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Bürgerheim

100 Lebensjahre voller Erlebnisse und Erfahrungen

Biberach / Lesedauer: 3 min

Edith Reichel feiert ihren 100. Geburtstag mit Familie und Freunden in Biberach
Veröffentlicht:21.08.2019, 06:00

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Edith Reichel, die älteste der Familie Reichel in Biberach , wird im Bürgerheim ihren 100. Geburtstag feiern. Die in Berlin geborene Jubilarin zog es 1940 gemeinsam mit ihrer Familie nach Kaufbeuren, wo ihr Vater als Fluglehrer arbeitete. Nach der Gründung ihrer eigenen kleinen Familie ließen sich die Eheleute Reichel in Biberach nieder.

57 Jahre verbrachten sie gemeinsam bis 1996 der Mann von Edith Reichel verstarb. Inzwischen besitzt die Seniorin eine Familie, die sich über fünf Generationen erstreckt: vier Kinder, elf Enkel, 17 Urenkel und einen dreimonatigen Ur-urenkel, der die fünfte Generation in der Familie bildet. Während der Jahre verlor Reichel einen Sohn im Alter von 54 Jahren. Ihre drei Kinder, zwei Töchter und ein Sohn, leben weiterhin mit ihren Kindern in Biberach.

Geschwächt durch einen Schlaganfall

Edith Reichel wohnt seit vier Jahren im Bürgerheim in Biberach. Aufgrund ihres hohen Alters und des Schlaganfalls, der sie vor zwei Jahren zusätzlich schwächte, muss die 100-Jährige rundum versorgt werden. Trotz ihres Alters und den damit verbundenen Krankheiten lässt sich Edith Reichel die gemeinsamen Momente mit ihren Kindern und Enkeln dennoch nicht nehmen.

Ihre Kinder besuchen sie, gehen mit ihr in das nahe gelegene Restaurant zum Essen oder kümmern sich um ihre Bedürfnisse. Sie ist sich ihres Zustands und ihrer zunehmenden Schwäche durchaus bewusst, erläutern die Töchter im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“, aber wollen ihren Wunsch nach mehr Bewegung nicht vollends einschränken. An manchen physisch guten Tagen könne sie ein wenig Zeitung lesen oder fernsehen.

Voller Einsatz

Rückblickend weist die Jubilarin ein Leben voller Erfahrungen nach: Ein Handelsschulabschluss, die Tätigkeit im kaufmännischen Bereich und ein politisches Interesse mit Kandidatur für den Gemeinderat auf der SPD-Liste.

In ihrer Freizeit ging Edith Reichel ihren vielseitigen Interessen nach: ging auf Konzerte, hörte klassische Musik, war etwa 20 Jahre Mitglied im Thomae Chor, spielte mit beim Amateurtheater in Ochsenhausen. Die Beteiligung im Chor und beim Theater musste die Seniorin altersbedingt beenden.

Verbundenheit zum Radsport

Auch das sportliche Interesse ist in der Familie Reichel veranlagt. Ihre familiäre Verbundenheit zum Radsport geht zurück auf den Vater der Seniorin, der schon 1913 Radrennen gefahren ist.

Edith Reichel und ihr Mann fuhren zwar kein Rennen, aber waren seit 1962 Gründungsmitglieder des Biberacher Radsportclubs: sie als Schriftführerin, ihr Mann als Vorstandsmitglied und Betreuer. 15 Jahre engagierten sich die Eheleute im Radsportclub, dessen erster Vorsitzender heute ihr Sohn Frank Reichel ist.

Im Rentenalter spielte die Jubilarin dann im Ochsenhauser Hof viele Jahre Canasta und Rommé, im Bürgerheim gehörte sie anfänglich zu der Frauenrunde, die sich mit dem Kartenspiel vergnügte. Neben ihren guten Englischkenntnissen eignete sich Edith Reichel im hohen Alter auch noch Französischkenntnisse an. Ihre Töchter, die sich heute liebevoll um die Mutter kümmern, blicken dankend an die vergangenen aktiven Jahre der Mutter zurück.