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Schulsozialarbeit

Franziska Rist ist Buchaus neue Schulsozialarbeiterin

Bad Buchau / Lesedauer: 2 min

22-Jährige tritt Nachfolge Jochen Hartnagels an – bislang noch auf 75-Prozent-Stelle
Veröffentlicht:26.03.2015, 17:07

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Franziska Rist ist das neue Gesicht der Bad Buchauer Schulsozialarbeit. Die 22-Jährige tritt nach den Osterferien die Nachfolge von Jochen Hartnagel als Schulsozialarbeiterin der Federseeschule und Progymnasium an. Nach vier Jahren in Bad Buchau hat Hartnagel nun im Gemeinderat zum letzten Mal seinen Jahresbericht vorgelegt.

Mobbing und Ausgrenzung, schulische, familiäre oder psychische Probleme, ein auffälliges Sozialverhalten oder Schwierigkeiten, sich in die Klassengemeinschaft einzufügen: Es sind immer wieder dieselben Themen, mit denen die Schulsozialarbeit konfrontiert wird. „Bei den psychischen Problemen hatte ich den Eindruck, dass sie nicht unbedingt weniger wurden“, blickte Schulsozialarbeiter Jochen Hartnagel in der jüngsten Ratssitzung auf das vergangene Schuljahr zurück.

Eine ganz neue Herausforderung stelle dagegen die Arbeit mit den Flüchtlingskindern dar. Als Schulsozialarbeiter habe er sich zwar in erster Linie den schulischen Problemen angenommen, berichtete Hartnagel auf Nachfrage von CDU-Stadtrat Gerwig Müller. Schließlich werden die Flüchtlingskinder ohnehin durch Sozialarbeiter betreut. Dennoch seien alle Beteiligten des Schulsystems gefordert. „Auch diese Problematik wird mit Sicherheit nicht weniger.“

Bedarf steigt stetig

Der Bedarf an der Schulsozialarbeit an den beiden Schulen scheint also nicht abzunehmen, ganz im Gegenteil. Die Zahl der Schülerkontakte und Einzelbetreuung ist in den vergangenen Schuljahren kontinuierlich gewachsen. Immer mehr Kinder und Jugendliche finden den Weg zur Schulsozialarbeit, was Hartnagel auf die „langjährige Beziehungsarbeit“ zurückführt. Denn zum weiten Tätigkeitsfeld der Schulsozialarbeit gehören auch Klassenprojekte, etwa zur Gewalt- und Suchtprävention, Angebote zur Berufsorientierung oder die Beteiligung am Sommerferienprogramm.

Klaus Kappeler vom Haus Nazareth in Sigmaringen, dem Träger der Buchauer Schulsozialarbeit, hat noch eine weitere Erklärung für den steigenden Bedarf: Durch den Ausbau des Ganztagsangebots „verweilen die Schüler länger und häufige an der Schule – da wird die Schulsozialarbeit automatisch stärker genutzt.“

Deshalb würde Kappeler die Schulsozialarbeit in Bad Buchau gerne von einer 75-Prozent- zu einer vollen Stelle ausbauen. Dem Gemeinderat legte der Teamleiter des Hauses Nazarath eine erste Kostenberechnung vor. Demnach erhöhe sich der jährliche Aufwand von 43000 auf 45365 Euro, wobei Land und Kreis ein Teil der Kosten tragen und der städtische Anteil so lediglich von um 6000 Euro steige. Elisabeth Sonheimer-Leonhard, Rektorin der Federseeschule, würde einen solchen Ausbau begrüßen, auch FWV-Stadtrat Michael Wissussek sprach sich dafür aus. Bei den Haushaltsberatungen werde das Thema wieder auf die Tagesordnung kommen, versprach Bürgermeister Peter Diesch.

Bis dahin wird auch Franziska Rist ihre Arbeit an den beiden Schulen aufgenommen haben. Die künftige Schulsozialarbeiterin studiert derzeit noch an der Dualen Hochschule Villingen-Schwenningen, wird ab April jedoch schon ihr Praxissemester in Bad Buchau verbringen und dann im Herbst mit abgeschlossenem Studium ins neue Schuljahr starten.