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Hornissennest

Was man bei Hornissennestern machen sollte

Tettnang / Lesedauer: 2 min

Experten raten zur Ruhe – Tiere sind nicht aggressiv – Landratsamt entscheidet über Vorgehen – Hilfe oft durch einfache Maßnahmen möglich
Veröffentlicht:30.08.2018, 19:41

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Mit lautem Brummen nähert sich einer der schwarz-gelben Riesen. Unterm Dach über Franz Gapps Terrasse haben Hornissen ein großes Nest gebaut. Ganz unbemerkt, denn Gapp stieß jetzt erst darauf, als er eine Lampe auf der Terrasse umhängen wollte. Für das Foto hat er die kleine Luke noch einmal geöffnet. Die entdecken zwei, drei der Insekten gerade als alternativen Ausgang neben der üblichen Ritze hin zur Hauswand und fliegen an der Kamera vorbei nach draußen.

Hornissen machen schon Eindruck. Zwei bis zweinhalb Zentimeter werden sie lang, Königinnen gar bis zu vier Zentimeter. Angriffslustig freilich sind die Riesen nicht. Und geschützt sind sie auch, da ihre Bestände in den letzten Jahren zurückgegangen sind. Franz Gapp jedenfalls sieht keinen Grund, etwas zu unternehmen: „Das Nest stört mich überhaupt nicht.“ Hätte er die Lampe nicht versetzen wollen, sagt er, hätte er wahrscheinlich noch nicht mal gemerkt, dass die Tiere da sind.

Nachdem die Fotos gemacht sind, macht Gapp die Luke wieder zu. Man muss schon sehr genau hinsehen, um die Stelle zu erkennen, wo die Tiere ihren Unterschlupf normalerweise verlassen. Aus der Entfernung sind die kleinen Riesen kaum größer als ein kleiner Punkt.

Wer nicht so entspannt ist wie Franz Gapp und so ein Nest entfernt haben möchte, ist schnell versucht, die Feuerwehr zu rufen. „Wir machen da eigentlich gar nichts“, sagt da Tettnangs Feuerwehrkommandant Konrad Wolf. Die Aktivität der Helfer beschränkt sich auf die Beratung. Wird die Feuerwehr gerufen, schauen sich die Helfer die Situation vor Ort an und rufen dann beim Landratsamt an.

Eine Empfehlung könne dann etwa sein, einfach das Fenster geschlossen zu halten, bis die Ansprechpartner der Behörde vorbeigekommen seien. Dort liegt dann bei Hornissennestern letztendlich auch die Entscheidung, was weiter geschehen soll – und ob überhaupt eine Maßnahme getroffen wird. Ohnehin wird die Feuerwehr nur tätig, wenn eine konkrete Bedrohungssituation vorliegt. Ansonsten unterstützt sie lediglich, so Wolf : „Wir helfen natürlich später durchaus mit Material oder mit unserer Drehleiter.“

Meist lasse sich die Situation auf einfache Art und Weise regeln, heißt es seitens des Landratsamts. So könne ein Fliegengitter verhindern, dass unliebsame Insekten ins Haus eindringen. Manchmal helfe auch eine Stellwand, um die Einflugschneise zu verändern. Auch sollte ein gewisser Abstand zum Nest eingehalten werden, wichtig seien ruhige Bewegungen. Und wo Fallobst liege, solle man generell nicht barfuß laufen.