Fahrgeschäft

Nichts für Angsthasen

Biberach / Lesedauer: 3 min

Die Fahrgeschäfte auf dem Rummel des Schützenfests im Test
Veröffentlicht:19.07.2018, 15:00

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Die SZ-Kolleginnen Laura Hummler und Daniela Ruess haben für die „Schwäbische Zeitung“ die Fahrgeschäfte auf dem Gigelberg getestet. Hier ihr Erlebnisbericht:

Eins vorweg: Wer so richtig durch die Luft geschleudert werden möchte, ist noch bis Sonntag auf dem Rummelplatz genau richtig. Aber die ein oder andere Attraktion ist nichts für schwache Nerven – oder leere Mägen. Unser Test beginnt bei einer Drehschaukel, die an einem mechanischen Arm durch die Luft pendelt. „VIP“ nennt sie sich. Wenn die Männer von der Technik einen Gang hochschalten, spürt man das ruckzuck im Magen. Man fürchtet, die Schaukel könne sich überschlagen – das tut sie zwar nicht, aber ganz schön hoch kommt uns dieses Gerät plötzlich vor ... ach ja, und dann dreht es sich dabei auch noch. Nach fünf Minuten hat der Spaß ein Ende – Daniela jubelt und will noch einmal. „Ich bin so etwas Ähnliches in Ravensburg schon mal gefahren und war damals schon völlig begeistert“, sagt sie. Und Laura freut sich, wenn sie überhaupt noch den Ausgang findet.

Nachdem Euphorie und Schwindel überwunden sind, geht es weiter zur Geisterbahn. Zeit, sich ein wenig zu gruseln. Am Eingang warnt ein Schild: „Achtung, hier werden Sie von lebenden Geistern erschreckt.“ Daneben ein Hinweis, dass Kinder ab drei Jahren mitfahren dürfen. „Demnach werden wir da drin bestimmt nicht kreischen“, folgern wir blitzschnell. Aber dann kommt es doch ein bisschen anders. Händchen haltend wirft uns die Bahn nach einer Weile wieder aus. Was in der Geisterbahn genau passiert, verraten wir nicht. Es soll ja spannend bleiben. Eins sei jedoch verraten: Man gruselt sich zwar, passieren kann aber nichts.

„Hupferl“ heißt das nächste Fahrgeschäft. Auf dem runden, drehbaren Plateau sitzen die Fahrgäste am Rand und halten sich am Geländer fest. Nachdem sich das Ganze zuerst kurz auf flacher Ebene dreht, erfahren wir, warum es den Namen „Hupferl“ trägt. Das Plateau wird in Schräglage versetzt und dreht sich dabei weiter. Schließlich hüpft es förmlich auf und ab. Es kommt durch die Federung also das ein oder andere Mal vor, dass sich das Gesäß nicht mehr auf der Sitzbank befindet, sondern eher einen Meter darüber. „Nichts für schwitzende Hände“, konstatiert Laura. Klar, wer loslässt, landet eventuell unsanft in der Mitte des Plateaus. Hier ist jeder für sich selbst verantwortlich. „Dennoch eine super spaßige Attraktion“, meint Daniela.

Wilde Maus macht Tempo

Am Ende der Tour klappern wir die „Wilde Maus“ ab, eine Achterbahn. Von außen betrachtet, sieht sie ganz harmlos aus. Eigentlich. „Wenn man dann aber im Waggon sitzt, hofft man plötzlich doch, dass beim Aufbau keine Schrauben vergessen wurden“, sagt Laura. Der Wagen bekommt ganz schön Schwung während der Fahrt. Von Schrittgeschwindigkeit kann hier nicht mehr die Rede sein. „Als wir ganz oben um die Kurven gefahren sind, hatte ich schon kurz Angst, dass ich rausfalle“, gesteht Daniela. Rund zehn Meter in die Tiefe zu fallen, wäre wohl mehr als schmerzhaft gewesen. Aber wir bleiben wohlbehalten und gut angeschnallt im Waggon sitzen.

Abschließend sind Daniela und Laura einer Meinung: Auf dem Rummelplatz ist für jeden etwas dabei. Nach der Fahrt im „VIP“ stand man eindeutig am wackligsten auf den Beinen. Bei manchem Gast auf dem Rummel steigt der Adrenalinspiegel vielleicht schon, wenn sie mit dem Riesenrad entschweben. Wer jedoch ein bisschen mehr Action sucht, wird auf dem Gigelberg definitiv nicht enttäuscht. Wem vom ganzen Trubel schlecht wurde, der gönnt sich am besten ein Päuschen im Festzelt.