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Diensteid

197 Polizeimeisteranwärter legen Diensteid ab

Biberach / Lesedauer: 3 min

Ein Drittel der Beamten im Vollzugsdienst geht in den nächsten fünf Jahren in Pension
Veröffentlicht:02.12.2018, 14:26

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Feierliche Vereidigung in Biberach : 197 Polizeimeisteranwärter, davon 68 Frauen und 119 Männer, haben an der Hochschule für Polizei ihren Diensteid abgelegt. Sie haben am 1. September ihre Ausbildung begonnen. An der Feier, die vom Landespolizeiorchester musikalisch gestaltet wurde, nahmen auch die Angehörigen sowie Ehrengäste teil.

Polizeidirektor Guido Mebold , der Leiter des Institutsbereichs Ausbildung Biberach, beglückwünschte die Auszubildenden zur Wahl eines, wie er sagte, „ausgesprochen wichtigen Berufs mit einer immens kurzweiligen Ausbildung“. In seiner Begrüßung zitierte er Immanuel Kants Leitgedanken der Epoche der Aufklärung: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstands zu bedienen.“ Der Verstand, sagte Mebold zu den Polizeianwärtern, sei die Fähigkeit, durch Denken Bedeutungen, Beziehungen und Sinnzusammenhänge zu erfassen und zu erschließen, sowohl im Dienste der Erkenntnis wie auch im praktischen Leben. „Der Verstand ist sozusagen das Mittel zur Lösung bestimmter theoretischer und praktischer Aufgaben“, führte der Polizeidirektor weiter aus.

Der Vertreter des Landespolizeipräsidenten Dietrich Moser von Filseck ging in seiner Ansprache zunächst auf das Motto der neuen Nachwuchswerbekampagne ein. Die Polizei sucht darin „Spielverderber“ und „Überzeugungstäter“ und erzeugt mit diesen Begriffen Aufmerksamkeit. Die Polizei habe die Rolle, manchmal auch Spielverderber zu sein, wenn es gelte, die Einhaltung von Recht und Gesetz zu gewährleisten, so Dietrich Moser von Filseck. Es bedürfe jedoch auch der Rolle des „Überzeugungstäters“, um den Beruf auszuwählen und auszuüben. „Die Uniform bringt eine Verantwortung für Sie mit sich“, so der Vertreter des Landespolizeipräsidenten weiter. Er gab den Auszubildenden mit auf den Weg, sich dieser Verantwortung immer bewusst zu sein.

Generationswechsel steht bevor

Die Tatsache, dass in den nächsten fünf Jahren rund ein Drittel der Beamten im Polizeivollzugsdienst in Pension gehen bringe mit sich, dass die zu vereidigenden Nachwuchskräfte die Polizei der nächsten Jahre mitgestalten können, sagte Moser von Filseck weiter. Er ermunterte alle, dabei in der Zukunft mitzuwirken.

Diakon Georg Hug als Vertreter der Ethiklehrer und der Polizeiseelsorge stellte den Anwärtern das Zeugnis aus, Mut bei ihrer Berufswahl gezeigt zu haben. Er legte dar, dass sie „die Besten“ sein sollen, sei es in der körperlichen Fitness, in der Anwendung des Rechts, in mentaler Stärke, der Achtung und Verteidigung der Demokratie, Teamarbeit, Flexibilität, Loyalität und Mitmenschlichkeit. „Die Besten zu sein heißt ja nicht, alles perfekt machen zu können, das geht nicht. Aber so gut es eben geht“, so Diakon Hug weiter. Er gab die Wünsche mit auf den Weg, dass jeder Einzelne weiterhin „Bester“ sein sollen.

Zwei Polizeimeisteranwärter hielten stellvertretend für den Jahrgang am Standort die Ansprache und erzählten ihre Eindrücke der ersten Wochen. Die Feier endete mit der Vereidigung und der Nationalhymne, gespielt vom Landespolizeiorchester.