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Seniorennachmittag

Seniorennachmittag steht auf der Kippe

Tettnang / Lesedauer: 3 min

Finden sich keine Helfer, fällt die Veranstaltung in der Stadthalle in diesem Jahr aus
Veröffentlicht:17.07.2018, 18:17

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Dass es in diesem Jahr wieder einen Stadtseniorennachmittag in Tettnang geben wird, ist alles andere als klar. Das hat die Stadtverwaltung den Mitgliedern des Stadtseniorenrat bei ihrer vergangenen Sitzung unterbreitet.

Die Veranstaltung sei von einigen wenigen organisiert worden, zuletzt fast ausschließlich von Bianka Mosch , wie Marco Pudimat vom Bürgerservice sagte. Mosch habe bereits vor einigen Jahren angekündigt, dass sie sich nach verdienten Jahren zurückziehen werde, was die Stadt nun vor Herausforderungen stellt. Denn das Mobilisieren von fast 70 Helfern könne nicht von der Verwaltung erwartet werden, stellte Bürgermeister Bruno Walter klar.

Stadt bittet um Unterstützung

Die einzige Möglichkeit sei aus Sicht der Stadt das Einbinden der Mitglieder des Stadtseniorenrats – sei es als Helfer während der Veranstaltung oder bei der Planung im Vorfeld. Dazu hat es Gespräche mit den Kirchengemeinden, dem Stadtseniorenrat sowie der Verwaltung gegeben. Die Verwaltung will zukünftig weiterhin ihre Aufgaben aus der Vergangenheit übernehmen, braucht aber Unterstützung im Bereich Einkauf, Organisation, Küche und Programm. Das Programm soll wie in den vergangenen Jahren vom Stadtseniorenrat organisiert werden. „Das ist ein Hilferuf“, sagte Pudimat. Bürgermeister Walter ergänzte: „Wir brauchen Ihre Unterstützung.“

Die langjährige Organisatorin Bianka Mosch sagte im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“, dass sie rund zehn Jahre lang den Seniorennachmittag organisiert habe. In dieser Zeit seien viele Helfer älter geworden. Die Bereitschaft zu helfen habe sich außerdem verändert. Sie sagte aber deutlich, dass es immer eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten gegeben habe.

Irgendwann hätten die Kirchengemeinden sich mehr auf ihre eigenen Veranstaltungen konzentriert, auch weil bei diesen weniger Helfer zur Verfügung standen.

Immer weniger Senioren

Ein weiteres Problem: In den vergangenen Jahren seien immer weniger Senioren gekommen. „Da muss ein neues Konzept kommen“, sagte sie. Eine Lösung für das Personalproblem könnte es aus Sicht von Mosch sein, dass jeder Tettnanger Verein fünf Helfer organisieren könnte. Bei der Veranstaltung selbst will Mosch als Helferin auf jeden Fall mit dabei sein.

Stadtseniorenrätin Maria Schneider sagte in der Sitzung, dass sie grundsätzlich mithelfen würde. Sie brachte aber auch ihr Unverständnis zum Ausdruck: „Der Mittag ist doch für uns.“ Schneider fragte auch, warum in den Ortsteilen die Seniorennachmittage funktionieren würden. Bruno Walter verwies darauf, dass die Stadt in den Ortsteilen kaum involviert sei und die Organisation dort wegen der Vereine einfacher sei. Ratsmitglied Heinz Och äußerte sich zunächst kritisch. Er vermutete, dass die Stadt mit der neuen Struktur Aufgaben abgeben wolle.

Aumiller: „Moralische Verpflichtung“

Walter widersprach: „Das stimmt einfach nicht. Wenn wir von aktiven Senioren in der Zukunft reden, wird die Stadt es nicht leisten können, all diese Dinge hauptamtlich durchzuführen“. In der anschließenden Diskussion folgten Ideen, wie Helfer gefunden werden könnten. Schüler, Konfirmanden oder auch Freunde sollen direkt angesprochen werden. Ratsmitglied Manfred Aumiller sagte: „Wir haben uns moralisch verpflichtet für andere Senioren da zu sein. Was ist denn so schwierig ein kleines Organisationsteam zusammenzubekommen, um weiterzumachen?“ Acht Mitglieder des Stadtseniorenrats erklärten sich schließlich bereit, die Organisation zu unterstützen.

Nur wenn genügend Helfer gefunden werden, will die Stadtverwaltung am Veranstaltungstermin 13. Oktober festhalten. Sonst wird der termin verschoben. Für 2019, wenn die Stadthalle nicht ,mehr genutzt werden kann, soll das Konzept des Seniorennachmittags außerdem überarbeitet werden.