Pflege

Viel Platz für die Pflege

Bad Buchau / Lesedauer: 3 min

Buchauer Gemeinderat macht sich ein Bild vom künftigen Pflegeheim mit 60 Pflegeplätzen
Veröffentlicht:21.03.2018, 19:21

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Groß ist das Interesse der Buchauer Bürger an ihrem neuen Pflegeheim. Mit den Plänen von Architekt Robert Haller konnten sie sich bei der ausgesprochen gut besuchten Gemeinderatssitzung erstmals ein Bild vom Neubau machen. Über vier Stockwerke wird der Nachfolgebau des Marienheims auf dem Areal des Gesundheitszentrums Federsee in die Höhe wachsen, 60 Pflegeplätze wird er bieten und soll nach Effizienzstandard gebaut werden.

Bis die Moorheilbad Buchau gGmbH als Investor loslegen kann, gilt es jedoch Platz zu schaffen. Das Baugesuch, dem der Gemeinderat am Dienstagabend einstimmig und sehr positiv gestimmt sein Einvernehmen erteilte, umfasst auch den Abbruch von mehreren Gebäuden im Umfeld der ehemaligen Gärtnerei: das Haus Wiest in der Wuhrstraße 2/1, Garagen und eine Scheune. Auf der freien Fläche soll ein viergeschossiger Neubau mit einer Länge von rund 40 Metern und einer Breite von 26, mit Vorbau 36 Metern werden; die Höhe bemisst sich auf gut 14 Meter.

Da das Gelände im Bereich der Wuhrstraße abfällt, sei diese Höhe annehmbar, wandte sich Moorheilbad-Geschäftsführer Walter Hummler an die Räte. Als „glücklich“ bewertete er den zentralen Innenhof, um den herum Architekt Robert Haller die einzelnen Räume anordnet. „So können wir das Gebäude natürlich belichten, natürlich be- und entlüften.“ Eine weitere Besonderheit: Das Pflegeheim werde nach Effizienzstandard gebaut, so Hummler. „Das wird kein 08/15-Gebäude, sondern energetisch auf dem absolut neuesten Stand.“

Insgesamt sind pro Stockwerk 15 Einzelzimmer mit Nasszellen vorgesehen, stellte Klaus Merz vom Haupt- und Sozialamt die Pläne vor. Alle Etagen verfügen über Büroräume und Dienstzimmer für den Sozialdienst, außerdem einen großen Ess-, Koch- und Aufenthaltsbereich, da die Bewohner der einzelnen Stockwerke in Wohngruppen zusammenleben werden. Ein weiterer Gemeinschaftsraum befindet sich im Vorbau im Erdgeschoss, genauso wie die Kapelle und eine Terrasse. Der Eingang ist auf der östlichen Seite angeordnet, führte Merz weiter aus.

Warum der Aufzug auch auf dieser Seite angeordnet ist, wollte Stadtrat Gerwig Müller wissen. Schließlich ergäben sich so für die Bewohner weite Wege bis zu ihren Zimmern. Auf diese Weise würden die Wohngruppen abgeschirmt, antwortete Architekt Haller: „Man lebt hier wie eine Familie auf einem Stockwerk.“

Auch die Frage nach der Zukunft des Demenzgartens beschäftigte die Räte. Den Garten für alle Sinne hatte die Bürgerinitiative Marienheim am alten Standort mit viel Herzblut selbst angelegt. Investor Hummler konnte noch keinen neuen Standort anbieten, versprach aber, eine Lösung zu finden.

Und auch sonst gibt es bei den Plänen noch so manches Fragezeichen. Vor allem mit dem Landesamt für Denkmalpflege bestehe Klärungsbedarf, so Hummler. Den ersten Spatenstich, scherzte der Geschäftsführer, den würden wohl die Archäologen vornehmen. „Wir würden gerne im Sommer beginnen“, sagte Hummler. Doch je nachdem, ob noch archäologische Schätze im Boden schlummern, könnte sich der Baubeginn bis in das nächste Frühjahr hinziehen. Die Baukosten – die gesamte Seniorenwohnanlage wurde zuletzt mit zehn Millionen Euro beziffert – beschrieb Hummler schon jetzt als „erheblich, sehr erheblich.“