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Pumptrack

In Biberach soll Pumptrack entstehen

Biberach / Lesedauer: 4 min

Großprojekt der BMX-Initiative Biberach kostet rund 140 000 Euro – Viel Eigeninitiative
Veröffentlicht:08.06.2018, 12:42

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Nicht nur zu Fuß kann man sich fit halten, auch auf dem Rad ist das möglich. Seit 1997 gehen die Mitglieder der BMX-Initiative Biberach diesen Weg und engagieren sich für ihre Leidenschaft. Auf dem Vereinsgelände in der Leipzigstraße treffen sich die Mitglieder mit ihren Rädern regelmäßig, um über die selbst aufgeschütteten Hügel zu springen und den Spaß auf dem Rad zu genießen. Das Ziel ist nun, dort einen asphaltierten Pumptrack zu bauen.

Das Problem an den Dreckstrecken ist, dass sie, je nach Witterung, nur bedingt befahrbar sind. Um dies zu umgehen, haben sich die BMX-Freunde in den Kopf gesetzt, einen asphaltierten Pumptrack, also eine speziell geschaffene Mountainbikestrecke, zu bauen. „Wir sind seit circa 15 Monaten in der Planungsphase“, sagt Jürgen Heller , Vorsitzender des Vereins. „Solch eine Strecke gibt es in ganz Süddeutschland nicht.“ Auf der Strecke wird nicht in die Pedale getreten. Vielmehr versucht man durch Verlagerung des Körpergewichts, Geschwindigkeit aufzunehmen, ähnlich einer Halfpipe beim Skateboardfahren. „Auf dieser Strecke kann man das ganze Jahr fahren, weil der Untergrund stabil bleibt“, so Heller.

Geplant ist die Fertigstellung der Strecke für den kommenden Herbst, auch wenn noch einige Genehmigungen erteilt werden müssen. Bis dahin wird weiter auf Dreckhügeln gefahren, die natürlich auch nach Fertigstellung des Pumptracks noch erhalten bleiben. Das Problem dieser Hügel sei allerdings, dass es einiger Übung bedarf, diese vernünftig zu befahren. „Beim Pumptrack merken auch Einsteiger schon schnell erste Erfolge“, so Heller.

Pumptrack kostet 140 000 Euro

Grundsätzlich bekommen trotzdem alle neuen Mitglieder zuerst einmal eine Einweisung. Das Gelände wird mit einem erfahrenen Fahrer begangen, der auf die Gefahren und Risiken hingeweist. Des Weiteren darf das Gelände nie allein befahren werden, damit im Ernstfall immer ein Helfer dabei ist. Kinder unter zwölf Jahren dürfen nur in Begleitung eines Elternteils auf die Strecke. Dennoch, so stellt Heller klar, sei der BMX-Sport nicht gefährlicher als eine andere Sportart. „Hier ist jeder für sich selbst verantwortlich. Man soll bitte nur so waghalsig fahren, wie man es sich zutraut. Es gibt viele Leute mit kaputten Knien, weil der Gegner sie im Fußball gefoult hat. Beim BMX-Fahren weiß jeder, auf was er sich einlässt“, erklärt er.

Der neue Pumptrack kostet rund 140 000 Euro. Um diese Summe stemmen zu können, hat die BMX-Initiative Biberach einige Sponsoren an Land gezogen. Außerdem gibt es auch noch Fördergelder. „Wir können die Kosten etwa 50:50 aufteilen“, sagt Heller. „Wir werden ungefähr 2000 Arbeitsstunden leisten müssen, bis alles fertig ist. Zudem kennen wir die Firma ganz gut, das erleichtert vieles.“

Im Gegensatz zu den Dreckhügeln ist die Strecke, einmal fertiggestellt, nicht mehr veränderbar. Deshalb haben sich die Biberacher BMX-Sportler auch einige Strecken in der Schweiz angeschaut, um eine optimale Planung zu ermöglichen.

Künftig WM in Biberach?

Gebaut wird der Pumptrack aus rund 200 Tonnen Asphalt und rund 1200 Tonnen Kies zum Frostschutz. Dieser wird unter dem Asphalt eingebracht, damit Regenwasser abfließen kann und sich beim Gefrieren nicht so weit ausdehnt, dass es den Asphalt beschädigt. „Wir gehen von etwa drei Wochen reiner Bauzeit aus“, sagt Heller.

Dieses Jahr findet auch die erste Pumptrack-Weltmeisterschaft statt. Das Finale wird im Juni in Lenzerheide in der Schweiz ausgetragen. „Von rund 20 Vorausscheidungen findet nur eine in Deutschland statt“, sagt Heller. „Für solche Events könnten wir uns dann in Zukunft auch bewerben.“ Vorstellbar sind auch Veranstaltungen wie ein 24-Stunden-Pumptrack-Event, ähnlich dem 25-Stunden-Schwimmen der TG Biberach.

Zugängig soll die Strecke erst einmal nur Mitgliedern sein. „Das ist auch eine Frage der Haftung“, sagt Heller. „Wenn etwas auf unserem Vereinsgelände passiert, ist das ungünstig.“ Dennoch ist geplant, dass es immer wieder Aktionen auch für die Öffentlichkeit geben soll, denn „Pump ist für jeden was“, sagt Heller und grinst.