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Erdbeben

Mehr als 100 Tote bei Erdbeben - so hat Biberacher das Beben auf Lombok erlebt

Biberach / Lesedauer: 3 min

Steffen Mayer ist vor seit zwei Jahren auf die indonesische Insel ausgewandert
Veröffentlicht:06.08.2018, 16:38

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Steffen Mayer saß gerade mit seiner Freundin beim Abendessen, als die Erde auf der indonesischen Insel Lombok bebte. „Es hat richtig ordentlich gewackelt und alle sind auf die Straße gerannt, weg von den Gebäuden, falls eins einstürzt“, erzählt der gebürtige Biberacher. Nach 15 bis 20 Sekunden sei alles vorbei gewesen. „Ich habe schon ein paar kleinere Erdbeben erlebt, aber das war mein erstes richtig großes Erdbeben.“ Angst hatte er nicht: „Aber hier ist schon Panik ausgebrochen, vor allem weil auch viele Touristen auf der Insel sind.“

Nach dem erneuten schweren Erdbeben vor Lombok steigt die Zahl die Zahl der Opfer. Foto: Sidik Hutomo/AP

Anschließend warnte der indonesische Katastrophenschutz die Bevölkerung vor einem Tsunami und rief dazu auf, die Meeresküste und Flussufer zu meiden. „Wir sind alle hoch auf den Berg, also so weit weg vom Strand wie möglich“, sagt der 28-Jährige, der vor zwei Jahren nach Indonesien auswanderte. „Kurze Zeit später hatte sich die Lage wieder entschärft und wir sind zurück in unsere Häuser.“

Aber hier ist schon Panik ausgebrochen, vor allem weil auch viele Touristen auf der Insel sind.“

Alltag auf Lombok geht weiter

Dort, wo Steffen Mayer lebt, in Kuta Lombok, ist nicht viel passiert. „Im Norden sieht es da schon ganz anders aus.“ Nach aktuellen Medienberichten sollen mehr als 140 Menschen gestorben sein. Das Beben der Stärke 7 hatte die Insel gegen 19.46 Uhr Ortszeit am Sonntagabend erschüttert.

Am Montag ist Steffen Mayer in die Hauptstadt Mataram gefahren, die rund 50 Kilometer entfernt von seinem Wohnort liegt. „Ein paar Häuser haben was abbekommen, aber so schlimm ist es auch dort nicht.“ Auf den Straßen sei es allerdings ein bisschen ruhiger, „aber der Alltag geht sofort wieder weiter, die Läden haben auch schon wieder geöffnet.“

Keiner muss sich Sorgen machen

Familien und Freunden hat er bereits mitgeteilt, dass sie sich keine Sorgen machen müssen: „Ich habe viele Nachrichten bekommen, alle wollten wissen, ob es uns gut geht. Zum Glück war es bei uns nicht so krass, jetzt geht alles ganz normal weiter.“ Er rechnet noch mit einigen Nachbeben und hofft, dass nicht noch Schlimmeres passiert.

Seine Entscheidung, nach Indonesien auszuwandern, hat der 28-Jährige bisher nicht bereut. Er lebt dort mit seiner indonesischen Freundin Sarah, gemeinsam haben sie sich selbstständig gemacht und eine Reiseagentur gegründet. Zusätzlich haben sie sich ein Grundstück gekauft und sind gerade dabei Bungalows zu bauen. „Wenn alles gut läuft, weihen wir die Gästehäuser im Juni 2019 ein.“

Wer helfen möchte, kann auf folgendes Konto spenden: LombokCare, IBAN NL 06 ABNA 061 19 17 483, BIC ABNANL2A, Bank ABN AMRO

Insgesamt wurden mehr als 1000 Häuser beschädigt - viele davon auch komplett zerstört. «Unser Hauptaugenmerk ist jetzt, den Opfern zu helfen und Leben zu retten», sagte der Sprecher der nationalen Kat