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Argentalhalle

In der Argentalhalle lässt der Musikverein Laimnau es weihnachten

Tettnang / Lesedauer: 4 min

Liebgewonnene Tradition: Musikverein Laimnau begeistert die Gäste am ersten Feiertag
Veröffentlicht:26.12.2019, 20:00

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Schon eine Stunde vor Konzertbeginn ist das Publikum am ersten Weihnachtsfeiertag so zahlreich in die Argentalhalle geströmt, dass bald jeder Stuhl besetzt war. Der prominente Termin inmitten der Feiertage ist alljährlich ein Höhepunkt für Besucher und den Musikverein Laimnau. Dieser zog alle Register und verwandelte die Halle in einen festlich geschmückten Raum voller Klangvielfalt.

Die Jugendkapelle unter Leitung von Eva Weiß präsentierte mit „Young Fanfare“, „Zauberland“ und „Rocking Fantasy“ drei schwungvolle Kompositionen. Mit ihnen zeigten die jungen Musikerinnen und Musikern ihr Potential und ihr Können. Durchaus selbstbewusst versprach Moderatorin Vanessa Völkle mit einem Solo von Lorena Empen einen ersten „Höhepunkt des heutigen Abends“. Womit sie Recht behalten sollte. Sicher und kraftvoll sandte die junge Solistin ihre schöne Melodie mit der Klarinette in den Raum.

Für die große Musikkapelle hatte Dirigent Simon Heimpel Kompositionen unterschiedlichster Zeiten, Stimmungen und Genres zu einem Ganzen verwoben: Filmmusik traf auf einen Festmarsch, Bigband-Sound auf sakrale Klänge, poetische Lautmalerei auf rhythmische Rockmusik. Philip Sparkes „Madrigalum“ stand am Anfang und führte zuerst nur mit Schlaginstrumenten in das Stück hinein, das nach und nach das ganze Klangvolumen des Musikvereins hervorbrachte. Eine vielversprechende Eröffnung mit vielen Rhythmuswechseln, die neugierig auf das weitere Programm machte.

„Ein Dorf im Fluss der Zeit“ lautete der Untertitel des zweiten Stücks „Panta Rhei“. Es bildete ein musikalisches Echo auf die „Heimattage Argental “, die das ganze Jahr über auch für den Musikverein Laimnau prägend waren. Man konnte hören, wie der Fluss durch die Dörfer fließt, wie getanzt wird und wie schließlich die Moderne Einzug hält. Die Komposition passte so perfekt zur Argen und ihren Dörfern, als wäre sie eigens dafür geschrieben worden.

In John Lennons und Paul McCartneys „Yesterday“ bildete der Musikverein den Klangteppich für Tim Hirschers Solo an der Posaune. Ihr entlockte der Solist an seinem Geburtstag die weltbekannte Melodie und wurde dafür mit viel Applaus belohnt. Nach der Pause ließ Simon Heimpel in reizvollem Kontrast direkt auf den Festmarsch von Johann Strauß eine Big-Band-Version von Händels „Halleluja“ erklingen. Hier zeigte der Musikverein Big-Band-Qualitäten, rhythmisch sicher am E-Bass durch Magnus Heimpel geführt.

In die Welt von Literatur und Film führten das lyrische „Cast away“ und die lebendige Symphonie No 1 „Lord oft he Rings“ von Johan de Meij. Aus ihr spielte der Musikverein den märchenhaften fünften Teil „Hobbits“. Während seiner rhythmischen Parts hätte man sich kaum gewundert, wenn auf dem großen Laimnau-Transparent des Bühnenhintergrundes eine Schar Hobbits aus den Hopfengärten marschiert gekommen wäre.

Das offizielle Programm endete mit dem musikalischen Feuerwerk „Sparks of fire“, das der Musikverein energiegeladen und temporeich präsentierte. Für den langen Applaus bedankten sich die Musikerinnen und Musikern mit einem Marsch als Zugabe. Alles in allem unterhielt das Konzert sein Publikum klangvoll mit vielen Wechseln von Rhythmus, Tempo, Dynamik und Stimmung.

Auch auf die Gestaltung des äußeren Rahmens hatte der Musikverein wie immer großen Wert gelegt. Während draußen im Dunkeln kein Zentimeter Schnee lag, strahlten innen weihnachtlich beleuchtete Schneekristalle festlich von der Decke. Schneesterne zierten auch die Einladungen und Tischdekoration.

Moderiert wurden beide Konzerte pointiert von Vanessa Völkle und Felix Kienle sowie von Leonie Nußbaum und Amelie Klemm. Die Begrüßung und der Dank an die zahlreichen Akteure oblag Vorstand Jens Mühle. Namentlich dankte er Hausmeister Eugen Beck, dem Dekoteam, den Gastmusikerinnen und Gastmusikern sowie Gerhard Litz für die graphische Gestaltung. Selbstredend auch der Dirigentin Eva Weiß und dem Dirigenten Simon Heimpel. Er betonte die Bedeutung des Konzerts und des Musikvereins für das Heimatgefühl und warf noch einmal einen Blick auf die „Heimattage Argental“. Bürgermeister Bruno Walter hatte zudem Gedanken über das Weihnachtsfest mitgebracht und damit den Bogen zu den Feiertagen geschlagen.

Mit dem Weihnachtslied „Stille Nacht …“ hatte der Konzertabend durch die Jugendkapelle passend begonnen. Auf Anregung einer Besucherin aus dem Vorjahr hatte Simon Heimpel als zweite Zugabe und Schlusspunkt „Fröhliche Weihnachten überall“ vorbereitet. „Man lernt ja dazu“, schloss der gut gelaunte Dirigent, bevor es mit Gästen und Musikverein ans Feiern ging.