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Drohende Abschiebung: Algerier verletzt zwei Polizisten

Biberach / Lesedauer: 2 min

Der 30-Jährige hat die Beamten im Biberacher Landratsamt mit einem Holzstuhl angegriffen. Jetzt sitzt er in Untersuchungshaft.
Veröffentlicht:22.05.2019, 10:53

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Ein 30-jähriger Algerier, der sich gewaltsam gegen seine Abschiebung wehrte, hat am Montagvormittag im Biberacher Landratsamt zwei Polizisten verletzt. Der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft.

Nach SZ-Informationen sei der Mann zunächst wegen einer anderen Angelegenheit in die Ausländerbehörde des Landratsamts Biberach in der Rollinstraße gekommen. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten dort nach Auskunft des Landratsamts sechs Mitarbeiter. Nachdem die Behörde festgestellt hatte, dass der Algerier in sein Herkunftsland abgeschoben werden sollte, verständigte einer der Mitarbeiter die Polizei.

Nachdem die uniformierten Beamten des Polizeireviers Biberach dem Mann erklärt hatten, dass er wegen seiner anstehenden Abschiebung festgenommen werden soll, wurde der 30-Jährige aggressiv und begann, sich gegen die Festnahme zur Wehr zu setzen. Dabei warf er laut Polizeibericht Gegenstände auf die Polizisten und griff diese mit einem Holzstuhl an. Dabei verletzte er zwei Polizeibeamte leicht. Sie mussten anschließend ärztlich behandelt werden. Auch der 30-jährige Mann erlitt bei der Auseinandersetzung leichte Verletzungen.

Er konnte schließlich von den Beamten nach dem Einsatz von Pfefferspray überwältigt und festgenommen werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg wurde gegen den 30-Jährigen noch am Dienstag durch das zuständige Amtsgericht Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte erlassen. Der Mann befindet sich seither in Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt.

Im Landratsamt zeigt man sich betroffen über den Vorfall. „Dass jemand verletzt wird, kam bisher noch nie vor“, sagt Pressesprecher Bernd Schwarzendorfer auf Nachfrage der SZ . Die Mitarbeiter des Landratsamts seien bei dem Vorfall körperlich unversehrt geblieben. Man habe ihnen aber psychologische Betreuung angeboten, so Schwarzendorfer. „Wir werden den Vorfall auch zum Anlass nehmen, unser Sicherheitskonzept nochmals genau anzuschauen, wobei wir uns eigentlich für gut aufgestellt halten.“