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Sexualstraftat

Deutlich mehr Sexualstraftaten im Kreis Biberach

Biberach / Lesedauer: 3 min

Das Polizeipräsidium (PP) Ulm hat am Dienstag in seiner Kriminalitätsstatistik für 2017 die geringste Anzahl von Straftaten seit zehn Jahren vermeldet (die SZ berichtete). Auch im Landkreis verzeic...
Veröffentlicht:21.03.2018, 19:25

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Das Polizeipräsidium (PP) Ulm hat am Dienstag in seiner Kriminalitätsstatistik für 2017 die geringste Anzahl von Straftaten seit zehn Jahren vermeldet (die SZ berichtete). Auch im Landkreis verzeichnete die Polizei einen Rückgang, dieser fiel jedoch nicht so stark aus wie im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums, das die Stadt Ulm sowie die Kreise Alb-Donau, Biberach , Göppingen und Heidenheim umfasst.

36 586 Straftaten gingen 2017 in die Statistik ein und damit 1829 beziehungsweise fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Landkreis Biberach sank die Zahl der Straftaten von 7089 um circa 3,6 Prozent auf 6836, lag damit aber beispielsweise immer noch höher als in den Jahren 2014 (6736) und 2015 (6747). Im Alb-Donau-Kreis sank die Zahl der Straftaten von 5581 um circa 4,5 Prozent auf 5331. Die Aufklärungsquote betrug 2017 im Landkreis Biberach 59,8 Prozent (2016: 59,9 Prozent), im gesamten PP Ulm 61,6 Prozent (2016: 60,3 Prozent). Im Bereich „Straftaten je 100 000 Einwohner“ liegt das gesamte PP Ulm mit 4067 (2016: 4306) auf einem Zehnjahrestief, im Landkreis sank dieser Wert von 3654 auf 3484.

Bei den sogenannten Straftaten gegen das Leben verzeichnete die Polizei im Landkreis Biberach dagegen einen deutlichen Anstieg von fünf auf zehn Straftaten, im gesamten Bereich des PP lag die Zahl bei 44 (2016: 38). Im Alb-Donau-Kreis verzeichnete die Polizei wie im Vorjahr zehn Delikte. Bei den Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen bearbeitete die Polizei 349 Fälle und damit 84 mehr als im Jahr zuvor. Im gesamten PP Ulm gingen diese Fälle dagegen von 1823 auf 1704 zurück.

Den deutlichen Anstieg bei den Sexualdelikten um 16 Prozent hatte Polizeipräsident Christian Nill auf die Verschärfung des Sexualstrafrechts und die Sensibilisierung der Bevölkerung für diesen Deliktbereich zurückgeführt. So seien 2017 insgesamt mehr als 100 Delikte anders bewertet worden, als es 2016 der Fall gewesen wäre. Doch auch in diesem Bereich weist der Landkreis Biberach einen überdurchschnittlichen Anstieg auf: Im Vergleich zum Vorjahr registrierte die Polizei einen Anstieg um 32 Prozent von 75 auf 99. Ähnlich hoch ist der Anstieg in der Stadt Ulm (von 76 auf 100), prozentual noch höher im Landkreis Heidenheim (von 55 auf 76). Dagegen waren die Zahlen im Alb-Donau-Kreis rückläufig. Dort sank die Anzahl der Sexualdelikte von 84 auf 63 und bewegt sich damit wieder auf dem Niveau vor 2016.

Auch positive Entwicklungen

Doch der Landkreis Biberach sticht in manchen Deliktbereichen auch positiv hervor. So ging die Anzahl der Wohnungseinbrüche von 148 auf 109 deutlich zurück, sodass der Rückgang im Vergleich zum gesamten PP (von 779 auf 598) prozentual etwas höher liegt. Besonders hoch ist der Rückgang bei den Ladendiebstählen, die im Landkreis Biberach von 470 auf 341 zurückgingen. Im gesamten PP Ulm verzeichnete die Polizei einen Anstieg von 2920 auf 3017.