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Flutkatastrophe

SZ-Leser helfen Flutopfern in Kerala

Bad Buchau / Lesedauer: 2 min

Ehepaar Rieger aus Oggelshausen kann fünfstelligen Betrag an Pfarrer Mathew übergeben
Veröffentlicht:09.10.2018, 12:11

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Die Menschen im südindischen Kerala haben diesen Sommer die schlimmste Flutkatastrophe seit hundert Jahren erlebt. Johanna und Paul Rieger aus Oggelshausen sind mit dem dort lebenden Pfarrer Mathew Vashayil befreundet und nutzen derzeit einen Besuch in Kerala, um den Ärmsten der Armen zu helfen. Mit im Gepäck: die Spenden der SZ-Leser. Vor Ort berichten sie über die Zustände in dem betroffenen Gebiet.

„Bereits im Flieger beschäftigte uns die Frage: wie sieht es im Lande aus, welche Schäden würden wir noch antreffen?“, berichtet das Ehepaar aus Oggelshausen . Im Anflug auf den Flughafen Cochin konnten sie sehen, dass die Flüsse noch sehr viel Schmutzwasser mitführen. Der Flughafen selbst war noch einen Monat vor ihrer Abreise gesperrt gewesen. Ende August stand das Wasser über einen Meter hoch. „Die Schäden an den Geräten waren entsprechend“, so die Riegers.

Auf der Autobahn Richtung Norden fuhren sie mit Pfarrer Mathew über fünf Meter hohe Brücken, die im August überflutet waren. „Durch das Wasser waren die Fahrbahnen nur so mit Schlaglöchern übersät“, berichten sie. „Wir kamen an einer Stelle vorbei, wo ein Mann nach einem Steinschlag in seinem Auto verschüttet und getötet wurde.“

Doch je weiter sie zu ihrer Unterkunft gelangte, umso weniger war von der Flut zu sehen. Allerdings standen viele Reisfelder unter Wasser – die Ernte ist damit zerstört. „Viel roter Schlamm, der von den Fluten mitgenommen worden war, lag jetzt aber betonhart am Straßenrand beziehungsweise an den Feldrändern“, hat das Ehepaar beobachtet. „Ein sehr großes Problem bei dem abfließenden Wasser waren die vielen Schlangen, die nun an Land kamen und für die Leute eine sehr große Gefahr darstellten.“ Über Todesfälle durch Schlangenbisse sei jedoch nichts bekannt geworden.

„Nach dem Bericht in der SZ Riedlingen gingen auf dem Spendenkonto von Pfarrer Mathew sehr viele Spenden ein, die unsere und auch die Erwartungen von Pfarrer Mathew weitaus übertrafen“, freuen sich die Riegers. „So durften wir einen fünfstelligen Betrag mit ins Bischofshaus nehmen.“ Die Diözese in Palakkad richtete einen Ausschuss ein, der die Schäden bewertet und darüber entscheidet, wie die Gelder verteilt werden sollen. Insgesamt 25 Familien, die ihr ganzes Haus verloren haben, sollen in die Förderung aufgenommen werden – die Liste liegt Pfarrer Mathew und den Riegers vor. In den nächsten Tagen sollen die ersten Familien ihre Unterstützung erhalten. Pfarrer Mathew und möglicherweise auch die Riegers werden bei der Übergabe dabei sein.