der OB einen Moment laut darüber nach, dem in nächsten Jahr neu zu wählenden Gemeinderat einen Ikebana-Kurs zu ermöglichen.

Jörg Löschmann vom „Ikebana Bundesverband“ sprach ebenfalls sein Grußwort. Cornelia Sikora las einen Grußbrief ihrer Mutter Marianne Sikora-Schoeck vor, die sich Gedanken machte, was nach einer so kreativ reichen Zeit mit Ikebana übrig bleibt. Und das ist viel, eine Fülle schönen Erinnerungsmaterials, darunter zehn prall gefüllte Dokumentenordner, viele Bilder und Erinnerungen an eine große Zahl von Ereignissen aus lebendiger Vereinsgeschichte. Viz Michael Kremietz trug mit stilvoller Musik auf der Bambusflöte Shakuhachi zur Gestaltung bei.