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Rederecht

Seniorenrat fordert Rederecht im „großen Gremium“ ein

Tettnang / Lesedauer: 3 min

Vorstand Georg Dittus: „Wäre gut, nah dabei zu sein“ - Ärgernis Terminüberschneidungen
Veröffentlicht:22.09.2018, 17:59

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Der Stadtseniorenrat hat am Mittwoch im Rathaus einstimmig für die Teilnahme seines Vorsitzenden oder dessen Vertreter an Gemeinderatssitzungen ausgesprochen. Ohne Stimmrecht, das die Gemeindeordnung (GO) „nicht hergibt“, wie Georg Dittus bemerkte, aber mit Rederecht. „Es wäre gut, nah dabei zu sein“, warb Vorsitzender Siegfried Brugger für eine solche Regelung.

Wenn man selbst dabei sei, könne man eigene Anliegen besser darlegen, versprechen sich Klaus Hausmann und Stefan Albert positive Effekte. Auch für den Gemeinderat. Der frühere Vorsitzende Dieter Jung betonte, „der Rat muss wissen, dass im Stadtseniorenrat etwas geschieht“. Das könne der Gemeinderat dadurch aus erster Hand erfahren. Von einer Ablehnung eines solchen Vorschlags vor zehn Jahren, wie sich Erwin Tremp erinnert, will man sich nicht entmutigen lassen.

Terminchaos entzerren

Zu einem Ärgernis entwickeln sich in Tettnang derweil die zunehmenden Terminüberschneidungen von Vereinsveranstaltungen, wie jetzt der Stadtseniorenrat erfahren hat. Während der Seniorennachmittag seit Jahren fast konkurrenzlos am zweiten Samstag im Oktober stattfindet, hat er in diesem Jahr massiv Konkurrenz bekommen, sowohl was die Beschaffung von Gerätschaften anbelangt, als auch die Möglichkeit von Helfern, wieder mitzumachen und sich bei den Senioren zu engagieren. Grund der Überschneidungen: Der eine Verein weiß nichts vom Termin des anderen. Vorgeschlagen wurde vom Seniorenrat, bei der Stadt einen Veranstaltungskalender für die Vereine anzulegen, aus dem frühzeitig ersichtlich wird, was an einem bestimmten Tag in der Stadt an Festivitäten geplant ist. So könnten Vorhaben frühzeitig erkannt werden, mit der Möglichkeit, sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen. Bei der Vorstellung des aktuellen Planungsstandes des Seniorennachmittags berichtete Klaus Partl gleichwohl von ausreichend vielen Zusagen von Helfern, die zu Optimismus veranlassen, dass der Nachmittag am 13. Oktober ab 14 Uhr in der Stadthalle ein voller Erfolg wird.

Beifall gab es für seine Nachricht, dass die langjährig engagierte Bianca Mosch mit ihrer Erfahrung wieder dabei sein wird. Und positiv registriert wurde, dass sich Elke Sorg und ihre Sängerinnen des Frauenchors „Allegro“ nicht nur zum Singen, sondern auch zur Mithilfe angeboten haben, der VdK-Ortsverband und deren Vorsitzende Helga Wandel mit ihren Mitstreiterinnen dabei sind, die zusammen mit den Schülern samt Kuchen backenden Müttern der Manzenbergschule dafür sorgen werden, den Senioren einen vergnüglichen Nachmittag zu bereiten. Beifall gab es in der Sitzung schließlich für das junge Vorbereitungsteam der Stadt und dessen prima Unterstützung des Seniorenrates.

Barrieren in Gaststätten

In einem Brief, der den Stadtseniorenrat erreichte, wurden erneut fehlende barrierefreie Gaststätten in Tettnang beklagt. Manfred Aumiller kündigte einen in Arbeit befindlichen Flyer an, aus dem hervorgehen wird, welche Gaststätten unter anderem über Rampen (bis 6,5 Zentimeter gelten sie als rollstuhlgerecht) oder anderweitig zugänglich sind. Jost Wünsche berichtete aus dem entsprechenden Arbeitskreis, richtete an die Rollstuhlfahrer aber auch die Bitte, sich helfen zu lassen. Man könne den Gastronomen nicht vorschreiben, in rollstuhlgerechte Rampen zu investieren, doch es werde geholfen - und das Thema weiter verfolgt.

In einer Seniorenratssprechstunde in der Anlaufstelle wurde derweil vorgeschlagen, einen „Spielplatz für Senioren“ einzurichten. In Friedrichshafen hat man bereits einen Versuch in dieser Richtung unternommen, über dessen Akzeptanz sich der Vorsitzende informieren will, um dann zu entscheiden, ob man einen entsprechenden Vorschlag für Tettnang macht.

Vorgestellt hat sich in der Sitzung die Gemeinwesenarbeiterin der Stiftung Liebenau, Irene Eichhorn. Sie berichtete über das informelle und räumliche Angebot unterschiedlicher Größe im Kaplaneihaus und freie Kapazitäten. Dienstags und donnerstags bietet sie von 10 bis 12 Uhr dort Sprechstunden.