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Markus Baur: „Das ist das normale Business“

Überlingen / Lesedauer: 3 min

Der Mimmenhausener Handball-Weltmeister zu Besuch bei den Überlingen Open
Veröffentlicht:22.08.2014, 21:57

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Seine Söhne schwingen den Tennisschläger, und auch Markus Baur selbst: Auch deshalb hat es sich der Mimmenhausener Handball-Weltmeister von 2007 nicht nehmen lassen, an seinem freien Tag beim ITF-10000-Dollar-Future in Überlingen vorbeizuschauen. Dass sich die freien Tage in den kommenden Monaten in Grenzen halten werden, dürfte nur allzu verständlich sein, ist Baur doch für die deutsche U20-Auswahl, die B-Nationalmannschaft sowie für die Kadetten aus Schaffhausen verantwortlich.

Allerdings macht die Arbeit mit allen Teams derzeit jede Menge Spaß, wurde Baur doch vor wenigen Wochen mit der U20 in Österreich Europameister und mit den Kadetten Schweizer Meister und Cupsieger. Auch vom B-Team haben schon einige Akteure den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft geschafft. „Sie sollen nicht zu mir aufsehen“, antwortet Baur daauf, ob die Ehrfurcht des Nachwuchses groß sei.

„Sie sollen zuhören“, sagt Baur und lacht, „die meisten waren zwölf, 13 Jahre alt, als wir Weltmeister geworden sind. Die können schon noch was mit uns anfangen.“ Als B-Trainer sei vor allem die Absprache mit dem A-Trainer von großer Bedeutung.

Dieser A-Trainer heißt in Deutschland seit kurzer Zeit Dagur Sigurdsson und ist für Markus Baur kein Unbekannter. „Wir haben schon viele große Turniere und etliche Spiele gegeneinander bestritten“, ergänzt der gebürtige Meersburger. „Überhaupt gibt es nicht viele Spieler, mit denen ich Stress hatte“, sagt der 43-Jährige. Er wird ernster, als er auf Sigurdssons Vorgänger Martin Heuberger angesprochen wird. „Das ist das normale Business. Martin hat sehr gute Arbeit gemacht, aber wenn du in Deutschland nicht Top fünf oder Top acht bist, ist alles scheiße.“

Und seine Mine verfinstert sich noch weiter, als er gefragt wird, ob er als Sigurdsson-Nachfolger infrage käme, wie kolportiert wird. „Jetzt wurde drei Monate gesucht und es wird schon rumgejammert, dass Dagur noch zehn Monate zwei Jobs hat (zusätzlich noch bei Bundesligist Füchse Berlin; Anmerk. d. Red.). Und darum wird auch schon über mögliche Nachfolger gesprochen. Bei mir klappt es schließlich auch mit mehreren Jobs.“ Und wie es funktioniert: Auch mit der Vereinsarbeit kann Markus Baur punkten, in seinem ersten Jahr bei den Kadetten Schaffhausen, das sich diese Spielzeit in der Champions League versuchen darf, wurde Titel und Cupsieg eingefahren. „Letztes Jahr waren alle zufrieden, weil alles gewonnen wurde.“ Und diese Saison? „Wenn es weniger Erfolge werden, ist man meistens auch weniger zufrieden.“

In Schaffhausen findet der Ex-Europameister, der zumeist als Spielmacher in seinen 228 Länderspielen auftrat, laut eigener Aussage exzellente Bedingungen vor,: „Es sind die besten Bedingungen, die ich je hatte. Es sind die wahrscheinlich besten in ganz Europa.“ Jugendakademie, drei Spielfelder, ein angeschlossenes Hotel, ein Medical Center, das kommen soll – alles Vorzüge, die die Kadetten in der 3500 Zuschauer fassenden BBC-Arena auch in dieser Saison zu den Topfavoriten zählen lassen. Und Markus Baur vielleicht zu einem werden lassen, zu dem man aufschaut. Doch auch da bremst der 43-Jährige. „Ich werde akzeptiert. Der einzige, der in der Schweiz auf der Straße angesprochen wird, ist sowieso Roger Federer.“

Einzel, Viertelfinale: Evgeny Korolev (KAZ/7) - Bastian Trinker (AUT/1) 7:6/6:3, Maximilian Marterer (GER/5) - Sandro Ehrat (SUI/3) 7:6/6:4, Florian Fallert (GER/8) - Moritz Baumann (GER/4) 6:3/6:4, Nils Langer (GER/2) - Kevin Krawietz (GER/6) 7:5/7:6.

Doppel, Halbfinale: Johannes Haerteis/Hannes Wagner (bd. GER/4) - Jan Blecha/Lukas Marsoun (bd. CZE/2) 3:6/6:2/10:8, Florian Fallert/Nils Langer (bd. GER/1) - Tom Schonenberg/Lennart Zynga (bd. GER/3) 6:2/6:4

Am Samstag spielen

13 Uhr: Florian Fallert (GER/8) - Nils Langer (GER/2), Evgeny Korolev (KAZ/7) - Maximilian Marterer (GER/5).

Sonntag, Finals

13 Uhr: Korolev (KAZ/7) oder Marterer (GER/5) - Fallert (GER/8) oder Langer (GER/2), danach Johannes Haerteis/Hannes Wagner (bd. GER/4) - Florian Fallert/Nils Langer (bd. GER/1).