Weiherteil

Viel Platz für Häuslebauer

Bad Buchau / Lesedauer: 3 min

Langfristig könnten am Mövenweg in Bad Buchau knapp 50 Plätze entstehen
Veröffentlicht:14.07.2016, 19:09

Von:
Artikel teilen:

Die Weiherteile sollen weiter wachsen: Einstimmig hat der Bad Buchauer Gemeinderat beschlossen, das Neubaugebiet um 2,53 Hektar nach Südosten hin zu erweitern. Langfristig möchte die Stadt aber das gesamte Gebiet bis zum Mövenweg ins Auge fassen. Knapp 50 Bauplätze könnten so insgesamt entstehen.

Wie könnte sich das Gebiet zwischen Mövenweg und dem heutigen Baugebiet Weiherteile künftig entwickeln? Mit dieser Aufgabe hat der Gemeinderat das Planungsbüro Künster Architektur und Stadtplanung beauftragt. Wie für das Gewerbegebiet „An der Riedlinger Straße“ ( SZ berichtete am 14. Juli) hat der Planer in seinem Strukturkonzept das gesamte Gebiet ins Auge gefasst. Für den westlichen Teilbereich möchte der Gemeinderat aber schon konkreter in die Planung gehen und hat die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Erst später soll bei Bedarf auch die übrige Fläche bebaut werden.

Natur verlangt einen Ausgleich

Bis dort die ersten Häuser stehen, wird es also noch eine ganze Weile dauern. Doch schon jetzt in der Strukturanalyse gebe es eine ganze Reihe von Gegebenheiten zu beachten, führte Künster aus. So müsse etwa für eine künftige Bebauung ein Abstand von 30 Metern zum Wald eingehalten werden. Dieser Bereich könnte für Retentionsflächen, aber auch für mögliche Ausgleichsmaßnahmen genutzt werden. Denn die Erschließung eines Baugebiets stellt einen Eingriff in die Natur dar, der durch sinnvolle ökologische Maßnahmen, etwa durch das Anlegen einer Streuobstwiese, ausgeglichen werden muss. Deshalb werden auch Biotope im Planungsgebiet erfasst und müssen im Strukturkonzept berücksichtigt werden.

Besonders kurios: Auch den sogenannten Geruchsstundenhäufigkeiten muss der Planer Rechnung tragen. Sie werden laut der Geruchsimmissionsrichtlinie (abgekürzt: „Girl“) in Jahresstunden ausgedrückt. Für ein Baugebiet, so Künster, dürfte etwa die zehn-Prozent-Marke nicht überschritten werden. Das heißt: Nur zehn Prozent der Jahresstunden dürfen Gerüche in einem Wohngebiet wahrnehmbar sein. Geruchsquellen wie etwa landwirtschaftliche Betriebe müssen deshalb schon bei der Planung berücksichtigt werden.

Grundsätzlich ist Künster überzeugt, dass am Mövenweg ein „sehr hochwertiges Wohngebiet“ entstehen wird. Reichlich Grünflächen und großflächige Fußwege seien vorhanden.

Und zwar in beiden Varianten seines Strukturkonzepts, dass der Reutlinger Planung in der Ratssitzung vorstellte. Verwaltung wie Gemeinderat gaben hier der zweiten Variante den Vorzug, bei der die Erschließung aus dem Wohngebiet „Weiherteile II“ in einem leichten Bogen weitergeführt wird und in der Weiterführung der Hans-Kayser-Straße mündet. Im Osten soll das Gebiet über den Mövenweg zur Schussenrieder Straße hin erschlossen werden.

Geht die erste Variante von 46 Grundstücken aus, sind in der zweiten Variante 49 Bauplätze möglich. Sie fallen dafür mit 530 bis 750 Quadratmetern etwas kleiner aus, nur wenige weisen eine Fläche von 900 bis 1000 Quadratmetern auf. Stadtrat Gerwig Müller sah darin einen Vorteil gegenüber der ersten Variante: „Wichtig ist, dass die Grundstücke nicht mehr so groß werden.“ Dies komme den künftigen Bauherren entgegen. Zudem seien die Kommunen angehalten, den Flächenverbrauch möglichst gering zu halten, ergänzte Bürgermeister Peter Diesch: „Der Trend geht eindeutig in Richtung kleinere Grundstücksgrößen.“