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Organisationsteam

Generationsübergreifende Zusammenarbeit funktioniert

Biberach / Lesedauer: 5 min

Tennis, DM: Erhard Perkuhn und Gottfried Palm gehören zu den Ältesten im Organisationsteam – Christian Piesker ist mit 30 Jahren der Jüngste
Veröffentlicht:11.12.2018, 23:23

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Erhard Perkuhn (77 Jahre) und Gottfried Palm (75) gehören neben Turnierdirektor Dieter Gutermann zu den Urgesteinen im Organisationsteam der deutschen Tennismeisterschaften in Biberach. Das Trio ist auch schon seit dem ersten internationalen Turnier, das 2002 in der Kreisstadt ausgetragen wurde, dabei. Seine DM-Premiere hingegen feiert Christian Piesker , der mit 30 Jahren der Jüngste im Helferteam ist. Was alle generationsübergreifend verbindet, ist die Liebe zum Tennis.

Turnierdirektor Stefan Hofherr habe ihn angesprochen ob er bei der DM mitarbeiten möchte. „Da habe ich spontan Ja gesagt“, erläutert Christian Piesker, wie er zum Organisationsteam gestoßen ist. „Wir beide kennen uns schon lange. Haben schon gegeneinander, aber auch in derselben Mannschaft zusammen gespielt.“ Turniertennis in Biberach verfolgt er schon lange. „Meine Eltern waren selber lange Jahre im Organisationsteam aktiv, bei den internationalen Turnieren ab 2002 und der DM. 2016 haben beide aufgehört“, sagt der 30-Jährige, der alle Turniere in diesem Zeitraum als Zuschauer verfolgte. „Und jetzt trete ich quasi die Nachfolge meiner Eltern an.“ Mit vier Jahren fing er in Warthausen mit dem Tennis an, schlug später lange Jahre für den TC Biberach auf und spielt seit 2015 für den TC Ehingen.

Im DM-Organisationsteam sei er sehr gut aufgenommen worden. „Altersunterschiede spielen keine Rolle. Ich darf zu allen Du sagen. Ich kenne ja alle schon lange“, sagt Piesker, der in der Sportfabrik in Mittelbiberach als einer von „drei rechten Händen des Chefs“ arbeitet. „Alle geben ihr Wissen sehr gerne weiter und ich sauge auch alles auf. Jeder weiß, was er zu tun hat. Jeder packt mit an, wenn mal irgendwo etwas klemmt. Es ist einfach ein richtig tolles Team.“ In diesem unterstützt der ausgebildete Gesundheitsmanager bei allem, was anliegt. „Heute habe ich zum Beispiel auch das Turniertableau mit Namen bestückt, das in der WTB-Halle aushängt. Es macht großen Spaß dabei zu sein“, so der 30-Jährige.

Quartett nimmt Abschied

„Er ist ein junger Kerl, den ich schon seit seiner Kindheit kenne. Er ist technisch sehr versiert, sehr hilfsbereit“, sagt Erhard Perkuhn über Christian Piesker. „Er ist eine Verstärkung fürs Team.“ Perkuhn ist Leiter des Fahrdienstteams, zu dem auch Edi Wagenhals, Wolfgang Henne, Walter Steinert und Helmut Moll gehören. Die Koordination des Fahrdienstes zählt dabei zu seinen Aufgaben. Er setzt sich jedoch auch selbst hinter das Lenkrad, um beispielsweise Getränke zu holen oder die Spieler zum Hotel oder Bahnhof zu fahren oder dort abzuholen. „Bisher bin ich schon 380 Kilometer gefahren. Bis zum Turnierende werden es wohl 800 Kilometer werden“, so der 77-Jährige, der früher für den TV Biberach-Hühnerfeld spielte, aber jetzt nur noch eher hobbymäßig zum Schläger greift. Perkuhn mag seinen ehrenamtlichen Job und sagt, dass das DM-Organisationsteam für ihn wie „eine Familie“ ist, da man schon seit vielen Jahren miteinander arbeitet. Dennoch wird er nach der DM aufhören wie auch Edi Wagenhals, Wolfgang Henne und Gottfried Palm. „Die zehnte DM in Biberach, das ist ein würdiger Abschluss“, sagt Perkuhn.

Seit 2007 hat er schon zahlreiche Spielerinnen und Spieler gefahren: Andrea Petkovic, Julia Görges, Laura Siegemund, Anna-Lena Friedsam, Daniel Brands, Jan-Lennard Struff und noch viele mehr. Besonders in Erinnerung geblieben ist Perkuhn dabei Julia Görges. „Sie habe ich schon 2007 gefahren und 2015. Ihre Eltern habe ich ebenso kennengelernt. Sie steht mit beiden Füßen auf der Erde, ist ganz normal geblieben. Wir haben uns immer gut unterhalten“, erzählt Perkuhn. „Es freut mich sehr, dass sie ihren Weg bis in die absolute Weltspitze gemacht hat.“

Viele Spieler hat ebenfalls Gottfried Palm bei den internationalen Turnieren und der DM in Biberach kennengelernt. „Ich habe da keine Lieblinge gehabt. Gut in Erinnerung geblieben sind mir aber schon Philipp Petzschner, Julia Görges oder Andrea Petkovic. Alle haben ihre Weg gemacht“, so der 75-Jährige. Er ist für das Organisationsteam im Turnierbüro tätig. „Früher war ich zuständig für die EDV. Heute erledige ich alles, was anfällt, wie unter anderem die Akkreditierungen für die Spieler und Betreuer“, sagt Palm, der seit 1980 beim TV Biberach-Hühnerfeld Mannschaften in allen Altersklassen durchlaufen hat und heute noch für die Herren 70 des TVB spielt. Wie Erhard Perkuhn findet auch er, dass die zehnte DM in Biberach ein guter Zeitpunkt ist, um aufzuhören. „Es ist toll, das jüngere nachrücken, die ehrenamtliche Arbeit machen wollen. Daher ist es umso leichter aufzuhören“, sagt der 75-Jährige und fügt mit Blick auf Christian Piesker hinzu: „Er passt super ins Team.“

Piesker hofft auf Fortsetzung

Christian Piesker freut sich derweil darauf, die Spieler bei der DM persönlich kennenzulernen. „Darauf bin ich sehr gespannt. Ich hoffe darauf, dass die DM noch lange in Biberach bleibt und ich umso mehr Kontakte zu den Sportlern knüpfen kann. Ich wäre auf jeden Fall weiter im Organisationsteam dabei“, sagt er. „Außerdem möchte ich natürlich Spitzentennis sehen, wenn die Zeit dafür da ist.“