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Postplatz

Einnahmen bei oberirdischen Parkplätzen sinken

Biberach / Lesedauer: 3 min

Stadt nimmt rund 49 000 Euro weniger ein – Gebühren sollen dennoch gleich bleiben
Veröffentlicht:09.05.2018, 16:26

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Die Stadt Biberach hat bei den oberirdischen Parkplätzen weniger Gebühren eingenommen als geplant. 750 000 Euro waren für das vergangene Jahr einkalkuliert, rund 701 000 Euro (netto) erwirtschaftete die Verwaltung dann tatsächlich. Im Vergleich zum Jahr 2016 beträgt der Rückgang etwa 4,5 Prozent. Autofahrer müssen deshalb aber nicht mit höheren Ticketpreisen rechnen.

„Wir haben den Planansatz vor allem wegen Bauarbeiten auf dem Alten Postplatz nicht erreicht“, sagte die Leiterin des Ordnungsamts , Brigitte Länge, im Hauptausschuss des Gemeinderats. Von September bis Mitte Dezember 2017 konnten Autofahrer an dieser Stelle nicht parken. Dabei ist der Alte Postplatz einer der wichtigsten Parkplätze in der Stadt. In 2016 erzielte er bei den oberirdischen Parkplätzen die meisten Einnahmen. Selbst in 2017 belegte er trotz zeitweiser Sperrung nach Danzigbrücke und Parkdeck Stadthalle noch Rang drei. „Sobald die Arbeiten dort abgeschlossen sind, wird sich die Einnahmesituation wieder ändern“, so Länge. Ende Juni soll die offizielle Einweihung des Alten Postplatzes stattfinden. 660 bewirtschaftete Stellplätze gibt es im Stadtgebiet.

Neben den Einnahmen hat sich auch die Zahl der Parkvorgänge reduziert. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 908 000 Tickets gelöst, in 2016 spuckten die Automaten etwas mehr als 972 000 Belege aus. Dies entspricht einem Rückgang um 6,6 Prozent. Auch bei einer längerfristigen Betrachtung nimmt die Zahl der Parkvorgänge ab. Seit 2014 ist die Zahl der gelösten Tickets für oberirdische Parkplätze um elf Prozent zurückgegangen. Bei den Einnahmen zeigt sich mit einem Minus von sieben Prozent ein ähnliches Bild. Reinhold Hummler (Freie Wähler) schloss aus diesen Daten, dass die Innenstadt weniger stark frequentiert wird. Die Sperrung des Alten Postplatzes hätte seiner Meinung nach zu einer besseren Belegung in den Tiefgaragen beziehungsweise Parkhäusern führen müssen. „Die Zahlen sind nicht dramatisch, aber diese Entwicklung darf sich nicht weiter verstärken“, sagte der Stadtrat. Auch Christoph Funk (FDP) wies auf geringere Kurzzeitparkvorgänge in den Tiefgaragen hin: „Die kann ich mir nur erklären, wenn das Ulmer Tor wegen der Bauarbeiten zeitweise gesperrt war.“

Kostenlose Parkplätze gefragt

Länge hielt dagegen: „Aufgrund dieser Daten lässt sich nicht auf eine weniger stark frequentierte Stadt schließen.“ Dafür sei die Grundlage zu „wacklig“. „Man müsste alle Parkplätze berücksichtigen. Der Gigelberg wird zum Beispiel sehr gut beparkt“, so Länge. Dieser tauche aber in der Erhebung nicht auf, weil er nicht von der Stadt bewirtschaftet wird. Oberbürgermeister Norbert Zeidler bezeichnete Hummlers Aussage als „mutig“: „Vielleicht gibt es auch eine andere Mobilität.“ Fahrrad, Roller, Bus – die Menschen müssten nicht zwingend mit dem Auto in die Stadt kommen.

Für Peter Schmogro (CDU) waren diese Zahlen dagegen ein Zeichen einer frequentierten Innenstadt. „Die Parkpolitik ist auf dem richten Weg“, sagte er. Er sei gespannt, inwiefern sich die Erweiterung des Parkhauses Ulmer Tor in den Zahlen bemerkbar mache. Rudolf Metzger (SPD) vermisste nach eigener Aussage die Kosten für die Bewirtschaftung der oberirdischen Parkplätze. Diese seien nicht darstellbar, so Länge. Peter Schmid (Grüne) wünschte sich eine Reduzierung der oberirdischen Stellplätze: „Wir wollen natürlich, dass die Leute in die Stadt kommen – aber mehr mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV.“

Parken in Biberach.