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Bundessieg

Jugendliche Forscher aus Laupheim holen den Bundessieg

Biberach / Lesedauer: 3 min

Vier weitere Teams aus dem Landkreis glänzen beim Jugend-forscht-Landeswettbewerb
Veröffentlicht:20.05.2019, 19:51

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Die Jugend-forscht-Saison ist mit sehr großen Erfolgen für die Schüler aus dem Landkreis Biberach zu Ende gegangen. Jakob Rehberger und Jonas Münz holten beim Bundesfinale in Chemnitz den Bundessieg für eine „außergewöhnliche Arbeit“, den ihnen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte. Die beiden Schüler der Kilian-von-Steiner-Schule Laupheim haben ihre Forschungsarbeit am Schülerforschungszentrum (SFZ) in Ulm in Kooperation mit der Firma „Ulrich Medical“ durchgeführt. Weitere Nachwuchsforscher des SFZ Südwürttemberg des Landkreises Biberach vom Biberacher Wieland-Gymnasium (WG) und dem Gymnasium Ochsenhausen (GO) glänzten beim Landeswettbewerb der Jugend-forscht-Juniorsparte „Schüler experimentieren“ in Balingen.

„Die Jury beeindruckte insbesondere, wie die beiden Jungforscher auch schwierigsten Problemen nachgegangen sind, die vorher als unlösbar galten“, hieß es in der Laudatio zum Bundessieg der SFZ-Schüler. Die Schüler hatten sich für ihre Forschungsarbeit ein sehr praxisnahes Thema aus der Arbeitswelt ausgesucht: In ihrer Freizeit hatten die technikbegeisterten Jugendlichen ein Verfahren entwickelt, das mittels Ultraschallwellen in einem Ölbad scharfe Kanten sowie Verunreinigungen von Knochenimplantaten entfernt. Dabei hatten sie verschiedene Temperaturen, Lösemittel, Einstrahlwinkel und Bestrahlungszeiten getestet und die entgrateten Titanschrauben bezüglich Entgratungsrückständen und Keimen untersucht. „Sie stellten sich den gefundenen Phänomenen, die sie anfangs nicht verstanden hatten, und recherchierten so lange, bis sie eine schlüssige Erklärung fanden“, heißt es weiter in der Laudatio. Tatsächlich haben Jakob Rehberger und Jonas Münz in den vergangenen zwei Jahren unzählige Arbeitsstunden in das Projekt gesteckt und auch einige Rückschläge verkraften müssen.

Erfolge für Wieland-Gymnasium und Gymnasium Ochsenhausen

Angetreten im Fachbereich Arbeitswelt, hatten die Tüftler den Ulmer Jugend-forscht-Regionalwettbewerb im Februar souverän gewonnen. Beim Landeswettbewerb der Regionalsieger in Stuttgart waren die Jugendlichen mit dem ersten Platz im interdisziplinären Fachgebiet ausgezeichnet worden, weil ihre technische Projektarbeit auch physikalische, chemische und biologische Einflüsse auf das Endprodukt berücksichtigt hat. Mit diesem Sieg hatten sie das Ticket zum Jugend-forscht-Bundesfinale gelöst, an dem in diesem Jahr 190 Jugendliche mit 111 Forschungsprojekten teilgenommen haben. Es wurde ausgerichtet vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU als Bundespateninstitution, der Stiftung Jugend forscht und der Siemens AG als Partnerunternehmen.

Der Landeswettbewerb von „Schüler experimentieren“ in Balingen, bei dem die unter 15-jährigen Regionalsieger mit ihren Forschungsprojekten gegeneinander antraten, hatten sich vier Teams aus dem Landkreis Biberach qualifiziert. Die drei Teams des SFZ in Biberach räumten dabei drei Sonderpreise ab. Carina Braig und Ellen Grundel (beide WG) erreichten mit ihrem Thema „Vom Kaffeesatz zur Creme“ zusätzlich den dritten Platz im Fachbereich Chemie. Als Sonderpreis dürfen sie an einem Forschungsausflug auf dem Forschungsschiff Aldebaran auf dem Bodensee teilnehmen. Mit jeder Menge „Fischertechnik“ als Sonderpreis wurden Paul Dörflinger und Linus Willmann (beide WG) für ihr Chemie-Projekt „Lactase-Kügelchen“ ausgezeichnet. Evelyn Grundl und Till Steinle (beide WG) erhielten ein Jahresabonnement der Zeitschrift Geolino für ihr Projekt „Folien der Zukunft“ im Fachbereich Biologie. Ein weiteres Team des SFZ in Ochsenhausen erhielt den Sonderpreis des Unternehmensverbands Südwestmetall. Christian Krause, Timo Störkle und Timo Pfister (alle GO) waren im Fachbereich Technik mit einem von ihnen konstruierten Kindergartentresor angetreten.

Im Bereich der Juniorsparte „Schüler experimentieren“ gibt es keinen Bundeswettbewerb, weshalb für sie die Jugend-forscht-Saison mit dem Landeswettbewerb endet. Auf die Laupheimer Bundessieger wartet jetzt die Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel ins Berliner Kanzleramt.