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Jugendliche aus Partnerstädten machen Deutschkurs in Biberach – was sie dabei erleben

Biberach / Lesedauer: 3 min

Jugendliche aus den Partnerstädten absolvieren in Biberach einen Deutschkurs
Veröffentlicht:25.07.2019, 19:00

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26 Jugendliche aus vier verschiedenen Ländern besuchen Biberach noch bis zum Samstag. Um die Freundschaft mit ihren Partnerstädten zu pflegen, lädt die Stadt Biberach jährlich Jugendliche aus Asti in Italien, Valence in Frankreich, Schweidnitz in Polen und Telawi in Georgien ein. Die Schüler zwischen 16 und 19 Jahren erweitern hier ihre Deutschkenntnisse und lernen etwas über die deutsche Kultur.

Die Jugendlichen, die nach Biberach kommen, haben alle schon schulische Vorkenntnisse in der deutschen Sprache. Um ihre Kenntnisse zu verbessern, findet an den Vormittagen des einwöchigen Programms Deutschunterricht im Jugendhaus in Biberach statt. „Wir schreiben zuerst einen Test, danach werden die Jugendlichen in zwei unterschiedliche Niveau-Gruppen unterteilt und separat unterrichtet“, erklärt Katja Trüg, pensionierte Deutschlehrerin.

Zusammen mit Edeltraud Janz-Meyer stärken die ehemaligen Lehrerinnen des Pestalozzi Gymnasiums die grammatikalischen Kenntnisse ihrer Schüler und fördern den kulturellen Austausch. „Wir behandeln aktuelle Themen im Unterricht und vergleichen die Situation hier mit der Situation in den Herkunftsländern der Jugendlichen“, sagt Trüg. Eröffnet werden die einzelnen Unterrichtsstunden außerdem mit jeweils einer anderen, internationalen Begrüßungsform. „Wir merken, dass die Jugendlichen der vergangenen Jahre immer weniger Empathie gegenüber neuen Kulturen aufbringen. Dem versuchen wir entgegen zu steuern“, sagt Trüg. Um den Unterricht nicht zu theoretisch zu gestalten, setze man außerdem auf spielerische Unterrichtsformen, um den Schülern den Umgang mit der deutschen Sprache näher zu bringen.

Vielleicht in Deutschland arbeiten

„Ich will Deutsch lernen, um hier vielleicht auch mal zu arbeiten“, sagt Davide Trauasino aus Italien, Teilnehmer am Jugendprogramm. Tika Mamulzelaschwili aus Georgien will ihr Deutsch für die Schule verbessern: „Wir schreiben in der Schule eine Deutsch-Prüfung auf einem hohen Sprachniveau“, erklärt die 18-Jährige.

Nachmittags gibt es für die 26 Gäste verschiedene, teambildende Aktionen in Biberach und Umgebung. So bauten die 16 bis 19-Jährigen schon ein Floß, gingen in den Kletterwald und besuchen am Freitag Ulm. Die Ausflüge werden von Betreuern des Kulturamts Biberach organisiert und begleitet. „Ich finde das Land hier sehr schön“, sagt Marcelina Powazka aus Polen. „Die Leute hier sind sehr freundlich“, sagt Pierre Gaubert aus Frankreich und schmunzelt. Tika aus Telawi in Georgien hat vor allem etwas für die deutsche Braukunst übrig: „Das Bier hier ist so gut, besser als das in Georgien.“ Untergebracht sind die Teenager bei Gastfamilien in Biberach und Umgebung.

Neben neuen Erfahrungen, die die Jugendlichen in Biberach machen, fallen ihnen auch Unterschiede zu ihren Heimatländern auf. „Alle sind hier so pünktlich“, sagt die Schweidnitzerin Marcelina Powazka. „Das Schulsystem hier ist besser als das in Georgien“, findet Tika Mamulzelaschwili. Die Schüler werden in Biberach außerdem mit typisch deutschen Marotten konfrontiert. „Es gibt viele Vorurteile über Deutschland. Das mit der Ordnung und der Pünktlichkeit stimmt“, sagt Davide Trauasino aus Asti und lacht dabei.