StartseiteRegionalBodenseeKressbronnNeues Seehotel eröffnet Mitte April

Seehotel

Neues Seehotel eröffnet Mitte April

Kressbronn / Lesedauer: 3 min

Neues Seehotel eröffnet Mitte April
Veröffentlicht:17.01.2014, 17:50

Von:
Artikel teilen:

Es wächst und wächst – und im April soll Eröffnung sein: Das neue Seehotel am Kressbronner Bodenseeufer. Bernd Kaschube , ein Kressbronner, übernimmt sowohl Hotel wie auch Restaurant, das weiterhin Kretzergrund heißen soll. „Es war uns wichtig, den alten Namen beizubehalten – schließlich ist er ein Stück Kressbronner Geschichte“, sagt Bernd Kaschube. Ihm ist die Vorfreude anzumerken – kein Wunder, der Neubau ist ein bisschen „sein Baby“. Seit einem Jahr ist er Hotelberater für Architekt Robert Marzini sowie die Firma Dietrich Bau und hat mit ihnen zusammen das Innenleben des neuen Hotels entworfen.

„Ich habe mein Abi in Lindau gemacht, bin dann studieren gegangen, aber habe recht schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist“, berichtet Bernd Kaschube, der nach der Hochzeit den Namen seiner Frau angenommen hat. „Viele Kressbronner wissen deshalb gar nicht, dass ich zu der Blumenhandlung Fiegle gehöre“, sagt er mit einem Schmunzeln. Sein Abschluss einer klassischen Hotelfachlehre führte ihn in den nächsten Jahren in verschiedene Hotels quer in Europa, bis er vor 15 Jahren zurück an den See kam. „Da habe ich dann beim Empfang im Lindauer Hof angefangen und mich dort bis zum Direktor hochgearbeitet“, sagt Kaschube nicht ohne Stolz.

Durch Zufall zum Seehotel

Durch einen Zufall geriet er an das neue Seehotel – doch erst nach und nach reifte die Entscheidung, das Projekt zu übernehmen. „Erst habe ich gedacht, ,wieso soll ich einen guten Job aufgeben‘, aber mit den Gesprächen ist die Vorfreude dann gewachsen.“ 25 Zimmer mit 50 Betten entstehen derzeit in dem Gebäude – aus fast allen ist der See aus irgendeiner Richtung zu sehen. „Aber die Zimmer zur Seite vermieten wir nicht mit Seeblick – lieber kommt der Gast und ist über den tollen Blick überrascht, als das er sich ärgert, dass das Wasser nur um die Ecke zu sehen ist“, stapelt Kaschube nicht zu hoch. Überhaupt: „Von der Zimmergröße her könnten wir ein Viersternehotel sein, aber dann müssten wir auch Dienste wie eine 24-Stunden-Rezeption und Wäscheservice anbieten. Deshalb haben wir uns entschlossen, lieber ein sehr gutes Dreisternehotel zu sein als ein schlechtes mit vier Sternen“.

Unten im Erdgeschoss gibt’s einen einladenden Empfang, eine Bar sowie den Frühstücksraum und das Restaurant mit 60 Sitzplätzen. Bei schönem Wetter lockt die Terrasse nach draußen, die sich nun direkt im Anschluss an das Gebäude befindet – stattdessen führt der Uferweg am Wasser entlang. „Uns war wichtig, dass das Restaurant auch einen eigenen Eingang hat, sodass die Gäste nicht quer durchs Hotel laufen müssen“, so die Überlegungen des Fachmanns. In der ersten und zweiten Etage sind dann die unterschiedlichen Zimmer untergebracht – 16 Standardzimmer sowie acht größere nach Süden hinaus und – als Clou – eine Hochzeitssuite. „Alle Zimmer haben einen kleinen Balkon und sind nicht in Schuhkartongröße angelegt“, betont der neue Pächter. Eigentlich sei ein Hotel erst mit etwa 35 Zimmern wirtschaftlich rentabel zu führen, doch „hier haben wir die Lage als Sonderfall, die natürlich viel kompensiert“, hofft Kaschube.

Er startet Mitte April mit acht Vollzeitkräften – er und seine Frau nicht mit eingerechnet. Gerne würde er auch ausbilden, denn in den vergangenen Jahren hat er sich in Lindau als Prüfungsausschuss-Vorsitzender für die Auszubildenden eingesetzt. „Es macht mir Spaß, meine eigene Philosophie weiterzugeben“. Das gilt auch für das Restaurant, das „kein Gourmetschuppen wird.“ Viele frische regionale Zutaten sollen auf dem Speiseplan stehen wie auch frischer Fisch oder Spaghetti. „Natürlich versuchen wir Pfiff reinzubringen – durch außergewöhnliche Gewürze oder Zubereitung. Aber wir wollen keine abgehobene Küche präsentieren – denn abgehoben sind wir auch nicht“, sagt der Pächter und schmunzelt verschmitzt.