Stadtgebiet

Biberach fällt 150 Bäume

Biberach / Lesedauer: 3 min

Kranke oder abgestorbene Bäume müssen aus Sicherheitsgründen weichen
Veröffentlicht:13.12.2018, 16:30

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Im Biberacher Stadtgebiet wird im Januar und Februar häufiger die Motorsäge zu hören sein. Der Grund: Die Stadtverwaltung lässt insgesamt 150 abgestorbene, kranke oder beschädigte Bäume fällen, die eine Gefahr für die Sicherheit der Bürger darstellen. Der Gemeinderat ist darüber zwar nicht begeistert, reagierte aber mit Verständnis.

Rund 12 000 Einzelbäume gibt es auf öffentlichen Flächen im Biberacher Stadtgebiet und den Teilorten, um die sich die Stadtverwaltung kümmert. Nicht mitgezählt sind dabei Baumgruppen und der städtische sowie hospitälische Forst. „Diese Bäume werden im Frühjahr und Sommer von unseren Mitarbeitern auf Verkehrssicherheit, Vitalität und Standfestigkeit überprüft“, erläuterte Baubürgermeister Christian Kuhlmann diese Woche den Stadträten.

Diese Prüfung hat 2018 ergeben, dass 150 Bäume, verteilt über das gesamte Stadtgebiet, gefällt werden müssen. In 106 Fällen übernimmt das das städtische Baubetriebsamt selbst, 44 Bäume müssen von Fachfirmen gefällt werden. Gründe dafür sind, dass der betreffende Baum entweder bereits abgestorben ist oder abzusterben droht, oder dass starke Schäden durch Sturm, Anfahren oder Schneebruch vorhanden sind, oder dass der Baum von Pilzen, insbesondere dem Eschentriebsterben befallen ist.

„Wir überprüfen das sorgfältig“, versicherte Kuhlmann. Ziel sei immer, einen Baum zu erhalten, so lange er vital ist. „Aber es gibt Situationen, in denen es sinnvoller ist, einen Baum zu fällen.“ Dies muss aus naturschutzrechtlichen Gründen im Winter, also außerhalb der Vegetationsperiode, passieren. Klar sei, so Kuhlmann, dass für jeden gefällten Baum ein Ersatz gepflanzt wird. „Wir achten auf eine sukzessive Erneuerung unseres Baumbestands.“

Otto Deeng (CDU) wies darauf hin, dass beim Setzen eines Baums ein ausreichend großes Pflanzloch von vier auf vier Meter vorhanden sein müsse. Bei 20 Ahornbäumen, die auf dem Mittelberg nun gefällt werden müssen, sei der Untergrund einfach schlecht, sodass die Bäume nicht mehr wachsen könnten, so Deengs Meinung. Kuhlmann antwortete, dass immer darauf geachtet werde, dass ein Baum genug Wurzelraum erhalte. Das sei in den 70er- und 80er-Jahren nicht immer so gewesen.

Heiko Rahm (SPD) meinte, dass man gegen eine Fällung eines kranken Baums aus Sicherheitsgründen nichts einwenden könne. „Wir legen aber wert auf Nachpflanzungen.“ Am Lindele seien mehrere Eschen gefällt, aber noch keine neuen Bäume gesetzt worden.

„Ganz schön viel“

Sie finde es gut, dass die Verwaltung den Gemeinderat und die Bürger vorab über die Baumfällungen informiere, sagte Magdalena Bopp (Freie Wähler). 150 Bäume seien trotzdem „ganz schön viel“. Das nachgepflanzt werde sei richtig, trotzdem tue ihr die Vorstellung weh: „Wir werden die jungen Bäume, die wir jetzt nachpflanzen, nicht mehr sehen, wenn sie groß sind“, so Bopp.

Silvia Sonntag (Grüne) mahnte an, bei der Überprüfung der Bäume genau hinzusehen. Wenn ein Baum abzusterben drohe, sei er unter Umständen noch nicht abgestorben. „Und Bäume, die über eine Straße hängen, kann man vielleicht auch zurückschneiden.“ Kuhlmann regte an, den Gemeinderat bei einem Vorort-Termin einmal darüber zu informieren, wie die Bäume überprüft werden.