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Tettnanger Hopfenbauern gehören zu den Besten

Tettnang / Lesedauer: 3 min

Veröffentlicht:29.10.2014, 13:05

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Erst vor wenigen Wochen ist Tettnangs Grünes Gold geerntet worden. Jetzt folgen auch schon Auszeichnungen. Nach einer jüngst stattgefundenen Bonitierung der Hopfenmuster ist es offiziell: Tettnangs Hopfenbauern liefern gute Qualität.

Erfreulich für die Montfortstadt: Hopfenbauer Markus König aus Tettnang hat mit 68 Gesamtpunkten die Silbermedaille für seinen Aromahopfen „Perle“ erhalten. „Ihm hat nur ein Punkt als Gesamtsieger gefehlt“, bedauert der Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbandes, Jürgen Weishaupt. Die Goldmedaille für den Aromahopfen ging mit 69 Punkten an Matthias Lorenz aus der Hallertau, den dritten Platz belegte Leopold Adam aus Spalt mit der Sorte Hallertauer Mittelfrüh. Im Bereich Bitterhopfen ging Tettnang heuer leer aus, alle drei Medaillen gingen in die Hallertau.

Die Bonitierung der Muster, die im Hopfenforschungszentrum Hüll erfolgte, zeichneten sich, wie bereits in den Vorjahren, durch eine hervorragende äußere Qualität und einen geringen Befall mit Krankheiten und Schädlingen aus. Das teilte die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in Wolnzach mit. Der Alphasäuregehalt liege bei den meisten Sorten zudem im zehnjährigen Durchschnitt, die Ausbildung des Hopfenaromas sei bei vielen Sorten hervorragend.

Bewertet wurden bei der Blindverkostung innerhalb von fünf Stunden 140 Hopfenmuster aus ganz Deutschland, teilt Jürgen Weishaupt mit. Er gehörte in diesem Jahr zur vierzigköpfigen Jury, die mit Braumeistern, Pflanzern, Händlern und Wissenschaftlern bestückt war. „Die Ansprüche, hier zu siegen sind hoch“, weiß Weishaupt. Deshalb sei die Bonitierung auch durchaus mit einer internationalen Hopfenolympiade vergleichbar. Stolz ist der Chef des Hopfenpflanzerverbandes, dass Tettnang auch die letzten Jahre ganz vorne mitmische, schließlich sei dies bei diesem hochwertigen Wettbewerb nicht einfach.

Da die Proben, die aus den Hopfensäcken geholt werden, nur von den Handelshäusern eingereicht werden, wissen die Tester nicht, welches Muster zu welchem Hopfenbauern gehört. Die Qualität des Grünen Goldes hängt von unterschiedlichen Kriterien ab, auf die der Hopfenbauer nicht immer Einfluss hat. „Er kann nicht auf die innere Qualität einwirken. Hierzu gehören Standort und Alphasäure, wobei Letztere von der Niederschlagsmenge abhängt“, sagt Weishaupt. Beeinflussen könne ein Hopfenbauer jedoch die äußere Qualität sowie den Erntezeitpunkt. „Ist dieser zu früh, ist der Hopfen zu grün, ist er zu spät, hat der Hopfen eine eher helle Farbe.“ Auch beim Einfahren der Ente gebe es Unterschiede. „Wenn noch Stängel und Blattwerk im Hopfensack sind, ist das für die Qualität nicht optimal“, ergänzt Jürgen Weishaupt.

Im Aromabereich gab es folgende Sieger aus Tettnang: In der Sorte Tettnanger: Simon Locher (58 Punkte), Franz Steuer (57) und Markus Marschall (56). Bei der Sorte Hallerauer Traditionerzielte Martin Hillebrand 65 Punkte (Platz 1), bei Saphir ging der erste Platz mit 63 Punkten an Matthias Baumann. Bei Perleerhielt Markus König 68 Punkte (Platz 2) und Ludwig Locher 65 Punkte (Platz 3). Bei der Sorte Bitterhopfen – Hallertauer Tauruserreichte Andreas Zwiesler 76 Punkte (Platz 1) und Wolfgang Ruther 73 Punkte (Platz 2).