StartseiteRegionalBodenseeTettnangParkplatznot: Konzept könnte 55000 Euro kosten

Parkplatznot

Parkplatznot: Konzept könnte 55000 Euro kosten

Tettnang / Lesedauer: 3 min

Das Parkraumkonzept für Tettnang aus dem Jahr 2014 könnte überarbeitet werden
Veröffentlicht:12.10.2018, 11:47

Von:
Artikel teilen:

Die Stadtverwaltung Tettnang ist davon überzeugt, dass es genug Parkplätze in der Stadt gibt. Doch das scheinen nicht alle zu wissen und so gibt es regelmäßig Kritik, zum Beispiel von Anwohnern, Kunden, Beschäftigten oder Händlern. Jetzt könnte ein neues Parkraumkonzept für mehr Klarheit sorgen. Der Technische Ausschuss hat die Verwaltung ermächtigt, sich Angebote für ein Konzept einzuholen. Nicht alle Mitglieder finden dieses Vorgehen aber sinnvoll.

Die Ausgangslage stellt sich so dar: 500 öffentliche Parkplätze stehen laut Stadtverwaltung im Kernstadtbereich zur Verfügung, weitere 442 sind es, wenn man den Radius etwas größer zieht und weitere 225 gibt es bei der Stadthalle. Manche der Parkplätze kosten Gebühren. Diese wurden seit Dezember 2001 nicht mehr angehoben und gehören angepasst, findet die Verwaltung. Im Parkhaus Grabenstraße sind aktuell 72 Stellplätze vermietet – auf der Warteliste stehen 54 Personen.

Mit Bürgerbeteiligung wird es teurer

Die Stadt möchte nun das Parkraumkonzept aus dem Jahr 2014 erneuern lassen. Damit soll der ruhende Verkehr geordnet und ein klare Struktur für die Parkraumüberwachung geschaffen werden. Auch Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Hinweistafeln zu den Parkplätzen sollen dazugehören. „So eine Konzeption ist nur mit einem Fachbüro zu schaffen“, sagte Stadtbaumeister Achim Straub im Technischen Ausschuss der Stadt am Mittwochabend. Bürgermeister Bruno Walter ergänzte, dass so ein Konzept auch eine mögliche Tiefgarage unter dem Schlossgarten thematisieren könnte. Der Blick von außen sei wichtig, erklärte er. Das Konzept würde 35 000 Euro ohne und 55 000 Euro mit Bürgerbeteiligung kosten, schätzt die Verwaltung.

Sylvia Zwisler ( CDU ) findet das zu teuer. „Das Geld auszugeben, das halte ich für einen Papiertiger“, sagte sie. Sie glaubt nicht, dass es 500 öffentliche Parkplätze in der Kernstadt gibt, und würde das Geld lieber in die Schaffung von Parkraum investieren.

Bürgermeister Walter hielt dagegen: „Wir eiern seit Jahr und Tag damit herum. Die eine Seite sagt, wir haben genug, die andere Seite sagt, wir haben zu wenig.“ Durch die Novellierung versuche man nun endlich Antworten zu finden. Andreas Huchler (CDU) hielt die Ausgaben für angebracht. Er sagte: „Inzwischen ist eine Betriebsblindheit aller Beteiligten entstanden.“ Er regte außerdem an, dass ein Pendlerparkplatz möglich sei, der dann von Stadtbussen angefahren werden könnte und die Parkplätze in der Stadt entlaste. Hansjörg Bär (Freie Wähler) befand, dass das reine Aufzeigen von Parkflächen kein Problem sei. Aber die Thematik zum Beispiel mit Fahrrädern durchaus komplexer werden könne. Er sprach sich dagegen aus, eine Bürgerbeteiligung durchzuführen, weil sich die Betroffenen, auf die es ankomme, eh zur Thematik äußern würden.

„Wir müssen einfach mal was tun."

Birgit Butt (SPD)

Birgit Butt (SPD) kritisierte, dass sie für den Vorschlag eines Pendlerparkplatzes vor einigen Jahren ausgelacht worden sei: „Wir müssen einfach mal was tun. Nicht immer diese Konzepte, die dann in der Schublade verschwinden.“ Andrea Rehm (Grüne) freute sich auf den Blick von außen, den Fachleute auf die Stadt werfen könnten. „Ziel ist die Einigung von zwei gegensätzlichen Positionen“, sagte sie und ergänzte: „Wenn man so nicht weiterkommt, braucht man neutrale Unterstützung.“

Mit sechs zu zwei Stimmen ist der Antrag schließlich angenommen worden. Die Verwaltung wählt nun Fachbüros aus, die die Novellierung des Parkraumkonzeptes umsetzen könnten.