StartseiteRegionalRegion BiberachBiberachFlüchtlinge kommen in die Polizeihochschule

Unterkunft

Flüchtlinge kommen in die Polizeihochschule

Biberach / Lesedauer: 2 min

Land will in zwei Fahrzeughallen eine Erstaufnahmestelle für 150 Flüchtlinge einrichten
Veröffentlicht:03.11.2015, 19:42

Von:
Artikel teilen:

In zwei Fahrzeughallen auf dem Gelände der Polizeihochschule (früher Bereitschaftspolizei) in Biberach wird eine Erstaufnahmestelle ( EA ) des Landes für 150 Flüchtlinge eingerichtet. Dies bestätigte der Leiter des Hochschulstandorts, Jürgen Hirschle, auf Anfrage der SZ.

„Am Montag haben Vertreter des Landes die beiden Hallen angeschaut, seit heute sind bereits die Handwerker zu Gange, um die Hallen für die Unterbringung zu ertüchtigen“, sagte Hirschle am Dienstagmittag.

Das Gelände der Polizeihochschule gehört dem Land Baden-Württemberg. Die beiden Hallen liegen im äußeren Bereich des Hochschul-Areals, angrenzend an die Wohnbebauung in der Hochvogelstraße und im Säntisweg. Durch einen Zaun sollen sie nun vom restlichen Hochschulgelände abgetrennt werden. Auch der Zugang zu den Hallen erfolgt künftig separat und nicht über die Pforte der Polizeihochschule an der Birkenharder Straße.

Die Not beim Land, Flüchtlinge unterzubringen, sei wohl sehr groß, sagt Hirschle. Denn die Fahrzeughallen standen bisher nicht leer, die Polizei hatte dort einen Teil ihres Fuhrparks untergebracht. „Die Fahrzeuge werden wir nun auf einem anderen Teil des Geländes unterbringen müssen“, so Hirschle. Wann eine Belegung der Hallen mit Flüchtlingen erfolgt, konnte er nicht sagen.

Das Regierungspräsidium (RP) Tübingen gab sich auf Anfrage zurückhaltender und wollte die Einrichtung der Erstaufnahmestelle in der Polizeihochschule am Dienstag noch nicht endgültig bestätigen. Pressesprecherin Dr. Daniela Hüttig sagte lediglich, dass es in Abstimmung mit dem Innenministerium eine Besichtigung der beiden Hallen gegeben habe, fügte aber hinzu: „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir dort eine Erstaufnahmestelle einrichten, ist sehr hoch.“

Im Gegensatz zu den Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA), in denen auch die Registrierung der Flüchtlinge erfolgt und diese ihre Asylanträge stellen können, gehe es in der EA darum, „den Menschen ein Dach über dem Kopf in einem geheizten Raum und etwas zu Essen anbieten zu können, weil die LEAs keine Kapazitäten mehr haben“, sagt Hüttig.

Der Aufenthalt in der EA solle so kurz wie möglich sein. Sobald in den LEAs Plätze frei seien, sollen die Flüchtlinge dorthin gebracht und registriert werden. Die geplante EA in Biberach sei mit 150 Plätzen „für unsere Verhältnisse eher klein“, sagt Hüttig.

Unteressendorf nicht geeignet

Ebenfalls in dieser Hinsicht geprüft hat das Land das Areal „Schottsche Höfe“ in Unteressendorf. „Der aktuelle Stand ist aber, dass diese Gebäude baulich nicht für eine Erstaufnahmestelle geeignet sind“, so Hüttig.